Ein ausgekochtes Schlitzohr

Film von Hal Needham (1977)

Ein ausgekochtes Schlitzohr, auch bekannt als Ein total verrückter Kerl und Das Gesetz kann mich mal (Originaltitel: Smokey and the Bandit), ist eine US-amerikanische Actionkomödie des Regisseurs Hal Needham aus dem Jahr 1977. Der Film spielte bei 4,3 Millionen US-Dollar Produktionskosten ca. 300 Millionen US-Dollar ein.[1] Der Erfolg dieses Films führte zu einer Reihe von Fortsetzungen.

Film
Titel Ein ausgekochtes Schlitzohr
Originaltitel Smokey and the Bandit
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1977
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hal Needham
Drehbuch Alan Mandel,
Hal Needham,
Charles Shyer,
James Lee Barrett
Produktion Mort Engelberg
Musik Bill Justis,
Jerry Reed
Kamera Bobby Byrne
Schnitt Walter Hannemann,
Angelo Ross
Besetzung
Chronologie

Handlung Bearbeiten

Während eines Truckfestivals bieten die steinreichen texanischen Reifenhändler „Big“ und „Little Enos Burdette“ dem Trucker „Bandit“ eine Wette an. Für 80.000 Dollar soll dieser 400 Kisten Coors-Bier, das aufgrund lebensmittelrechtlicher Bestimmungen über die Haltbarkeit von Bier östlich des Mississippi nicht verkauft werden darf, innerhalb von 28 Stunden von Texarkana im US-Bundesstaat Texas nach Atlanta im US-Bundesstaat Georgia schmuggeln. Bandit nimmt die Herausforderung an und überredet seinen Freund Cledus, genannt „Schneemann“, ihm zu helfen. Schneemann fährt den Truck, einen Kenworth W-900A, sein Hund Gottfried begleitet ihn als Beifahrer. Bandit versucht währenddessen in seinem Pontiac Firebird Trans Am, die Polizei von dem Truck und seiner illegalen Ladung abzulenken.

Auf dem Rückweg von Texas nach Georgia nimmt Bandit die Anhalterin Carrie mit, die in einem Hochzeitskleid mitten auf der Straße steht. Sie versucht, im letzten Moment der Hochzeit mit dem zwar gutaussehenden, aber nicht sehr cleveren Sohn des Sheriffs Buford T. Justice zu entgehen. Der Sheriff hingegen versucht, seine potentielle Schwiegertochter wieder zurückzuholen. In der Folge ergeben sich eine Reihe von actionreichen Verfolgungsjagden, an deren Ende Bandit und Schneemann die Wette gewinnen und zusammen mit Carrie dem Zugriff des Sheriffs entgehen können. Bandit und Carrie verlieben sich ineinander. Am Ende des Films nehmen Schneemann und Bandit erneut eine Wette an und Bandit lädt Sheriff Justice per Funk dazu ein, ihn wieder zu verfolgen.

Kritiken Bearbeiten

Das Lexikon des internationalen Films beschreibt den Film als ein „gagreiches, im Tempo weitgehend überdrehtes Lustspiel, das einer abgedroschenen Männlichkeitsideologie huldigt“.[2]

Laut Cinema ist „Schnauzbart Reynolds […] im ersten und besten ‚Schlitzohr‘-Film in Top-form“. Der Film sei zudem „ein Car-Crash-Klassiker“.[3]

Für Prisma ist Ein ausgekochtes Schlitzohr „eine übermütige Highway-Komödie“ mit „atemberaubende[n] Autostunts“ und „unglaublichen Verfolgungsjagden“.[4]

Filmmusik Bearbeiten

Der Titel East Bound and Down wird von Jerry Reed selbst gesungen und ist auf dem Album Country Legends veröffentlicht worden. Auch die Songs Bandit und The Legend wurden von Jerry Reed gesungen. Geschrieben wurden die Songs von Dick Feller (East Bound and Down und Bandit) und von Jerry Reed (East Bound and Down und The Legend).

Auszeichnungen Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  • Im US-amerikanischen Fernsehen wird auch heute meistens noch die gekürzte Fassung des Films gezeigt. So sind einige Szenen mit anzüglicher oder deftiger Sprache herausgeschnitten.
  • Im US-amerikanischen Original nennt Sheriff Justice seinen Sohn „Junior“. In der deutschen Synchronisation wurde „Junior“ mit „Purzel“ übersetzt.
  • Nach Aussage von Burt Reynolds hatte ein leitender Angestellter von Pontiac ihm zugesagt, dass er einen TransAm geschenkt bekommen würde, sollte der Film ein Erfolg werden. Der Film wurde ein Erfolg und der TransAm eines der meistverkauften Autos im Folgejahr. Auf Nachfrage von Reynolds, wo denn der versprochene Wagen bliebe, sagte man ihm, dass der leitende Angestellte inzwischen im Ruhestand sei und sein Nachfolger dieses Angebot nicht aufrechterhalte.[5]
  • Der Film greift die zunehmende Popularität von CB-Funk in den 1970er Jahren auf. Im Originalton wird bei der Benutzung des CB-Funks ein idiosynkratischer „CB-Slang“ verwendet, darunter auch einige „10-Codes“ wie 10-4 für „verstanden“ oder 10-20 für „Position“. Frosch benutzt zum Beispiel 10-100 („bitte warten“), als sie kurz auf Toilette geht. Die Akteure benutzen „handles“ (Funknamen), wie es damals Vorschrift war.
  • Im Originaltitel Smokey and the Bandit bezeichnet „Smokey“ die Highway Patrol. „Smokey“ entstand aus Smokey Bear, einer Werbefigur der US-Forstverwaltung, die einen Hut ähnlich dem der Highway Patrol trägt.
  • Bandit fährt einen 1977er Pontiac Firebird Trans Am mit 6,6 Liter Hubraum.
  • Burt Reynolds spielte bereits im Filmdrama Der Tiger hetzt die Meute (1973) einen blocker, also einen Autofahrer, der die Polizei blockiert und ablenkt, damit sein Partner Alkohol schmuggeln kann; dabei wurde er ebenfalls von einem bösartigen Südstaaten-Sheriff gnadenlos verfolgt. Burt Reynolds und Sally Field zitieren den Film, ehe sie eine Polizeisperre durchbrechen: „Are you ready, Roy?“ – „I was born ready!“

Fortsetzungen Bearbeiten

Burt Reynolds übernahm in der Fortsetzung wieder die Hauptrolle, im dritten Teil übernahm er lediglich einen Cameo-Auftritt am Ende des Films (während diesmal Jerry Reed den „Bandit“ gab). Regisseur Hal Needham inszenierte auch den zweiten Teil.

  • 1980: Das ausgekochte Schlitzohr ist wieder auf Achse
  • 1983: Das ausgekochte Schlitzohr III
  • 1994 gab es eine kurzlebige Filmserie über die Figur „Bandit“, bestehend aus vier Filmen. Die Titelrolle wurde hierbei von Brian Bloom gespielt.
    • Bandit – Ein ausgekochtes Schlitzohr startet durch
    • Bandit – Ein ausgekochtes Schlitzohr kommt selten allein
    • Bandit – Ein ausgekochtes Schlitzohr und eine kühle Blonde
    • Bandit – Ein ausgekochtes Schlitzohr gibt Gas

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. How “Smokey and the Bandit” was born. Abgerufen am 16. August 2022 (englisch).
  2. Ein ausgekochtes Schlitzohr. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  3. Ein ausgekochtes Schlitzohr. In: cinema. Abgerufen am 5. Juli 2021.
  4. Ein ausgekochtes Schlitzohr. In: prisma. Abgerufen am 5. Juli 2021.
  5. Ein ausgekochtes Schlitzohr. Internet Movie Database, abgerufen am 5. Juli 2021 (englisch).