Finsterforst ist eine deutsche Folk-Metal-Band. Der Name der Band ist ein Synonym für den Schwarzwald,[1] die Region, aus der die Band stammt.

Finsterforst


Finsterforst auf dem Wave-Gotik-Treffen 2014
Allgemeine Informationen
Herkunft Schwarzwald, Deutschland
Genre(s) Folk Metal
Gründung 2004
Website www.finsterforst.de
Gründungsmitglieder
Simon Schillinger
Sebastian Scherrer
Tobias Weinreich
Marco Schomas (bis 2009)
Aktuelle Besetzung
Gesang
Oliver Berlin (seit 2010)
E-Gitarre, Keyboard (Studio-Orchestration), Chorgesang
Simon Schillinger
E-Gitarre, Sackpfeifen
David Schuldis (seit 2005)
Bass
Tobias Weinreich
Keyboard
Sebastian Scherrer
Schlagzeug, Chorgesang
Cornelius Heck (seit 2006)
Akkordeon, Chorgesang
Johannes Joseph (2005–2015, seit 2016 nur noch Studiomusiker)
Flöten, Tin Whistle, Chorgesang, Klargesang (letzteres seit 2019)
Sevan Kirder (seit 2006, nur Studiomusiker)
Live- und Session-Mitglieder
E-Gitarre (live)
Peter Hamm (2008–2015)
Chorgesang
Simon Reichert (2010)
Chorgesang
Mikhail Heck (2010)
Gitarre, Chorgesang
Richard Oax (2010)
E-Gitarre (live)
Oliver König (seit 2015)
E-Gitarre (live)
Stephan Stahl (seit ?)
Gesang (live, Vertretung Hauptstimme, sonst gastierender Begleitgesang)
„Stef Jörmungand“ (seit 2015)
Schlagzeug (live)
Simon Hofmeister (seit 2016)

Geschichte Bearbeiten

 
Oliver Berlin auf dem Rockharz 2015 in Ballenstedt.
 
Johannes Joseph auf dem Rockharz 2015 in Ballenstedt.
 
Finsterforst auf dem Rockharz 2015 in Ballenstedt.

Die Band wurde Ende 2004 gegründet. Auf der ersten Demo/EP Wiege der Finsternis kam ein Drumcomputer zum Einsatz, da die Band damals noch keinen Schlagzeuger hatte. Die EP wurde von Finsterforst selbst produziert und erschien am 30. März 2006.

Das 2007 veröffentlichte Album Weltenkraft wurde über das Label Worldchaos Production vertrieben. Nach Problemen mit diesem Label wechselte die Band für das 2009 erschienene Album ... zum Tode hin zum Label Einheit Produktionen. Die 2006 erschienene Demo sowie alle folgenden Alben enthalten Flötenspiel und Gesangsbeiträge von Sevan Kirder, einem früheren Mitglied der Schweizer Folk-Metal-Band Eluveitie. 2010 wurde die ausverkaufte EP zusammen mit dem ersten Album und einem neu aufgenommenen Bonuslied unter dem Titel Urwerk wiederveröffentlicht.[2]

Gegen Ende 2009 gingen Sänger Marco Schomas und die Band getrennte Wege.[3] Ende April 2010 wurde schließlich Oliver Berlin als neuer Sänger von Finsterforst vorgestellt.

2012 unterschrieb die Band einen Vertrag beim österreichischen Plattenlabel Napalm Records.[4][5][6] Im November 2012 erschien mit Rastlos das dritte Album der Band. Es wurde auf mehreren Online-Plattformen Album des Monats.[7][8][9] 2013 gab die Band ihr Debüt auf dem Wacken Open Air,[10] 2014 folgt eine erste Europa-Tournee mit Trollfest und Cryptic Forest.[11]

Januar 2015 erschien das vierte Studioalbum der Band, Mach dich frei. Im November 2015 gab die Band in einem Facebook Post bekannt, dass Johannes Joseph, durch sein Akkordeonspiel und klarem Gesang eines der Markenzeichen von Finsterforst, die Band nicht mehr auf ihren Konzerten begleiten werde, dass er jedoch weiterhin für Studioaufnahmen spielen wird.[12] Am 2. August 2019 erschien das fünfte und aktuelle Album Zerfall, zu dessen Titellied ein Musikvideo in einer abgebrannten Brauerei gedreht wurde und welches durch den tiefen Gesang Lars Vogels (Heidevolk, Godenbloed) ergänzt wird.[13]

Stil Bearbeiten

Musik Bearbeiten

Die für den Metal übliche Besetzung aus Gitarren, Bass, Schlagzeug und Keyboard wird um ein als Markenzeichen der Band geltendes Akkordeon erweitert, das melodieführend in allen bisher geschriebenen Stücken zu hören ist. Daneben finden sich aber auch andere für das Genre unübliche Musikinstrumente in den Kompositionen der Gruppe wieder, beispielsweise eine Tin Whistle oder eine Oboe. Die deutschen Texte werden fast ausschließlich guttural gesungen.

Besonders auffällig und sonst unüblich für dieses Genre ist, dass der größte Teil der Lieder eine wesentliche Überlänge aufweist. Bis einschließlich des Albums Weltenkraft waren die Lieder in der Regel zwischen sieben und elf Minuten lang, danach meistens sogar zwischen zehn und 20 Minuten. Ab ... zum Tode hin gab es auf jedem Studioalbum zudem immer ein über 20 Minuten langes Schlusslied, das von Album zu Album länger als das vorherige wurde. Mit einer Länge von 36:28 ist Ecce Homo aus dem Album Zerfall momentan der mit Abstand längste Song der Band.

Eine Ausnahme bildet die 2016 erschienene EP #YOLO. Der Bandsound wird hier mit einigen weiteren Folk-Instrumenten erweitert, die Songs sind lyrisch und musikalisch deutlich heiterer als die bisherigen Alben. Mit vier eigenen Songs und sechs Coverversionen (u. a. Miley Cyrus, Michael Jackson) werden Parallelen zum Fun Metal deutlich.

Texte Bearbeiten

Die Texte der Band handelten in ihrer Anfangsphase noch meist von der Natur und mystischen Geschöpfen.[1]

Der im Lied Des Waldes Macht auf dem Album Weltenkraft erwähnte „Baumharzschlürfer“ bezieht sich auf eine Kritik zu der ersten EP.[14]

Auf dem zweiten Studioalbum ... zum Tode hin wird im ersten Lied von der Erschaffung und im letzten von der Zerstörung der Erde durch den Menschen erzählt.

Mit dem dritten Album, Rastlos, veröffentlichte die Band ein Konzeptalbum: Textlich handelt es von einem Protagonisten, welcher alles in seinem Leben verlor und gezwungen war, seine Heimat zu verlassen. Es behandelt Hass, Liebe, Sehnsucht nach der Vergangenheit, Hoffnung auf eine bessere Zukunft, Zorn und den Wunsch der Rache.[15]

Diskografie Bearbeiten

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[16]
Zerfall
  CH 75 11.08.2019 (1 Wo.)
  • 2006: Wiege der Finsternis (EP, CD, Eigenverlag)
  • 2007: Weltenkraft (Album, CD/2xCD, Heavy Horses Records)
  • 2009: … zum Tode hin (Album, CD/FLAC, Einheit Produktionen)
  • 2010: Urwerk (Kompilation, 2xCD, Einheit Produktionen)
  • 2012: Rastlos (Album, CD/FLAC, Napalm Records)
  • 2015: Mach dich frei (Album, CD, Napalm Records)
  • 2016: #YOLO (EP, CD, Napalm Records)
  • 2019: Zerfall (Album, CD, Napalm Records)
  • 2023: Jenseits (EP, CD/12″-Vinyl, AOP Records)

Beiträge auf Kompilationen (Auswahl):

  • 2006: Schatten der Nacht auf Metal Message Vol. III (CD, Metal Message)
  • 2007: Traumwald auf Massive Metal Infusion Vol. 1 (CD, Massive Metal Infusion)
  • 2009: Medley auf Pagan Battle Tunes Vol. 3 (CD, TrollHorn)
  • 2015: Mach dich frei auf Symphonic Metal 9 - Dark & Beautiful (CD, Golden Core Records / ZYX Music)
  • 2016: Auf die Zwölf auf Napalm Records Summer Highlights 2016 (CD, Napalm Records)

Musikvideos Bearbeiten

  • 2012: Nichts als Asche
  • 2015: Mach dich frei
  • 2016: Auf die Zwölf
  • 2019: Zerfall

Tourneen Bearbeiten

Datum Land Stadt Veranstaltungsort
Zerfall China Tour 2019
14. November 2019 China Volksrepublik  Volksrepublik China Beijing Mao Live House Beijing
15. November 2019 Nanjing Ola Art Space
16. November 2019 Shanghai YYT Live House
17. November 2019 Hangzhou Mao Live House Hangzhou
18. November 2019 Suzhou Hill House
20. November 2019 Shenzhen B10 Live
21. November 2019 Guangzhou Tu Space
23. November 2019 xi'an Aperture Club

Weblinks Bearbeiten

Commons: Finsterforst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Markus Eck: Es wachsen die Äste der Finsternis (Abgerufen am 14. März 2010).
  2. Arlette Huguenin: FINSTERFORST: 'Urwerk' kommt am 28. Mai 2010 (Abgerufen am 20. April 2010).
  3. Finsterforst (Memento vom 29. November 2009 im Internet Archive) (Abgerufen am 17. Oktober 2012).
  4. FINSTERFORST Signs With NAPALM RECORDS (Memento des Originals vom 7. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blabbermouth.net (Abgerufen am 17. Oktober 2012).
  5. LABEL NEWS (Memento des Originals vom 17. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.napalmrecords.com (Abgerufen am 17. Oktober 2012).
  6. NEW LABEL! NEW ALBUM!
  7. Dieter Hübing: FINSTERFORST „Rastlos“ (Memento vom 12. März 2016 im Internet Archive) (Abgerufen am 17. Oktober 2012).
  8. Kit Rathenar: FINSTERFORST | RASTLOS (Abgerufen am 17. Oktober 2012).
  9. Thomas: Finsterforst - Rastlos (Abgerufen am 17. Oktober 2012).
  10. Wacken News: Wacken News@1@2Vorlage:Toter Link/www.wacken.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Abgerufen am 19. Dezember 2012).
  11. metalshockfinland.com: Finsterforst to tour with Trollfest and Cryptic Forest
  12. Facebook: Statement der Band (Abgerufen am 7. Dezember 2015)
  13. https://powermetal.de/news/news-FINSTERFORST_mit_Videoclip_zum_neuen_Album,45835.html
  14. Markus Eck: Getreu den eigenen Prinzipien (Abgerufen am 19. März 2010).
  15. Kit: Interview with Simon Schillinger of Folk Metal Band Finsterforst (Abgerufen am 18. Januar 2013).
  16. Finsterforst in der Schweizer Hitparade