Fallsteingebiet nördlich Osterwieck

FFH-Gebiet in Sachsen-Anhalt

Das Fallsteingebiet nördlich Osterwieck ist ein FFH- und ein EU-Vogelschutzgebiet in der Stadt Osterwieck im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.

Fallsteingebiet nördlich Osterwieck
f1
Lage Nördlich von Osterwieck, Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt
Fläche 1441 ha
Kennung FFH0045 / SPA 0027
WDPA-ID 555579330
Natura-2000-ID DE3930301
Geographische Lage 52° 1′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 52° 0′ 34″ N, 10° 43′ 14″ O
Fallsteingebiet nördlich Osterwieck (Sachsen-Anhalt)
Fallsteingebiet nördlich Osterwieck (Sachsen-Anhalt)
Meereshöhe von 140 m bis 288 m
Einrichtungsdatum 2008

Allgemeines Bearbeiten

Das FFH- und EU-Vogelschutzgebiet ist circa 1441 Hektar groß[1][2] (beim Bundesamt für Naturschutz ist die Größe mit 1390 Hektar angegeben[3]). Es überlagert sich mit dem Landschaftsschutzgebiet „Fallstein“ und umfasst die NaturschutzgebieteWaldhaus“, „Kleiner Fallstein“, „Großer Fallstein“ und „Osteroder Holz“. FFH- und EU-Vogelschutzgebiet sind durch die Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt (N2000-LVO LSA) seit dem 21. Dezember 2018 rechtlich gesichert. Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Harz.

Beschreibung Bearbeiten

Das aus zwei Teilflächen bestehende FFH- und EU-Vogelschutzgebiet liegt nördlich von Osterwieck auf dem Großen Fallstein, einem Muschelkalk­rücken im nördlichen Harzvorland zwischen der Harzrandmulde und dem Großen Bruch. Es umfasst den größten Teils eines Waldgebietes, der größtenteils als Waldmeister-Buchenwald mit Rotbuche, Gemeiner Esche, Bergahorn und Traubeneiche ausgebildet ist. In der Krautschicht siedeln unter anderem Waldmeister, Einblütiges Perlgras, Nickendes Perlgras, Ährige Teufelskralle, Waldsegge, Große Sternmiere, Waldbingelkraut, Maiglöckchen und Märzenbecher. Kleinflächig ist auch Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald mit Eichen, Hainbuche, Spitzahorn, Feldahorn, Gemeiner Esche und Elsbeere sowie auch der Rotbuche ausgebildet. Die Krautschicht wird hier unter anderem von Türkenbundlilie, Waldlabkraut und Vielblütiger Weißwurz gebildet. Insbesondere an den Waldsäumen siedeln auch Pfirsichblättrige Glockenblume, Färberscharte, Maiglöckchen, Hohler Lerchensporn, Seidelbast und Schwarze Platterbse. Die Wälder verfügen teilweise über einen hohen Alt- und Totholzanteil. An nach Süden exponierten Hängen des Kirchbergs im Süden des Gebietes sind auch orchideenreiche Halbtrockenrasen ausgebildet.

Das Gebiet ist Lebensraum verschiedener Fledermäuse, darunter Braunes Langohr, Breitflügelfledermaus, Fransenfledermaus, Kleine Bartfledermaus, Wasserfledermaus, Zwergfledermaus, Großes Mausohr und Mopsfledermaus. Die Wälder beherbergen die Spechtarten Schwarzspecht, Grauspecht, Grünspecht, Mittelspecht, Buntspecht und Kleinspecht. Weiterhin sind hier Sperber und Wespenbussard heimisch. Zeitweise kann auch der Uhu nachgewiesen werden. Die Wälder sind auch Lebensraum für Rot- und Schwarzmilan, wobei ihre Bestände stark rückläufig sind und der Schwarzmilan seit mindestens 2007 nicht mehr nachgewiesen werden konnte. Waldrandbereiche sind Lebensraum für Wendehals und Neuntöter. Weiterhin sind unter anderem Sperbergrasmücke, Wiesenpieper und Zwergschnäpper im Gebiet heimisch.

Auf dem Kirchberg im Süden des Gebietes steht ein 1904 eröffneter Bismarckturm.[4] Das Gebiet ist nahezu vollständig von landwirtschaftlichen Nutzflächen umgeben, die vielfach ackerbaulich genutzt werden.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gebietsbezogene Anlage für das FFH-Gebiet „Fallsteingebiet nördlich Osterwieck“, Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt (N2000-LVO LSA), Anlage-Nr. 3.59 (PDF, 128 kB). Abgerufen am 27. November 2023.
  2. Gebietsbezogene Anlage für das EU-Vogeschutzgebiet „Fallsteingebiet nördlich Osterwieck“, Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt (N2000-LVO LSA), Anlage-Nr. 3.22 (PDF, 103 kB). Abgerufen am 27. November 2023.
  3. Fallsteingebiet nördlich Osterwieck, Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 27. November 2023.
  4. Der Bismarckturm bei Osterwieck, harzlife.de. Abgerufen am 27. November 2023.