Franz Fein

Österreichischer Übersetzer

Franz Fein (geboren am 12. August 1896 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben am 19. Dezember 1947 in Brissago,[1][2] Kanton Tessin, Schweiz) war ein österreichischer Übersetzer.[3][4]

Franz Fein war das zweite Kind und der einzige Sohn des vom Judentum zum Katholizismus konvertierten Journalisten und Feuilleton-Redakteurs Otto Fein (* 5. März 1858 in Fălticeni, Westmoldau, Österreich-Ungarn; † 23. Januar 1912 in Wien) und dessen (jüdischer) Ehefrau Fanny, geborene Süssermann.[5] Sein Vater war in Wien und Linz u. a. für die Neue Freie Presse tätig. Franz Feins ältere Schwester war die Schauspielerin und Theaterregisseurin Maria Fein.[6] Da deren Ehemann, der Schauspieler Theodor Becker, seine Frau nach der Geburt der gemeinsamen zweiten Tochter verließ, geriet Franz Fein für die ältere seiner beiden Nichten, Maria,[7] in die Rolle eines Ersatzvaters.[8]

 
Grab, Friedhof Enzenbühl, Zürich

Franz Fein soll (evtl. an der Universität Wien) Sprachen studiert und promoviert haben. Er machte sich insbesondere zwischen 1928 und 1935 einen guten Namen als exzellenter Übersetzer des Rowohlt-Verlages für erfolgreiche literarische Werke. Darunter waren eine ganze Reihe namhafter Autoren, beispielsweise Winston Churchill, William Faulkner, Liam O’Flaherty, George Bernhard Shaw, Lewis Sinclair, Evelyn Waugh, H. G. Wells und Thomas Wolfe.[9][10] Er soll sowohl aus der englischen bzw. US-amerikanischen als auch der französischen und italienischen Sprache übersetzt haben, zu belegen sind bislang nur englischsprachige Übersetzungen.

Nach der Okkupation Österreichs durch die deutsche Wehrmacht im März 1938 emigrierte er von seiner Heimatstadt Wien in die Schweiz, wo er sich in Brissago, Kanton Tessin, am Lago Maggiore niederließ. Seine Schwester Maria Fein (1889–1965) war mit ihrer Tochter Maria ebenfalls in die Schweiz geflüchtet.

Nach langer Krankheit verstarb er 51-jährig. Er wurde auf dem Friedhof Enzenbühl in Zürich bzw. Zollikon beigesetzt und ruht dort an der Seite seiner Schwester Maria Fein, und deren Tochter Maria Becker.[11]

Literarische Übersetzungen (Auszug)

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Rundfunkauftritte

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  • 10. November 1930: Dr. Nowak befragt den Übersetzer der Romane des neuen Literatur-Nobelpreisträgers Sinclair Lewis, Dr. Fein. Lesung aus Der Falkenflug
  • 28. August 1931: Theodore Dreiser zum sechzigsten Geburtstag[12]

Einzelnachweise

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  1. Franz Fein. In: Der Spiegel, Heft 51/1947, 19. Dezember 1947, auf: spiegel.de
  2. Personalien. In: Der Spiegel, Scan, fehlende bibliogr. Angaben zu Heftnummer und Jahr [vermutl. Heft 51/1947], S. 42, Spalte 1.
  3. Franz Fein. In: Deutsche Digitale Bibliothek, auf: deutsche-digitale-bibliothek.de
  4. Fein, Franz. In: Deutsche Nationalbibliothek, auf: d-nb.info
  5. Fein, Otto. In: Österreichische Nationalbibliothek Wien, Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe (Hrsg.): Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft – 18. bis 20. Jahrhundert. Walter de Gruyter, Berlin 2011. ISBN 978-3-11-094900-1, Eintrag 2378, S. 306.
  6. Maria Fein. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), auf: hls-dhs-dss.ch
  7. Maria Becker. In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), auf: hls-dhs-dss.ch
  8. Maria Becker, Regina Carstensen: Schließlich ist man doch jeden Abend ein anderer Mensch – Mein Leben (Autobiografie). Pendo, Zürich 2009. ISBN 978-3-86612-233-8, S. 35.
  9. Hans Fallada: In meinem fremden Land – Gefängnistagebuch 1944. Aufbau Digital, Berlin 2011. S. 118.
  10. Hans Fallada: A Stranger in My Own Country: The 1944 Prison Diary. John Wiley & Sons. Hoboken, NJ, USA, 2015. ISBN 978-0-745-66988-5, S. 92–93.
  11. Grab von Franz Fein, auf: knerger.de
  12. Franz Fein. In: Deutsches Rundfunkarchiv, auf: dra.de