Francisco de Garay

spanischer Konquistador

Francisco de Garay (Sopuerta, Bizkaia, 1475; † 1523) war ein spanischer Konquistador aus dem Baskenland. Er war ein Begleiter von Christoph Kolumbus auf der zweiten Reise in die Neue Welt. Im Jahre 1514 wurde er der 2. Gouverneur von Jamaika und beerbte Juan de Esquivel in diesem Amt. Als Statthalter der Insel wurde er reich und rüstete mehrere Expeditionen nach Florida und Neu-Spanien aus.

Expedition von Pineda

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Im Jahre 1519 sandte Garay eine Expedition mit drei Schiffen und 270 Mann unter der Führung von Alonso Álvarez de Pineda aus, um die Küste zwischen Florida und dem Río Pánuco zu erkunden.[1] Am 2. Juni 1519 war Pineda der erste Europäer, der den Mississippi erreichte. Nachdem er die Mündung des Flusses in seine Karten eingezeichnet hatte, gab er ihm den Namen Espíritu Santo und segelte weiter an den Río Pánuco. Pineda scheiterte dort jedoch am Widerstand der Indianer, die viele der spanischen Eroberer töteten und die Schiffe verbrannten. Nur die Besatzung eines Schiffes konnte sich retten. Der Kommandant Camargo segelte dieses Schiff nach Veracruz und schloss sich mit seinen Männern Hernán Cortés an.[2] Francisco de Garay ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass Pineda am Río Pánuco gescheitert war. Er sandte ihm mehrere Schiffe zur Unterstützung. Doch nachdem die Männer Pineda nicht finden konnten, schlossen sich die meisten wiederum Cortés an. Für ihn war das Scheitern der Expedition des Francisco de Garay ein Glücksfall.

Cortés schlägt den Aufstand am Río Pánuco nieder

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Im Jahre 1522 schickte Garay erneut eine große Expedition an den Río Pánuco. Doch wieder wehrten sich die Indianer gegen die Kolonisation durch die Spanier. Die Bevölkerung der ganzen Provinz stand gegen die Eindringlinge auf, so dass denen nichts anderes übrig blieb, als Hernán Cortés um Hilfe zu bitten. Der reagierte sofort und marschierte mit 250 Spaniern und zehntausend verbündeten Indianern in die Provinz ein. Nach zwei großen Schlachten glaubte Cortés, dass er die Provinz befriedet hätte und gliederte sie in seinen Machtbereich ein. Doch immer wieder kam es zu Aufständen, die erst endeten, als Nuño Beltrán de Guzmán die Statthalterschaft übernahm.[3]

Letzte Expedition des Francisco de Garay

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Als Francisco de Garay davon erfuhr, dass Cortés die Provinz übernommen hatte, übernahm er 1523 selbst die Führung seiner letzten Expedition und fuhr mit elf Schiffen und zwei Brigantinen, an den Río Pánuco.[4] Doch schlechtes Wetter verschlug die Schiffe weit in den Norden bis an den Palmenfluss (Rio Grande). Dort wollte er eine Stadt gründen, fand jedoch niemanden, der in dieser öden Gegend siedeln wollte. So machte er sich mit seinen Männern zu Fuß nach Süden auf, in Richtung Río Pánuco, während die Schiffe an der Küste entlang nach Süden segelten. Unterwegs litten seine Männer an Hunger und desertierten zu Hunderten. Sie marschierten auf eigene Faust nach Südwesten und schlossen sich Hernán Cortés an. Unterwegs plünderten sie die Dörfer der Indianer. Als Garay mit seinen letzten Getreuen in Santisteban auf Gonzalo de Ocampo, einen Offizier von Cortés, und seine Männer traf, desertierten fast alle Verbliebenen und liefen zu Cortés über. Sogar die Schiffe des Francisco de Garay fielen Cortés in die Hände. Nach dieser Niederlage hatte Garay keine andere Wahl, als sich mit Cortés zu verständigen. Er schrieb ihm und wurde nach Tenochtitlán eingeladen. Dort schlossen die Eroberer Frieden und Garay wollte sich an den Palmenfluss zurückziehen. Doch im Dezember 1523 erkrankte er und starb nach wenigen Tagen.[5]

Einzelnachweise

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  1. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 147
  2. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 376
  3. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 539
  4. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 555
  5. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko, 1988, S. 561
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