Emil Melcher

deutscher Fußballspieler und -trainer

Emil Melcher (* 29. Oktober 1895 in Karlsruhe; † 12. Oktober 1977 in Bochum[1]) war ein deutscher Fußballspieler und Trainer.[2][3]

Emil Melcher
Personalia
Geburtstag 29. Oktober 1895
Geburtsort KarlsruheDeutsches Reich
Sterbedatum 12. Oktober 1977
Sterbeort BochumDeutschland
Position Sturm
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
Karlsruher FV
1924–1925 1. FC Pforzheim
0000–1933 Alemannia Aachen
Stationen als Trainer
Jahre Station
1936–1938 Gauauswahl Niederrhein
1936–1942 Deutschland (Assistenztrainer)
1946–1947 Eintracht Frankfurt
1947–1949 ASV Durlach
1949–1950 Stuttgarter Kickers
1950–1951 Alemannia Aachen
1951–1952 TSV Schwaben Augsburg
1952–1953 SV 03 Tübingen
1953–1956 VfL Bochum
1956–1957 Bayer 04 Leverkusen
1957–1958 Freiburger FC
1958–1959 Wuppertaler SV
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karriere

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Emil Melcher spielte als Stürmer für den Karlsruher FV, den 1. FC Pforzheim und Alemannia Aachen.

In den 1930er und 1940er Jahren arbeitete Melcher als Verbandstrainer, zeitweise war er dabei für den DFB tätig und assistierte hierbei Sepp Herberger bei der deutschen Nationalmannschaft.

In der Saison 1946/47 trainierte er in der Oberliga Süd die Frankfurter Eintracht, deren Tor sein Schützling aus Duisburger Zeiten, Toni Turek, der „Fußballgott“ und Weltmeister von 1954, hütete. Die Mannschaft errang den dritten Tabellenplatz.[4] Danach beim ASV Durlach aktiv, kehrte er 1949 als Trainer der Stuttgarter Kickers wieder in die Oberliga Süd zurück.

Nachdem er mit der Mannschaft in akute Abstiegsgefahr geraten war, löste er im Februar 1950 seinen Vertrag auf und der Spieler Edmund Conen übernahm als Spielertrainer bis Saisonende.[5] Letztlich stiegen die Kickers erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Zweitklassigkeit ab.

Melcher übernahm 1953, drei Monate vor Ende der Runde 1952/53 der 2. Oberliga West, den VfL Bochum, mit dem der Aufstieg in die Oberliga West gelang. Die Mannschaft von der Castroper Straße stieg in der Runde 1954/55 als Tabellenletzter wieder ab. Mit dem VfL Bochum gelang Melcher der direkte Wiederaufstieg. Anschließend erhielt er ein Angebot, sich langfristig als Verbandstrainer an den Deutsch-Amerikanischen Fußball-Bund zu binden, welches er jedoch mit dem Ziel, einen Trainerposten in Deutschland auf Verbandsebene zu ergattern, ablehnte.[6] Zur Runde 1956/57 übernahm er den Oberligaabsteiger Bayer 04 Leverkusen, Auswahltrainer wurde letztlich 1957 Johann Herberger, ein Neffe Sepp Herbergers.

Melcher hatte am Mittwoch, dem 12. Oktober 1977 das Bundesligaspiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Kaiserslautern besucht. Laut Meldung des Kicker „ereilte ihn nach Verlassen des Ruhr-Stadions vor der nur wenige Meter entfernten neuen Ruhrsporthalle der Tod.“[7] Melcher wurde 81 Jahre alt.

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Einzelnachweise

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  1. „Emil Melcher †“; Nachruf in Reutlinger Generalanzeiger vom 17. Oktober 1977, S. 6, sowie Traueranzeige der Familie, S. 25
  2. Emil Melcher. eintracht-archiv.de, abgerufen am 5. April 2014.
  3. Melcher, Emil. kickersarchiv.de, abgerufen am 5. April 2014.
  4. Bericht über jene Saison, in: Ulrich Matheja: Schlappekicker und Himmelsstürmer. Die Geschichte von Eintracht Frankfurt, Göttingen: Die Werkstatt 20073 (ISBN 978-3-89533-538-9), S. 137 f., u. in: Werner Raupp: Toni Turek – „Fußballgott“. Eine Biographie, Hildesheim: Arete Verlag 2019 (ISBN 978-3-96423-008-9), S. 54–58 (mit Mannschaftsphoto 1946/47 u. Spielberichtsbogen der Begegnung gegen den 1. FC Nürnberg, 1. Dezember 1946); vgl. auch S. 24 f. (Duisburger Zeit).
  5. Süddeutsche Zeitung: „Kurz berichtet – aber wichtig“ (18. Februar 1950, Seite 2)
  6. Nordwest-Zeitung: „Am Rande notiert...“ (28. Mai 1956, Seite 2)
  7. „Emil Melcher gestorben“, Kicker Nr. 85 vom 19. Oktober 1977, S. 5