Fred Moten

US-amerikanischer Kulturtheoretiker, Schriftsteller und Künstler

Fred Moten (geb. 18. August 1962 in Las Vegas) ist ein US-amerikanischer Kulturtheoretiker, Schriftsteller und Künstler.

Fred Moten, ein Schwarzer Mann mit Glatze vor einem Mikrofon und dunkelblauen Vorhang im Hintergrund.
Fred Moten (2016)

Fred Moten wurde 1962 in Las Vegas geboren, wo sich nach der Great Migration eine lebhafte schwarze Community gebildet hatte. Seine Mutter war Lehrerin und im Haushalt kam er früh mit Literatur in Kontakt.[1] Sein Vater arbeitete im Las Vegas Convention Center und für Pan American. Er lebte für einige Zeit in Pennsylvania und Arkansas, bevor er ein Studium in Harvard begann, das er allerdings nach einem Jahr unterbrach, um nach Las Vegas zurückzukehren, wo er als Hausmeister an der Nevada Nuclear Test Site arbeitete. Aufgrund seines politischen Engagements in radikalen Kreisen war er durch mehrere Prüfungen gefallen. Als er nach Harvard zurückgekehrt war, lernte er Stefano Harvey kennen, mit dem er über lange Zeit zusammenarbeiten sollte.[2] Er promovierte an der University of California, Berkeley.[3] Er war Professor für Englisch an der University of California, Riverside und Professor für moderne Lyrik an der Duke University, bevor er 2017 eine Professur an der NYU Tisch antrat.[4] Moten lebt mit seiner Partnerin und seinen Kindern in New York.[5]

Motens veröffentlicht sowohl Essays als auch Lyrik. In Motens 2003 erschienenem Buch In the Break greift Moten Gedanken der „black radical tradition“ wie von Saidiya Hartman auf und widmet sich Phänomenen wie der Improvisation.[4][1] 2013 veröffentlichte er mit Stefano Harney die Essaysammlung The Undercommons, das u. a. wegen der darin geäußerte Kritik am Wissenschaftssystem breit rezipiert wurde.[1] Daniel Loick bezeichnet das Werk als „die wohl schärfste Warnung vor der Inkorporation subversiven Denkens in den akademischen Apparat der letzten Jahre“.[6]

Moten ist Mitherausgeber verschiedener Zeitschriften, Mitglied des Critical Theory Institute der Universität von Kalifornien, des Direktoriums des Center for Lesbian and Gay Studies der City University New York und im Beirat von Issues in Critical Investigation an der Vanderbilt University.[5]

Auszeichnungen

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c David S. Wallace: Fred Moten’s Radical Critique of the Present. In: The New Yorker. 30. April 2018, ISSN 0028-792X (newyorker.com [abgerufen am 2. Juni 2024]).
  2. Jesse McCarthy: The Low End Theory: Fred Moten’s subversive black-studies scholarship. In: Harvard Magazine. 8. Dezember 2017, abgerufen am 2. Juni 2024 (englisch).
  3. Academy of American Poets: Fred Moten. Abgerufen am 2. Juni 2024 (englisch).
  4. a b admin: Fred Moten. In: The European Graduate School. Abgerufen am 2. Juni 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. a b Fred Moten. In: Berliner Festspiele. Abgerufen am 2. Juni 2024.
  6. Daniel Loick: If You’re a Critical Theorist, How Come You Work for a University? In: Critical Horizons. Band 19, Nr. 3, 3. Juli 2018, ISSN 1440-9917, S. 233–245, doi:10.1080/14409917.2018.1485249 (tandfonline.com [abgerufen am 2. Juni 2024]).
  7. Fred Moten – John Simon Guggenheim Memorial Foundation… In: John Simon Guggenheim Memorial Foundation. Abgerufen am 3. Juni 2024.
  8. Joshua Barone: Art-World Giants Give $40,000 Grants to Three Poets. In: The New York Times. 1. Januar 2018, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 3. Juni 2024]).
  9. Fred Moten. In: macfound.org. Abgerufen am 3. Juni 2024 (englisch).
  10. Fred Moten | American Academy of Arts and Sciences. 30. Mai 2024, abgerufen am 3. Juni 2024 (englisch).
  11. The British Academy welcomes 86 new Fellows showcasing the breadth and depth of humanities and social sciences research. Abgerufen am 3. Juni 2024 (englisch).