Emlichheim (Ölfeld)

Ölfeld in Bentheim, Niederlande

Das Ölfeld Emlichheim ist eine Erdöllagerstätte bei der Gemeinde Emlichheim in der Grafschaft Bentheim. Der Hauptteil des Ölfeldes liegt im direkt angrenzenden niederländischen Ort Schoonebeek und wird trotz der gleichen Formation wegen der Staatsgrenze als eigenes Feld geführt. Das Ölfeld Schoonebeek wurde 1996 wegen unrentabeler Förderung unterbrochen und rückgebaut, es ist aber nach erneuter Erschließung seit 2011 wieder in Förderung. 1943 wurde durch die fündige Bohrung Emlichheim 1 das Feld erschlossen. Die zwischenzeitlich erschlossenen Felder Emlichheim West und Emlichheim Süd sind in den sechziger Jahren wieder geschlossen worden. Betreiber des Feldes ist die BASF-Tochter Wintershall.

Pferdekopfpumpe an Bohrloch Emlichheim 1

Das Ölfeld Bearbeiten

Die Förderbohrung Emlichheim 1 wurde als erste Förderbohrung in Emlichheim fündig. Begonnen wurde die Bohrung am 26. Mai 1943, abgeschlossen wurde sie am 4. November desselben Jahres. Seit dem 12. Mai 1944 ist das Feld offiziell in Betrieb. Das Erdöl lagert in einer Tiefe von 800 Metern im Bentheimer Sandstein[1][2]

Seit 1968 wird auch das Dampfflutverfahren in Emlichheim angewendet.[3]

Im Jahr 2010 waren 90 Fördersonden im Feld aktiv. Durch die Anwendung des Dampfflutverfahrens wird versucht, die Förderung konstant bei 150.000 Tonnen pro Jahr zu halten. Hierzu wird das in den Schichten eingelagerte Öl mittels Dampf mobilisiert.

Das geförderte Rohöl wird nach der Entsalzung und Vorbehandlung per Kesselwaggon nach Osterwald transportiert. Von dort verläuft eine Pipeline zur Raffinerie nach Lingen-Holthausen.

Pünktlich zum 700-jährigen Jubiläum der Gemeinde Emlichheim konnte auch die 10 Millionste Tonne Erdöl aus dem Feld Emlichheim gefördert werden.[4]

Förderung Bearbeiten

Jahr Förderung
in Tonnen
1945 5.141
1950 153.707
1955 157.040
1960 128.500
1965 129.130
1970 182.770
1975 155.100
2013 172.980
2014 165.951
Jahr Förderung
in Tonnen
2015 160.692
2016 153.317
2017 158.990
2018 146.593
2019 133.536

Quellen:[5][6]

Gesamtförderung Bearbeiten

  • 1975: Bis zum Jahresende wurden aus dem Feld insgesamt 4.326.669 Tonnen Erdöl gefördert.[5]
  • 2010: 10.000.000 Tonnen

Teilfelder Bearbeiten

Emlichheim-West Bearbeiten

Das Teilfeld Emlichheim-West wurde 1957 gefunden und 1966 aufgegeben. Es wurden in diesem im Zeitraum 43.405 Tonnen Erdöl gefördert.[7] Das Ölfeld Emlichheim-West befand sich in der Gemeinde Laar Ortsteil Eschebrügge.[8]

Emlichheim-Süd Bearbeiten

1959 wurde das Teilfeld Emlichheim-Süd entdeckt, welches bis 1968 in Förderung stand. Es wurden hier 11.020 Tonnen Öl gefördert. Das Ölfeld Emlichheim Süd befand sich im Emlichheimer Ortsteil Haselaar.

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Emlichheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Heinz Boigk: Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-91271-4.
  • Gotthard Fürer: Der Bergbau im Emsland und das Bergamt Meppen. In: Jahrbuch 1970. Emsländischen Heimatbund, Lingent 1970, S. 128–144.
  • Emsländischen Heimatbund: Emsland im Werden, vom Handwerk zur Kernkraft. Sögel 1986, ISBN 3-88077-108-X.
  • Herbert Raben, Ralf Tyborczyk: Schwarzes Gold auf blanken Schienen. 70 Jahre Erdölverkehr bei der Bentheimer Eisenbahn AG. In: Heimatverein Grafschaft Bentheim (Hrsg.): Bentheimer Jahrbuch 2014. ISBN 978-3-922428-88-6, S. 111–122.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wintershall in Emlichheim. In: www.heimische-foerderung.de. 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Juli 2014; abgerufen am 16. März 2023.
  2. Geschlagene Tage nur um Oel. In: Der Spiegel. Nr. 48, 1949 (online).
  3. Erdölroute Emlichheim. Mit dem Fahrrad dem Öl auf der Spur. In: www.wintershall.de. 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. August 2018; abgerufen am 16. März 2023.
  4. 10 Millionen Tonnen Erdöl aus Emlichheim. Pressemitteilung. In: wintershall.com/de. 25. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2018; abgerufen am 16. März 2023.
  5. a b Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland S. 316–323
  6. https://www.bveg.de/Der-BVEG/Publikationen/Jahresberichte Jahresberichte der BVEG
  7. Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland S. 155
  8. https://www.wintershall.de/presse-news/oel-gas-in-den-medien/detail/seit-70-jahren-nicken-die-oelpumpen.html Internetseite der Wintershall zu den Ölfeldern Em.-West und Em.-Süd


Koordinaten: 52° 38′ 41,8″ N, 6° 52′ 29,8″ O