kkStB P

Österreichische Schmalspurlokomotive
(Weitergeleitet von FS 402)

Die Dampflokomotivreihe kkStB P war eine Schmalspur-Heißdampf-Tenderlokomotivreihe der k.k. Staatsbahnen Österreichs.

kkStB / BBÖ / FS P
FS R.402
ÖBB 199
199.02 (BBÖ P.2) in Treibach Althofen (1992)
199.02 (BBÖ P.2) in Treibach Althofen (1992)
199.02 (BBÖ P.2) in Treibach Althofen (1992)
Nummerierung: kkStB P.1–3
FS R.402.001–009
BBÖ P.1–3
ÖBB 199.02–03
Anzahl: kkStB: 3
FS: 9 (3 ex kkStB)
BBÖ: 3
ÖBB: 2 (ex BBÖ)
Hersteller: Krauss/Linz, Reggiane
Baujahr(e): 1911, 1922, 1926
Ausmusterung: 1959 (FS)
1973 (ÖBB)
Bauart: D1’ h2t
Spurweite: 760 mm (Bosnische Spur)
Länge über Kupplung: 8.680 mm
Höhe: 3.530 mm
Kuppelachsradstand: 3.000 mm
Gesamtradstand: 4.700 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 60 m
Leermasse: 28,6 t
Dienstmasse: 36,1 t
Reibungsmasse: 27,8 t
Radsatzfahrmasse: 7,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 40 km/h
(35 km/h bis 1933)
Indizierte Leistung: ca. 290–320 PSi
(≙ 213–235 kW)
Treibraddurchmesser: 900 mm
Laufraddurchmesser: 550 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: kkStB: 330 mm
BBÖ:   300 mm
Kolbenhub: 400 mm
Kesselüberdruck: 13 atm
Anzahl der Heizrohre: 50
Anzahl der Rauchrohre: 12
Heizrohrlänge: 3.700 mm
Rostfläche: 1,25 m²
Strahlungsheizfläche: 4,1 m² (wasserberührt)
Rohrheizfläche: 46,4 m² (wasserberührt)
Überhitzerfläche: 15,5 m²
Verdampfungsheizfläche: 50,5 m² (wasserberührt)
Wasservorrat: 3,0 m³
Brennstoffvorrat: 2,0 m³ (ca. 1,6 t)
Bremse: Vakuumbremse, Handbremse
Kupplungstyp: Bosna-Kupplung

Geschichte Bearbeiten

 
Die P 7 bzw. R402.007 im Museum in Mailand
 
P.3 als Denkmal in Izola

Italien Bearbeiten

Die kkStB beschafften 1911 drei Stück dieser Schmalspurlokomotiven von Krauss in Linz für die Lokalbahn Triest–Parenzo. Aus dem Anfangsbuchstaben von Parenzo (heute Poreč, Kroatien) resultiert auch die Bezeichnung dieser Lokomotivreihe, wobei das fehlende „h“ für den Heißdampf-Antrieb auffällt. Von den Proportionen handelt es sich um eine eigenwillige Mischung aus NÖLB Uh (leicht größerer Kessel und etwas kleinere Zylinder) und Mh (mit 900 mm derselbe Treibraddurchmesser).

Nach dem Ersten Weltkrieg verblieben die Maschinen auf ihrer Stammstrecke und gehörten nunmehr dem Bestand der FS an, die sie als Reihe FS P bezeichnete. Da die FS mit ihr sehr zufrieden waren, bestellte sie 1922 sechs weitere Maschinen dieser Reihe bei Reggiane. Nach aktuellem Stand der Eisenbahnforschung befanden sich diese sechs Maschinen eigentlich bei Krauss in Linz in Bau, wurden aber in Einzelteilen nach Kriegsende an Italien übergeben.

Nach Einstellung ihrer Stammstrecke im Jahr 1938 wurden die nunmehr neun Maschinen auf 950 mm umgespurt und nach Sizilien versetzt. Sie erhielten die Gruppe R.402 und wurden schließlich 1959 ausgemustert.

Österreich Bearbeiten

Die BBÖ, die 1923 die Niederösterreichischen Landesbahnen (NÖLB) übernommen hatten, suchten für die 1927 fertiggestellte Zweiglinie der Mariazellerbahn RuprechtshofenGresten passende Lokomotiven. Da die Streckenverhältnisse ähnlich jenen der Strecke Triest–Parenzo waren, entschied man sich, drei Maschinen der Type P bei Krauss in Linz zu bestellen. In den Dimensionen waren sie bis auf etwas kleinere Zylinder identisch mit den kkStB-Maschinen.

Die Deutsche Reichsbahn reihte sie 1938 als 99 1001–1003 ein. In den folgenden Jahren wurde die 99 1001 an die Forstverwaltung Lemberg verpachtet, von wo sie nicht mehr zurückkehrte.

1953 ordnete die ÖBB die beiden verbliebenen Maschinen als 199.02–03 ein, sie kamen nun hauptsächlich auf den Schmalspurbahnen in Kärnten, der Gurktalbahn und der Vellachtalbahn zum Einsatz. Sie wurden 1973 ausgemustert.

Verbleib Bearbeiten

Die FS 402.007, die 1943 nach Parma kam, landete 1963 in Rom und 1967 im Museo nazionale della scienza e della tecnologia Leonardo da Vinci (Wissenschafts- und Technologiemuseum Leonardo da Vinci, Mailand).

Die 199.02 der ÖBB ist in der Fahrzeugsammlung der Museumsbahn Gurktalbahn in Kärnten erhalten geblieben, 199.03 kam im Zuge eines Fahrzeugtausches ins slowenische Izola, wo sie als Denkmallokomotive an die Parenzana erinnert.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Verzeichnis der Lokomotiven, Tender, Wasserwagen und Triebwagen der k. k. österreichischen Staatsbahnen und der vom Staate betriebenen Privatbahnen nach dem Stande vom 30. Juni 1917, 14. Auflage, Verlag der k. k. österreichischen Staatsbahnen, Wien, 1918
  • Walter Krobot, Josef Otto Slezak, Hans Sternhart: Schmalspurig durch Österreich 1825–1975, 4. Aufl., Verlag Slezak, Wien, 1991, ISBN 3-85416-095-X
  • Heribert Schröpfer: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Dampflokomotiven BBÖ und ÖBB, alba, Düsseldorf, 1989, ISBN 3-87094-110-3
  • Die Reihe P, Franz Gemeinböck, Zeitschrift Schmalspur 4/2003
  • Johann Blieberger, Josef Pospichal: Die kkStB-Triebfahrzeuge, Band 4: Die Reihen 83 bis 100, Schmalspur- und nicht mit Dampf betriebene Bauarten. bahnmedien.at, 2011, ISBN 978-3-9502648-8-3
  • Günter Kettler u. a.: Ybbstalbahn – eine Fotozeitreise enthält auf 15 Seiten eine kompakte Geschichte der Bahn und der eingesetzten Fahrzeuge, darunter auch die BBÖ P3 (ÖBB 199.03) sowie 126 Seiten Fotos, Verlag bahnmedien.at, ISBN 978-3-903177-24-6.

Weblinks Bearbeiten

Commons: KkStB P – Sammlung von Bildern