Friedrich Wilhelm Schrewe

deutscher Unternehmer und Politiker

Friedrich Wilhelm Schrewe, auch Schreve (* 20. Dezember 1772 in Herford; † Juni 1833 ebenda), war ein deutscher Unternehmer und Politiker.

Schrewe war der Sohn des Unternehmers Johann Friedrich Wilhelm Schrewe. Seit 1801 betrieb die Familie eine Baumwoll- und Kattunfabrik in Herford. Diese Baumwollspinnerei setzte Arbeiter aus dem dortigen Zuchthaus und Kinder aus dem Armenhaus ein. 1803 beschäftigte er 110 Menschen. Das Unternehmen expandierte rasch. 1809 beschäftigte er neben den Gefangenen noch 200 freie Mitarbeiter, 1819 schon 320. Nach dem Ende der Befreiungskriege konnte das Unternehmen sich nicht mehr gegen die englischen Wettbewerber behaupten und ging Konkurs. Schrewe wurde bei der ersten Wahl zum Provinziallandtag der Provinz Westfalen als Abgeordneter für den Stand der Städte im Wahlbezirk Minden-Ravensberg und die Stadt Herford gewählt. 1826 nahm er selbst nicht am Landtag teil (dies machte Johann Diedrich Kielbeck aus Herford, der als sein Stellvertreter gewählt worden war), beim zweiten Landtag 1828 nahm er jedoch an der Beratungen teil.

Literatur Bearbeiten

  • Alfred Bruns (Hrsg.), Josef Häming (Zusammenstellung): Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826–1978 (= Westfälische Quellen- und Archivverzeichnisse, Band 2). Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 1978, S. 564.
  • Bärbel Sunderbrink: Revolutionäre Neuordnung auf Zeit: Gelebte Verfassungskultur im Königreich Westphalen: Das Beispiel Minden-Ravensberg 1807–1813, Band 75 von Forschungen zur Regionalgeschichte, 2015, ISBN 9783657781508, S. 200, Digitalisat.
  • Alexander Drexler: Alte und neue Fürsorglichkeit: Gewerbeförderung von 1800 bis heute, 2013, ISBN 9783322874528, S. 212 ff., Digitalisat.
  • Gerhard Adelmann: Die Baumwollgewerbe Nordwestdeutschlands und der westlichen Nachbarländer beim Übergang von der vorindustriellen zur frühindustriellen Zeit, 1750–1815: Verflechtung und regionale Differenzierung, 2001, ISBN 9783515078320, S. 102, Digitalisat.