Farida al-Saghir

Sängersklavin am Hofe der arabischen Abbasiden-Kalifen

Farida al-Saghir, arabisch فريدة الصغير, DMG farīda al-saġīr ‚Farida, die Jüngere‘, geb. um 830, war eine Sängersklavin (Qaina) am Hofe der arabischen Abbasiden-Kalifen. Sie war Konkubine und Favoritin des Kalifen al-Wathiq sowie seines Nachfolgers al-Mutawakkil (reg. 847–861), der sie zur Ehefrau nahm. Das Paar hatte einen gemeinsamen Sohn.

Tanzende Sängersklavin, Otto Pilny (1866–1936)

Leben Bearbeiten

Als Kind wurde Farida als Sklavin von dem Musiker und Sänger Amr Ibn Bana gekauft, der sie aufgezog und zu einer Sängersklavin (Qaina) ausbildete.[1] Später überreichte dieser sie als Geschenk dem Abbasiden-Kalifen al-Wathiq (reg. 842–847).[1] Am Hofe des Kalifen wurde sie zur Schülerin der Qaina Schāriya.[2] Farida bevorzugte als Sängerin klassische Interpreten wie Ishaq al-Mausili, den sie tief bewunderte.[1][2]

Farida war eine Konkubine und Favoritin im Harem des Kalifen al-Wathiq und übte am Hof starken Einfluss aus,[1] der Kalif war von ihr völlig besessen.[1][3] Nach al-Wathiqs Tod im Jahr 847 ging Farida in den Besitz seines Bruders und Nachfolgers, dem Kalifen al-Mutawakkil (reg. 847–861) über.[1][3] Er heiratete sie[4] und sie wurden Eltern eines gemeinsamen Sohnes.[1]

Wissenswertes Bearbeiten

Ihr Beiname al-Saghir (die Jüngere) diente zur Abgrenzung von Farida al-Kabir, der Älteren, die ebenfalls eine berühmte Sängersklavin war.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g John Haag: Farida (c. 830–?) | Encyclopedia.com, abgerufen am 25. Januar 2024.
  2. a b Henry George Farmer: A history of Arabian music to the XIIIth century, Luzac & Co, London 1929, S. 162–163.
  3. a b Fuad Matthew Caswell: The Slave Girls of Baghdad - The Qiyan in the Early Abbasid Era. I.B Tauris, London 2011, S. 52, 256.
  4. Ibn al-Sāʿī (2017). Consorts of the Caliphs: Women and the Court of Baghdad, New York University Press, New York, S. 53.
  5. Ibn al-Sāʿī (2017). Consorts of the Caliphs: Women and the Court of Baghdad, New York University Press, New York, S. 35.