Franz Fischer (Chemiker)

deutscher Chemiker
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Franz Joseph Emil Fischer (* 19. März 1877 in Freiburg im Breisgau; † 1. Dezember 1947 in München) war ein deutscher Chemiker. Mit Hans Tropsch entwickelte er 1925 die Fischer-Tropsch-Synthese zur künstlichen Herstellung von Treibstoffen.[1]

Franz Fischer
Das Grab von Franz Fischer und seiner Ehefrau Erna geborene Weuste im Familiengrab auf dem Hauptfriedhof Mülheim an der Ruhr

Leben und Wirken

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Nach dem Studium unter anderem in Freiburg, München und Gießen, wo er 1901 bei Karl Elbs mit der Arbeit Zur Elektrolyse der Schwefelsäure mit Bleianoden promoviert wurde,[2] folgte 1904 die Habilitation und anschließend wissenschaftliche Mitarbeit bei Emil Fischer an der Friedrich-Wilhelms-Universität. In Berlin wurde Fischer 1911 auch als Professor für Elektrochemie an die Technische Universität berufen. 1913 wurde er Gründungsdirektor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. Nachdem Fischer zum 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten war (Mitgliedsnummer 2.863.501),[3] blieb er bis zu seiner Emeritierung 1943 im Amt. Fischer war seit 1913 „Wissenschaftliches Mitglied“ der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, nach seiner Emeritierung 1943 war er bis zu seinem Tod „Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied“ des Instituts. Sein Nachfolger wurde der spätere Nobelpreisträger Karl Ziegler.

Darüber hinaus zählte Fischer im Jahre 1919 zusammen mit dem Essener Oberbürgermeister Hans Luther, dem Bauingenieur und technischen Redakteur Heinrich Reisner und dem Bankier Wilhelm von Waldthausen zu den Mitbegründern der noch heute bestehenden „Gesellschaft für Wissenschaft und Leben im rheinisch-westfälischen Industriegebiet“ als neue „Dachgesellschaft für die wissenschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Bestrebungen“. Auf deren Initiative entstand 1927 das Haus der Technik in Essen. Im Jahr 1932 wurde Franz Fischer als Mitglied in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.

1959 wurde in Mülheim an der Ruhr eine Straße nach Franz Fischer benannt. In Berlin hieß das Gebäude des Instituts für Technische Chemie der Technischen Universität Berlin bis 2010 in der Straße des 17. Juni 124 nach Franz Fischer.

Auszeichnungen

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Literatur

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  • Helmut Pichler: Franz Fischer 1877-1947, Chemische Berichte 100, CXXVII–CLVII (1967) (doi:10.1002/cber.19671000642).
  • Berthold Peter Anft: Fischer, Franz Joseph Emil. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 184 (Digitalisat).
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. 2., aktualisierte Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2005, S. 152.
  • Manfred Rasch: Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung 1913–1943. VCH, Weinheim 1989.
  • Manfred Rasch: Kohlenforschung und elektrochemische Stromerzeugung. Aus der Forschungsgeschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. In: Technikgeschichte. Band 58 (1991), S. 127–150.
  • Manfred Rasch: Franz Fischer (1877–1947): Leben und Forschung. In: Zeitschrift des Geschichtsvereins Mülheim an der Ruhr. Heft 70 (1998), S. 86–128.
  • Manfred Rasch: Franz Fischer – Institutsdirektor, Erfinder und Unternehmer. In: Horst A. Wessel (Hrsg.): Mülheimer Unternehmer und Pioniere im 19. und 20. Jahrhundert. Klartext, Essen 2012, S. 318–327.
  • Bernd Rohr / Herbert Wiele: Lexikon der Technik Bibliographisches Institut Leipzig, 1986 Verlagslizenz-Nr. 433-130/203/86 Fischer, Franz S. 192.
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Einzelnachweise

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  1. Patent DE484337C: Verfahren zur Gewinnung mehrgliedriger Paraffinkohlenwasserstoffe aus Kohlenoxyden und Wasserstoff auf katalytischem Wege. Angemeldet am 22. Juli 1925, veröffentlicht am 16. Oktober 1929, Erfinder: Franz Fischer, Hans Tropsch.
  2. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Franz Fischer bei academictree.org, abgerufen am 6. Februar 2018.
  3. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/8860565
  4. Franz Joseph Emil Fischer abgerufen am 27. Juli 2020 in Wilhelmexner.org