Fritz Angermann

deutscher Sänger

Friedrich Christian Heinz Angermann (* 5. Februar 1906 in Gautzsch; † 21. Oktober 1944 in Trier) war ein deutscher Sänger der Stimmlage Bariton.

Leben und Karriere Bearbeiten

Er wurde als fünftes Kind des Lehrers Theodor Georg Wilhelm Angermann und dessen Frau Anna Maria (geb. Findeisen) geboren. Seit 1932 sang er die Bariton-Stimme bei den Kardosch-Sängern und war mit der Gruppe auf zahlreichen Schallplatten und in sieben Filmen zu hören.[1] Nach der erzwungenen Auflösung der Kardosch-Sänger im Jahr 1935 war Angermann als Konzertsänger tätig[2] und trat häufig im Rundfunk auf, zum Beispiel auch im Wunschkonzert für die Wehrmacht. Darüber hatte er gelegentliche Engagements als Synchronsprecher für Werbefilme oder Spielfilme wie "Eine Prinzessin für Amerika" oder "Frisco Express".

1939 und 1940 war er an einigen Rundfunkproduktionen beteiligt, zum Beispiel an einer Aufnahme der Operette Ein Liebestraum von Paul Lincke. Im Jahr 1940 hatte er eine kleine Rolle als Lazarettarzt in dem Film Wunschkonzert. Ab Mitte 1940 wurde er für die Truppenbetreuung engagiert. Bis 1944 stand sein Name auf der Liste „unabkömmlicher“ Künstler des Reichspropagandaministeriums.[3]

Fritz Angermann starb am 21. Oktober 1944 in Trier an einem Lungenabszess.

Familie Bearbeiten

Am 2. Juli 1941 heiratete Angermann in Trier Johanna Maria Heinz, die die Halbschwester des Malers Guido Bidinger[4] war.

Er hatte zahlreiche Geschwister, darunter eine Schwester namens Annemarie (geb. 1903), die zeitweise ebenfalls als Schauspielerin in Berlin lebte, einen älteren Bruder namens Theodor (geb.1901) und zwei Halbgeschwister aus der zweiten Ehe seines Vaters, Hans (geb. 1926) und Inge Angermann.

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Wunsch, Martina: Herr Kardosch und seine Sänger. Fünf Musikerschicksale im Schatten der NS-Zeit, ISBN 978-3-7562-0604-9, Books on Demand, 26. Oktober 2022

Josef Westner, Martina Wunsch: "Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Die Kardosch-Sänger"(Teil 1). in: Fox auf 78, Ausgabe 33, Herbst 2022[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Kardosch-Sänger. Abgerufen am 18. Oktober 2021 (deutsch).
  2. Konzertführer Berlin-Brandenburg 1920-2012. In: Digitale Sammlungen des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz. Abgerufen am 26. Februar 2022.
  3. Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda >> Abteilung Reichsverteidigung (RV) >> Uk-Stellungen.- Einzelfälle >> Künstler (Maler, Musiker, Architekten, Artisten etc.). In: Archivportal. Deutsche Digitale Bibliothek, abgerufen am 19. Oktober 2021.
  4. Guido Bidinger. Abgerufen am 19. Oktober 2021.
  5. Josef Westner, Martina Wunsch: Wer hat Angst vor dem bösen Wolf? Die Kardosch-Sänger (Teil1). In: Klaus Krüger (Hrsg.): Fox auf 78. Nr. 33. Dietramszell November 2022, S. 96–102.