Executive Order (Film)

dystopisches Filmdrama von Lázaro Ramos (2020)

Executive Order (engl. für „Durchführungsverordnung“, Originaltitel Medida Provisória) ist ein dystopisches Filmdrama von Lázaro Ramos. Der Film basiert auf dem Stück Namíbia, Não! von Aldri Anunciação.

Film
Titel Executive Order
Originaltitel Medida Provisória
Produktionsland Brasilien
Originalsprache Portugiesisch
Erscheinungsjahr 2020
Länge 103 Minuten
Stab
Regie Lázaro Ramos
Drehbuch Lusa Silvestre,
Lázaro Ramos,
Elísio Lopes Jr.
Aldri Anunciação
Produktion Daniel Filho,
Tania Rocha
Musik Plínio Profeta
Kamera Adrian Teijido
Schnitt Diana Vasconcellos
Besetzung

Handlung Bearbeiten

In naher Zukunft in Südamerika. Nachdem die Ärztin Capitu und der Anwalt Antonio die autoritäre brasilianische Regierung auf Entschädigung für die Nachkommen der afrikanischen Sklaven verklagt haben, die einst in das Land gebracht wurden, sollen sie und alle anderen schwarzen Bürger nach Afrika geschickt werden. Auf diese unglaubliche Anordnung hin folgt eine Jagd auf schwarze Bürger, die gegen ihren Willen nach Afrika verbannt werden.

Während die Armee und die Polizei das Gesetz durchsetzen, schickt Antonio seinen Onkel los, sich auf die Suche nach der Ärztin zu machen, die sich einer Widerstandsbewegung angeschlossen hat. Aus dem Hintergrund und Untergrund kämpfen sie gemeinsam gegen den Wahnsinn, der sich in dem Land breit gemacht hat und lösen damit einen Widerstand aus, der die Nation inspiriert.[1][2][3]

Produktion Bearbeiten

Filmstab und Vorlage Bearbeiten

Es handelt sich bei dem Film um das Regiedebüt von Lázaro Ramos.[2] Er ist eigentlich als Film- und Seriendarsteller bekannt, schrieb zuvor Kinderbücher und war als Regisseur am Theater tätig.[4] Das Drehbuch des dystopischen Sozialdramas mit Elementen der Science-Fiction, das der Regisseur gemeinsam mit Elísio Lopes Jr. und Lusa Silvestre schrieb[5], basiert auf dem Stück Namíbia, Não! von Aldri Anunciação, das Ramos in 2011 selbst auf die Bühne gebracht hatte.[3]

Besetzung und Dreharbeiten Bearbeiten

 

Alfred Enoch spielt Antonio. Er brachte seine Mutter Etheline mit zu den Dreharbeiten nach Rio de Janeiro, die dort geboren wurde.

In den Hauptrollen zu sehen sind der gebürtige Brite Alfred Enoch als Antonio, die brasilianische Schauspielerin Taís Araújo als Capitu, Adriana Esteves und Mariana Xavier.[5] Des Weiteren spielt Seu Jorge den Journalisten André, während der Sänger Emicida in einer Nebenrolle zu sehen ist.[4]

Gedreht wurde 2019 in Rio de Janeiro in Brasilien, hier in den Stadtteilen Flamengo, São Cristóvão, Mirante do Pasmado (Botafogo), Gamboa und Santo Cristo.[3][6] Während der dortigen Dreharbeiten war auch die Familie des Hauptdarstellers Alfred Enoch vor Ort.[7] Seine Mutter Etheline ist schwarz und stammt aus Rio de Janeiro.[4] Ende April 2019, während bereits mit dem Schnitt begonnen wurde, erfolgten für die letzten Szenen des Films Aufnahmen in der Steppe von Maricá, weil der Regisseur hier eine Landschaft vorfand, nach der er zuvor die ganze Zeit gesucht hatte.[6] Als Kameramann fungierte Adrian Teijido.

Filmmusik und Veröffentlichung Bearbeiten

Die Filmmusik komponierte Plínio Profeta.

Die Premiere erfolgte am 3. Oktober 2020 beim Internationalen Filmfestival Moskau. Ab Ende Oktober 2020 wurde er beim Indie Memphis Film Fest gezeigt. Ab Mitte März 2021 wurde er beim South by Southwest Film Festival vorgestellt[2], wo er bereits im Jahr zuvor seine Premiere feiern sollte.[3][8]

Rezeption Bearbeiten

Kritiken Bearbeiten

 

Regisseur Lázaro Ramos

Der Film wurde von 92 Prozent aller bei Rotten Tomatoes erfassten Kritiker positiv bewertet mit durchschnittlich 7,6 der möglichen 10 Punkte.[9]

Auszeichnungen Bearbeiten

Indie Memphis Film Fest 2020

  • Auszeichnung für das Beste Drehbuch[5]

Internationales Filmfestival Moskau 2020

  • Nominierung als Bester Film für den Goldenen St. Georg (Lázaro Ramos)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Executive Order. In: sxsw.com. Abgerufen am 17. März 2021.
  2. a b c Executive Order. In: sxsw.com. Abgerufen am 18. März 2021.
  3. a b c d Distopia racial dirigida por Lázaro Ramos estreia no Festival SXSW 2020.. In: cinematorio.com.br, 16. Januar 2020. (Portugiesisch)
  4. a b c Atrás das câmeras, Lázaro Ramos dá início a mais uma de suas novas fases. In: uol.com.br, 13. April 2019. (Portugiesisch)
  5. a b c Catharina Dourado: “Medida Provisória”: filme de Lázaro Ramos terá estreia em edição virtual do SXSW. In: yahoo.com, 15. Februar 2021. (Portugiesisch)
  6. a b Maricá recebe gravação de longa-metragem com direção de Lázaro Ramos.@1@2Vorlage:Toter Link/www.marica.rj.gov.br (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: marica.rj.gov.br, 30. April 2019. (Portugiesisch)
  7. Medida Provisória: William Russell, o Ian Chesterton, estrela em filme de Lázaro Ramos com seu filho Alfred Enoch. In: doctorwhobrasil.com.br, 19. April 2019. (Portugiesisch)
  8. Globo Filmes adia lançamento do 1º longa dirigido por Lázaro Ramos. In: uol.com.br, 15. Mai 2020. (Portugiesisch)
  9. Executive Order. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 23. Februar 2022 (englisch).