Eugenie Fink

österreichische Schriftstellerin

Eugenie Fink (* 24. Dezember 1891 in Biała (Zülz), heute Polen;[1]15. Juni 1942) war eine österreichisch-jüdische Lyrikerin.

Leben Bearbeiten

Eugenie Fink, auch Jenny oder Jenny Scheindel Fink genannt,[2] wurde als Eugenie Monheid[3] geboren. Am 13. September 1910 heiratete sie den Lyriker Isaak Fink (1881-1942).[4]

Für die Jahre 1913–1914 ist ein Aufenthalt in Tokio belegt.[5]

Im August 1938 beantragte das Ehepaar Visa für die USA. Da sie jedoch unter die polnische Quote fielen, dauerte die Wartezeit zu lang. Zuletzt lebten sie verarmt in der Floßgasse 9/9, einer beengten Sammelunterkunft für Juden.[6][7][8][9] Beide wurden am 9. Juni 1942 aus Wien nach Minsk deportiert und kamen am 15. Juni 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez ums Leben.[10]

1969 wurde die Eugenie-Fink-Gasse in Wien-Favoriten nach ihr benannt.

Werke Bearbeiten

  • Musik der Stille. Gedichte. Saturn-Verlag, Wien 1934
  • Verwaistes Herz und andere Gedichte. Gratis und Franko, Wien 1997
  • mit Isaak Fink: Konvolut von Briefen. Elektronische Reproduktion von Einzelautographen (1938-1941), DNB Leipzig 2020.

Gedichte von Eugenie Fink finden sich in mehreren Anthologien:

  • Rudolf Felmayer: Dein Herz ist deine Heimat. Amandus 1955[11]
  • Die Schönheit: mit Bildern geschmückte Zeitschrift für Kunst und Leben, Band 6. Verlag der Schönheit 1919[12]

Rezeption Bearbeiten

Mehrere Gedichte von Eugenie Fink wurden vertont, so unter anderem von Henk Bijvanck, Julius Buchwald und Paul Manelski.[13][14][15][16]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Exilarchiv der DNB
  2. Holocaust Survivors and Victims Database, Website des United States Holocaust Memorial Museum
  3. Abweichende Schreibweise in einigen Quellen: Monheit. Siehe z. B. Katalog des Deutschen Literaturarchivs Marbach.
  4. Felix Czeike (Hrsg.): Fink Eugenie. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 307 (Digitalisat, Eintrag im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien).
  5. Es sind mehrere von ihr in den Jahren 1913 und 1914 aus Tokio an Marie Schönhardt versandte Briefe nachweisbar, siehe Katalog des Deutschen Literaturarchivs Marbach.
  6. Exilarchiv der DNB
  7. Holocaust Survivors and Victims Database, Website des United States Holocaust Memorial Museum
  8. Website des Vereins "IM-MER Initiative Malvine – Maly Trostinec erinnern"
  9. Website des Projekts Steine der Erinnerung
  10. Exilarchiv der DNB
  11. Google-Books-Auszugsansicht
  12. Google-Books-Auszugsansicht
  13. Kathrin Massar: Julius Buchwald. In: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Universität Hamburg, 2009.
  14. Wiener Monatshefte für Musik, Ausgabe E. Jg 4, H. 10, 5.. Wien, Berlin, Frankfurt a. M. Verlag Julius Töpfner 1932.
  15. Texts by E. Fink set in Art Songs and Choral Works, auf: lieder.net
  16. Donemus Publishing B.V.