Felicitas LeWinter

österreichische Pianistin und Musikpädagogin

Felicitas LeWinter (* 13. Juni 1911; † 1997 in Fulham)[1] war eine jüdische Konzertpianistin und Klavierpädagogin österreichischer Herkunft, die mit ihrer Familie um 1942 nach Irland emigrieren musste. LeWinter war Schülerin von Emil von Sauer und stand damit in direkter künstlerischer Tradition der Franz-Liszt-Schüler.

Felicitas LeWinter

Leben und Werk

Bearbeiten

Von 1926 bis 1928 studierte Felicitas LeWinter bei Richard Stöhr an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien[2] und bei Emil von Sauer am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde Wien.[3] Anlässlich ihres Belfaster Konzertdebüts vom 21. November 1939 in der Minor Hall wurde sie in der dortigen Presse als „Viennese Pianist“ gefeiert.[4]

Felicitas LeWinter musste um 1942 vor den Nationalsozialisten aus Österreich nach Irland fliehen. Sie und ihre Familie ließen sich in Dublin und in Belfast nieder.[5] Bis etwa ins Jahr 1954 bot LeWinter in Zeitungsinseraten ihre Dienste als Klavierlehrerin in Belfast an. Daneben trat sie gelegentlich landesweit in Konzerten als Solopianistin sowie mit Orchestern auf.

1976 lernte sie den 16-jährigen Barry Douglas, den späteren Gewinner des Tschaikowski-Klavierwettbewerbes von Moskau, kennen. Sie unterrichtete ihn in Klavier.

Literatur

Bearbeiten
  • Julie Amacher: Pianist Barry Douglas on the transformative power of education. classicalMPR, 4. September 2014, archiviert vom Original am 29. August 2021; abgerufen am 14. Juli 2018 (englisch). (Hierin die wenigen derzeit zu Felicitas LeWinter bekannten Sachverhalte)
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Im „England and Wales Death Registration Index 1837-2007“ wird für Felicitas LeWinter der 13. Juni 1911 als Geburtsdatum und als Sterbejahr 1997 in Fulham angegeben.
  2. Hans Sittner: Richard Stöhr - Mensch / Musiker / Lehrer. Döblinger, Wien / München 1965, S. 84 und 88 (richardstoehr.com [PDF]).
  3. Angaben nach Julie Amacher aus einem Interview mit dem Pianisten Barry Douglas.
  4. Northern Whig Antrim, Ausgabe vom 22. November 1939, Seite 2.
  5. In einer kleinen Zeitungsnotiz vom 13. März 1946 ("The visit of Princess Elizabeth": Belfast News-Letter Antrim, Northern Ireland, Seite 3) wird Belfast als ihr „place of residence“ genannt. Dieser Aussage widersprechen (scheinbar) Darlegungen von Julie Amacher, die LeWinter in London verortet und die gelegentlich ihre Schwester Charlotte in Belfast besuchte. Nach beiden Quellen steht aber fest, dass LeWinter im Sommer intensive Klaviekurse in Belfast angeboten und durchgeführt hat.