Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: fehlende Darstellung der Relevanz Flossenträger 19:41, 21. Jul. 2024 (CEST)

Dieser Artikel wurde am 21. Juli 2024 auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion!
Folgendes muss noch verbessert werden: Vollprograsmm sofern relevant Lutheraner (Diskussion) 18:51, 21. Jul. 2024 (CEST)

Das Endgedicht (End Poem) ist ein Gedicht von Julian Gough, welches als Abschluss des Sandbox-Spiels Minecraft erscheint. Es ist der einzige literarische Text im Spiel und wurde von Minecrafts Gründer Markus „Notch“ Persson 2011 in Auftrag gegeben. Das Gedicht ist ein 1500 Worte langer Dialog zwischen zwei unbekannten Wesen und vergleicht das im Spiel Erlebte mit einem Traum.

Gough schrieb 2022, dass er nie einen Vertrag mit Persson's Mojang Studios oder Microsoft unterschrieben hätte, was bedeuten würde, dass Minecraft das Gedicht unrechtmäßig verwenden würde. Jedoch entschied sich Gough schließlich, einen Rechtsstreit zu vermeiden und das Gedicht stattdessen für jeden frei zugänglich zu machen.

Die Merkwürdigkeit des Gedichts wurde besonders bei Minecraft-Fans eher positiv aufgenommen.

Erstellung und Verwendung in Minecraft

Bearbeiten

Julian Gough schrieb das Endgedicht für den Abspann von Minecraft auf Perssons Anfrage hin.[1] Laut Gough kontaktierte Notch ihn 2011 auf Twitter, nachdem er talentierte Schriftsteller gesucht hatte. Gough hatte das Spiel in seiner Alpha-Phase gespielt, wusste jedoch nicht von seiner großen Bekanntheit. Er spielte das Spiel erneut, um das Gedicht zu schreiben.[2][3] Das Gedicht wurde in der Beta-Version 1.9 von Minecraft zusammen mit dem Abspann integriert.[4]

Das Gedicht erscheint am Bildschirm, nachdem der Spieler den Enderdrachen besiegt hat und durch das Endportal in der Mitte der Insel gesprungen ist.[1] Es wird gleichzeitig mit dem von C418 komponiertem Album Minecraft – Volume Beta[5] abgespielt und beginnt mit den Worten „I see the player you mean“ (Übersetzt: „Ich sehe den Spieler, den du meinst“). Daraufhin folgen ein 1,500 Worte langer Dialog zwischen einer grünen und einer blauen Stimme. Kleine Teile des Textes sind mit Absicht in unlesbarer Schrift geschrieben.

„Und das Universum sagte ich liebe dich weil du Liebe bist.

Und das Spiel war vorbei und der Spieler erwachte von seinem Traum. Und der Spieler begann einen neuen Traum. Und der Spieler träumte erneut, träumte besser. Und der Spieler war das Universum. Und der Spieler war Liebe.

Du bist der Spieler.

Wach auf.“

Julian Gough: Endgedicht (Auszug, übersetzt)

Das Gedicht benötigt neun Minuten, um komplett abzuspielen, kann jedoch mit der „Escape“-Taste übersprungen werden.[3] Es ist der einzige literarische Text im Spiel,[6] und der einzige an den Spieler gerichtete längere Text.[7]

Rezeption

Bearbeiten

Ein früher Eindruck von Eric Limer in The Mary Sue war sehr kritisch und nannte das Endgedicht „nichts als einen Haufen Text, der quälend langsam und quälend lange über den Bildschirm läuft“, was sich „liest wie ein stereotypes JRPG-Ende, vermischt mit dem Zeug, das ein Highschool-Schüler geschrieben hat, der gerade die postmoderne Literatur entdeckt hat.“[8] Spätere Kommentare sind eher positiv: Kevin Thielenhaus nennt das Gedicht in The Escapist „mysteriös und irgendwie seltsam und wahrscheinlich nicht das, was die meisten von uns von einem Minecraft-Ende erwartet haben“.[9] James Parker von The Atlantic nennt es „einen albern-schönen metaphysischen Text“.[1] Ted Litchfield beschreibt es in PC Gamer als „warmherzig und humanistisch“ und vergleicht es mit dem Videospiel Undertale aus dem Jahr 2015 und der Multimedia-Erzählung 17776 aus dem Jahr 2017.[10] Gough selbst hat das Werk als „Kuriosität“ und „eigenartig“ bezeichnet.[11]

 
Ein Tattoo mit einem Zitat aus dem Gedicht, in einer Schriftart ähnlich der von Minecraft. Gough verwendete ein Bild desselben Tattoos, als er die Wirkung des Gedichts besprach.

Sowohl Jason Anthony in gamevironments als auch Matthew Horrigan in Acta Ludologica heben den im Endgedicht getroffenen Vergleich von Videospielen mit Träumen hervor;[12][13] Anthony diskutiert auch die Relevanz des Gedichts für die theologischen Implikationen der Fähigkeit von Minecraft-Spielern, Welten zu erschaffen und zu zerstören.[12][12]Jacob Creswell analysiert in Comic Book Resources auch den Kommentar des Gedichts zu Träumen und seinen Bezug zum Leben als „den langen Traum“ im Vergleich zum „kurzen Traum eines Spiels“.[14] Creswell bemerkt die Unähnlichkeit zwischen dem langen Gedicht und dem minimalistischen Spiel, kommt aber zu dem Schluss, dass sie gut zusammenpassen, und schreibt, dass „das Gedicht der Idee widerspricht, dass der Spieler nichts im Vergleich zum großen Maßstab des Universums ist“ und dass „der Code des Spiels eine Welt schafft, in die die Spieler Zeit und Sorgfalt investieren, ganz wie in ihrem wirklichen Leben“.[14] Ähnlich bemerkt Simon Parkin im MIT Technology Review, dass die meisten Spieler das Gedicht im Spiel nie erreichen werden, findet aber, dass beide das Gefühl der Schöpfung durch Träume teilen, was Parkin als Offenbarung der „etwas evangelikalen“ Natur des Spiels ansieht.[15]

The Irish Independent schreibt, dass die Minecraft-Community das Endgedicht verehrt.[16] Einige Fans tragen Tattoos mit Auszügen, insbesondere aus dem Teil „und das Universum sagte“,[16] was Gough als „mehr als bewegend“ beschrieben hat.[3]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c James Parker: Minecraft: The Most Creative Game Ever Made. In: The Atlantic. 22. Mai 2014, archiviert vom Original am 2. Mai 2023; abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch).
  2. Tom Chatfield: Ending an endless game: an interview with Julian Gough, author of Minecraft's epic finale. In: Boing Boing. 9. Januar 2012, archiviert vom Original am 12. Januar 2012; abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch).
  3. a b c Julian Gough: I wrote a story for a friend. In: The Egg and the Rock. 7. Dezember 2022, archiviert vom Original am 8. Mai 2023; abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch).
  4. Eric Limer: Minecraft Now Has an Ending Sequence and Credits. In: The Mary Sue. 11. November 2011, archiviert vom Original am 2. Mai 2023; abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch).
  5. Daniel Rosenfeld: Minecraft Volume Beta. In: C418. Abgerufen am 20. September 2022 (englisch).
  6. Eoghan Moloney: Irishman who wrote Minecraft's revered 'End Poem' gives words away for free after declining to sign over rights to Microsoft. In: Irish Independent. 8. Dezember 2022, archiviert vom Original am 2. Mai 2023; abgerufen am 1. Mai 2023 (englisch).
  7. Jason Anthony: Current Key Perspectives in Video Gaming and Religion. In: Gamevironments. Nr. 3. Universität Bremen, 2015, S. 7–15 (online [Memento vom 2. Mai 2023 im Internet Archive] [PDF; abgerufen am 1. Mai 2023]).
  8. Eric Limer: Minecraft Now Has an Ending Sequence and Credits. In: The Mary Sue. 11. November 2011, abgerufen am 22. Juli 2024 (englisch).
  9. Kevin Thielenhaus: 8 Weirdest Endings That Left Us Saying 'Huh?' In: The Escapist. 30. August 2017, abgerufen am 22. Juli 2024 (englisch).
  10. Ted Litchfield: The writer of Minecraft's ending poem wants to 'liberate it from the corporate economy'. In: PC Gamer. 12. Dezember 2022, abgerufen am 22. Juli 2024 (englisch).
  11. Julian Gough: Another Day, Another Riot, another world: Julian Gough on Toasted Heretic 30 years on In: The Irish Times, 20. Mai 2021. Abgerufen am 22. Juli 2024 (englisch). 
  12. a b c Jason Anthony: Current Key Perspectives in Video Gaming and Religion. In: Gamevironments. Nr. 3. Universität Bremen, 2015, S. 7–15 (uni-bremen.de [PDF; abgerufen am 22. Juli 2024]).
  13. Matthew Horrigan: Nulltopia: Of Disjunct Space. In: Acta Ludologica. 5. Jahrgang, Nr. 2. University of Ss. Cyril and Methodius, 2022, S. 58–70 (englisch, actaludologica.com [PDF; abgerufen am 22. Juli 2024]).
  14. a b Jacob Creswell: Does „Minecraft“'s Ending Actually Mean Anything? In: Comic Book Resources. 26. Dezember 2022 (englisch, cbr.com [abgerufen am 22. Juli 2024]).
  15. Simon Parkin: The Secret to a Video-Game Phenomenon. In: MIT Technology Review. 116. Jahrgang, Nr. 4, Juli 2013, S. 79–82 (englisch, technologyreview.com [abgerufen am 22. Juli 2024]).
  16. a b Eoghan Moloney: Irishman who wrote Minecraft's revered 'End Poem' gives words away for free after declining to sign over rights to Microsoft In: Irish Independent, 8. Dezember 2022. Abgerufen am 22. Juli 2024 (englisch).