Elisabeth – Die Legende einer Heiligen

Musical

Elisabeth – Die Legende einer Heiligen ist ein Musical über die heilige Elisabeth von Thüringen in zwei Akten. Urheber sind Dennis Martin und Peter Scholz der spotlight Musicalproduktion, die bereits das Musical Bonifatius verwirklicht haben. Die Uraufführung fand anlässlich des Elisabethjahres am 7. Juli 2007 im Landestheater Eisenach statt. Wiederaufnahmen gab es 2008 und 2009 in Eisenach sowie im Herbst 2008 und im Dezember 2009 einige Vorstellungen in Marburg. Seit 2014 bringt musical art Weißenfels eine semi-professionelle Inszenierung des Musicals auf die Bühne, die 2015 in die dritte Spielzeit geht. Bei den Musical1.de Musicalwahlen 2014 wurde die Inszenierung mit 22 % aller abgegebenen Stimmen zum "Besten Laien-Musical" gewählt.[1]

Handlung Bearbeiten

Die Bühnenhandlung ist eine kritisch Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Perspektiven, die von der heiligen Elisabeth überliefert wurden. Dies wird im Stück durch den historisch-kritischen Erzähler Wolfram von Eschenbach und den glorifizierend-verklärenden Erzähler Walther von der Vogelweide dargestellt, die in einem Sängerstreit liegen, wie die Geschichte der Landgräfin erzählt werden soll.

Erster Akt Bearbeiten

Elisabeth, die kleine Königstochter Ungarns, kommt im Alter von vier Jahren an den Hof des thüringischen Landgrafen Hermann I. Bereits in diesem Alter wird sie dem Thronfolger Ludwig als Gemahlin versprochen. Beide Kinder wachsen gemeinsam auf der Wartburg auf und als Ludwig nach dem Tod seines Vaters der neue Landgraf wird, heiratet er die 14-jährige Elisabeth – aus ehrlicher Zuneigung und Liebe. Während Elisabeth zwei Kindern das Leben schenkt, wendet sie sich immer mehr christlichen Werten und religiösen Ritualen um den fanatischen Kreuzzugspriester Konrad von Marburg zu, die immer stärker mit ihrer Rolle als Landgräfin kollidieren. Sie möchte die Standesunterschiede zu den Armen und Aussätzigen überwinden und stößt damit insbesondere bei Ludwigs Bruder Heinrich und dem Hofstaat immer wieder auf Ablehnung. Heinrich will Elisabeth überführen, die mit abgedeckten Körben voller Brot die Bedürftigen in einem von ihr gegründeten Armenhaus unterstützt. Doch in ihrem Ehemann Ludwig findet Elisabeth volle Unterstützung, indem dieser darauf besteht, Elisabeth würde nur Rosen in ihrem Korb transportieren, was er seinem Bruder auch beweist, da unter dem Tuch – zumindest an diesem Tag – tatsächlich Rosen liegen (das Rosenwunder der Elisabeth). Die freudige Dankbarkeit, die ihr die Notleidenden entgegenbringen, erfüllt sie mit innerer Zufriedenheit und tiefem Glück. Sie glaubt, ihre Aufgabe und ihren Platz im Leben gefunden zu haben.

Zweiter Akt Bearbeiten

Ludwig zieht zusammen mit Kaiser Friedrich II. auf den Kreuzzug nach Jerusalem, während Thüringen von einer Hungersnot heimgesucht wird und Elisabeth die Kornkammern der Burg öffnet, um damit Tausenden von Menschen das Leben zu retten. Als Ludwig aber fern der Heimat an einer Seuche stirbt, wird Elisabeth mit erst 20 Jahren Witwe. Ihr Schwager Heinrich übernimmt die Regierung und verbannt Elisabeth schließlich, nicht zuletzt wegen ihrer Freigiebigkeit, von der Wartburg. Zusammen mit dem immer verblendeter werdenden Priester Konrad geht sie nach Marburg, um dort mit ihrem Witwengut, das Konrad von Heinrich im Austausch gegen Elisabeths Kinder vereinbaren konnte, ein Siechenhaus zu finanzieren. Elisabeths drittes Kind Gertrud, das erst nach Ludwigs Tod geboren wurde, gibt Elisabeth auf Anraten Konrads in ein Kloster, um sich ganz den Armen zu widmen, denen sie alles gibt. Zu spät erkennt Elisabeth die Machtgelüste Konrads, die nur wenig mit ihren hohen Zielen gemein haben, und sie erleidet einen Zusammenbruch, von dem sie sich nicht mehr erholt. Mit 24 Jahren stirbt Elisabeth völlig mittellos. Konrad treibt Elisabeths Heiligsprechung schnell voran und wird vom Papst zum ersten deutschen Großinquisitor ernannt. Nach vielen Hinrichtungen und Verbrennungen wird Konrad wahnsinnig und später ermordet. Elisabeths selbstloses Wirken als Heilige bleibt jedoch für immer im Gedächtnis des Volkes.[2]

Die Songs Bearbeiten

  • Prolog
  • Ein Stern aus Ungarn
  • Hol mich heim
  • Höfisch
  • Herr, bewahre ihn
  • Sie raubt dir die Sinne
  • Du rettest die Welt für mich
  • Illusion vom Paradies
  • Deine Spur
  • Wunder oder Wahrheit
  • Das Ende aller Zeiten
  • Das Armenhaus
  • Der erste Schritt
  • Jerusalem
  • Der Augenblick
  • Veitstanz
  • Die Welt ist tot (Reprise)
  • Dein Herz kennt keine Liebe
  • Die Bettlerin (Reprise)
  • Standesgemäß
  • Misere
  • Hol mich heim (Reprise)
  • Liebe ist alles
  • So weit der Himmel reicht
  • Weltvernichtung
  • Es gleitet ein Traum durch die Zeit
  • Finale

In der Bearbeitung 2008 wurde der Titel Finale gestrichen. 2009 kam Abgrundtiefe Nacht hinzu, ein Duett zwischen Konrad und Elisabeth, das Weltvernichtung ersetzt. Das Finale ist wieder dabei; dafür wurde Es gleitet ein Traum durch die Zeit gestrichen.

Kreativteam Bearbeiten

 
Landestheater Eisenach
Kreativteam der Uraufführung von 2007
Musik Dennis Martin und Peter Scholz
Buch Dennis Martin
Regie Reinfried Schieszler
Choreografie Doris Marlis
Lichtdesign Sabine Wiesenbauer
Bühnenbild Bernd-Heinrich Sogel
Kostüme Claudia Kuhr
Maske Elke Quirmbach
Sounddesign Andreas Balaskas

Darsteller Bearbeiten

Besetzung der Uraufführung von 2007
Elisabeth Sabrina Weckerlin
Konrad von Marburg Chris Murray
Ludwig Armin Kahl
Wolfram von Eschenbach Kristian Korsholm Vetter
Walther von der Vogelweide Jesse Garon
Heinrich Raspe Christian Schöne
Landgräfin Sophie Mara Dorn
Guda Katrin Wiedmann
Bischof Eckbert Artur Ortens
Besetzung der Aufführungen von 2008
Elisabeth Sabrina Weckerlin

Eveline Suter

Konrad von Marburg Chris Murray

Norbert Conrads

Ludwig Armin Kahl

Karl Grunewald

Wolfram von Eschenbach Kristian Korsholm Vetter
Walther von der Vogelweide Jesse Garon
Heinrich Raspe Christian Schöne
Landgräfin Sophie Mara Dorn
Guda Melanie Gebhard
Bischof Eckbert Wolfgang Postlbauer
Besetzung der Aufführungen von 2009
Elisabeth Sabrina Weckerlin

Kerstin Löcker

Konrad von Marburg Chris Murray

Norbert Conrads

Ludwig Armin Kahl

Karl Grunewald

Lucius Wolter

Wolfram von Eschenbach Kristian Korsholm Vetter

Dietmar Ziegler

Walther von der Vogelweide Jesse Garon
Heinrich Raspe Christian Schöne

Christof Maria Kaiser

Landgräfin Sophie Mara Dorn

Janna Blaurock

Guda Saskia Leppin

Marie Kaßner

Bischof Eckbert Robert Meyer

Dietmar Ziegler

Einspielungen Bearbeiten

  • Doppel-CD, Original Musical Cast, Media Mentis GmbH, 2007.

Rezension der Uraufführung Bearbeiten

  1. Besprechung von Michael Potthast[3]
  2. Besprechung von Michael Rieper[4]
  3. Besprechung von Christine Daaé[5]
  4. Besprechung von Klaus Depta[6]
  5. Besprechung von Stephan Drewianka[7]
  6. Besprechung von Kerrin Falck[8]

Weblinks Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Musical Elisabeth über die Biografie der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Musical1 Musicalwahlen 2014
  2. Programmheft zur Uraufführung
  3. Internetseite von thatsmusical.de (Memento des Originals vom 12. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thatsmusical.de
  4. Internetseite von Musicalzentrale.de
  5. Internetseite von Buehnenzeitung.de
  6. Internetseite des Bistums Limburg@1@2Vorlage:Toter Link/www.service.bistumlimburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Internetseite von Musical-World.de (Memento des Originals vom 24. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musical-world.de
  8. Internetseite von Musical-Total.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.musical-total.info (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.