Emmy von Borgstede

deutsche Schriftstellerin

Emmy von Borgstede, verheiratete Emmy Ehrhart (* 31. August 1864 in Leppin, Kreis Fürstenthum; † nach 1932) war eine deutsche Schriftstellerin in Berlin.

Leben Bearbeiten

Der Urgroßvater August Heinrich von Borgstede war preußischer Finanzrat. Der Vater August von Borgstede (1829–1886) war Rittergutsbesitzer in Leppin, die Mutter war Emmy, geborene Dannhauer.[1] Um 1871 musste der Vater das Gut verkaufen, seitdem lebte die Familie in einfacheren wirtschaftlichen Verhältnissen.

Emmy wollte Diakonisse werden, was ihr von den Eltern aber nicht erlaubt wurde. Daraufhin arbeitete sie als Erzieherin im Solling und in Oberschlesien. Idyllische Landschaften verstärkten ihren Hang zur Poesie, den sie seit frühester Jugend hatte. Bald darauf veröffentlichte sie erste Erzählungen und Novellen in Zeitschriften und Zeitungen, später schrieb sie auch Romane.

1891 zog die Mutter mit den erwachsenen Kindern nach Lichtenberg bei Berlin.[2] Emmy lebte seitdem mit ihrer Schwester Else zusammen, beide publizierten literarische Texte. Seit 1898 war Emmy von Borgstede Vorstandsmitglied der neuen Freien Vereinigung deutscher Schriftstellerinnen.[3] 1907 zogen die beiden Schwestern nach Friedrichsfelde.[4] 1912 heiratete Emmy den Kaufmann Max Ehrhart und zog mit ihm zunächst nach Tempelhof bei Berlin, kurz danach nach Lichtenberg.[5]

Ihr letzter Roman wurde 1933 veröffentlicht.

Werke Bearbeiten

Emmy von Borgstede-Ehrhart veröffentlichte vor allem Novellen und Erzählungen, später auch einige Romane.

  • Johannes Demut (Novelle, 1900)
  • Der Schmied von Ellerborn. In stürmischer Zeit (2 Erzählungen, 1902)
  • Schicksale (Novellen, 1903)
  • Moorbach. Siehe, das sind deine Götter (2 Novellen, 1904)
  • Die Rose vom Lemberg (Novelle, 1906)
  • Im Doktorhause (1914)
  • Im Weltgetriebe (Roman, 1914)
  • Unter eherner Faust (Roman, 1927)
  • Das Gelübde der Berthild Varnhoven (Roman, 1930)
  • Jagdschloss Sonnenhöh (Roman, 1933)

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Familie Bennecke Buro Klieken, mit Angaben zur Familie (7. Reihe hellblau-weiß, bei Biographien oben)
  2. Lichtenberg. In: Berliner Adreßbuch, 1893, V. Theil, S. 86. „v. Borgstedt, E., Rentiere, L., Prinzen Allee 17“ (Erster oder zweiter Eintrag im Adressbuch, als Haushaltsvorstand ist die Mutter als Rentiere (Pensionärin) angegeben, später wohnten die Schwestern allein in der Wohnung im Parterre, der Bruder Alexis in der ersten Etage).
  3. Deutscher Litteratur-Kalender, 1900–1914, 1. Teil, Vereine, bei Freie Vereinigung deutscher Schriftstellerinnen
  4. v. Borgstede. In: Berliner Adreßbuch, 1908, I., S. 243. „v. Borgstede, Emmy, Schriftstellerin, Friedrichsf., Berliner Straße 127“ (in den darauffolgenden Jahren als Aufsichtsdame bezeichnet).
  5. Erhart. In: Berliner Adreßbuch, 1917, 1., S. 585. „Erhart, Max, Kaufm., Skandinavische Straße 26“ (abweichende Schreibweise, in Teil 5, S. 128 (5506) als M. Ehrhart).; vgl. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender, 1914, Sp. 55f. (ganz unten), mit Adresse Skandinavische Straße, (1913 mit Adresse Tempelhof, Kaiserin-Augusta-Straße)