Eduardo Rosende Sánchez

Spanischer Maler

Eduardo Rosende Sánchez (* 29. Juni 1863 in Granada, Andalusien, Spanien; † 22. Dezember 1928 in Granada, Andalusien, Spanien) war ein spanischer Maler von Landschaften und Alltagsszenen der granadinischen Schule der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Eduardo Rosende, porträtiert von José Larrocha

Biografie Bearbeiten

 
Cuesta del Chapiz, Sommer 1882

Familie Bearbeiten

Er stammte aus einer Handwerkerfamilie. Sein Vater war der erfolgreiche Kunsttischler Francisco de Paula Rosende Alvear (oder Albea), seine Mutter María de las Angustias Sánchez Aranda. Francisco engagierte sich im Centro Artistico de Granada und war dort u. a. für Ausstellungen zuständig.

Ausbildung Bearbeiten

Als 1870 der Maler Fortuny nach Granada kam, erhielt Eduardo bei ihm Unterricht. Es ging so weit, dass Fortuny den jungen Rosende 1874 mit nach Rom nahm[1], dort aber plötzlich starb. Rosende kehrte nach Granada zurück. In Granada besuchte er die Escuela de Bellas Artes von 1874 bis 1880. 1880–1882 begab er sich nach Madrid und setzte seine Ausbildung an der Escuela Especial de Pintura und bei der Sociedad de Acuarelistas fort. Bei zwei Gelegenheiten konnte er in Madrid ausstellen: 1881 Recuerdo de Granada bei der Exposición General de Bellas Artes und im Frühling 1882 mit Paisajes granadinos im Circulo de Bellas Artes.[2] In diesen Jahren kristallisierte sich heraus, dass Aquarellmalerei und Ölmalerei seine Schwerpunkte waren.

Leben, Karriere Bearbeiten

1883 beteiligte er sich an der regionalen Ausstellung der Bellas Artes de Granada mit den Bildern La pluma y la espada und Flor silvestre.[3] Letzteres gewann die Silbermedaille. Im selben Jahr erhielt den Auftrag, das Ehepaar García Villatoro zu malen. Im Sommer 1884 arbeitete er an einem Deckengemälde Alegoria de la industria y el comercio im Haus von Vicente Artega.[4] 1886–88 besuchte er zur Vertiefung seiner malerischen Kompetenz Kurse im Modell-Zeichnen. Er nahm 1887 an der Ausstellung Exposición del Corpus mit dem Öl-Gemälde Puerta de Toledo teil. Im März 1889 besaß er ein Studio in Burgo de Osma und galt dort laut der Zeitung "La Propaganda" als "Pintor á la moda" ("angesagter Maler").[5]

Danach arbeitete er in verschiedenen Städten, u. a. in Madrid und Paris. Wenn er in seinen jungen Jahren eher ein Bohème-Leben führte, so ergaben sich durch seine Heirat mit Luisa del Alamo Díaz (1875–1953) am 19. August 1896 in Granada andere Verpflichtungen.[6] Das Ehepaar hatte acht Kinder, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten. Rosende arbeitete nun auch für andere Maler und half ihnen Bilder zu beenden. Um die wirtschaftliche Lage seiner Familie zu sichern, trat er 1906 einen Posten als Hilfslehrer im Instituto General y Tecnico "Padre Suárez" an. In dieser Zeit zeichnete er auch für die Zeitung El Noticero Granadino. 1915 war er Mitglied der "Junta Directiva de la Asociación de la Prensa" (Vorstandsmitglied des Pressevereins). Auch für die "Escuela de Artes y Oficios" und für die "Escuelas Pias" arbeitete er als Lehrer.

Werke Bearbeiten

 
Entwurf von E. Rosende für ein Deckengemälde „La industria y El comercio“ (1884)

Unter Rosendes Werken[7] stehen Landschaften (Paisaje de Granada (1882); Ausstellung in Círculo de Bellas Artes, Madrid) und Alltagsszenen im Vordergrund. Es gibt auch Porträts[8] (Retrato de D. Juan García Villatoro (1883), Retrato de la mujer de D. Juan. García Villatoro (1883)) und allegorische Werke (Alegoría de la industria y el comercio (1884); techo del salón). Religiöse (La muerte de Lucrecia (1882); Kopie des Originals von Eduardo Rosales) oder kirchliche Motive sind eher eine Seltenheit. Die Themen waren die Themen, die in dieser Zeit üblich waren und den Gesetzen eines noch engen Marktes gehorchten.[6] Seine Kunden stammten aus dem vermögenden Bürgertum, die Porträts, Landschaften oder Deckengemälde (wie z. B. "Industrie" und "Handel") bei ihm orderten. „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ (Walter Benjamin) hatte noch nicht seinen Durchbruch. Sein Publikum waren noch nicht die Massen.

Unter seinen Werken findet sich auch ein handbemalter Fächer im Museo Nacional del Romanticismo, Madrid.[9]

Einordnung: Thesen von Santos Moreno Bearbeiten

Nach Santos Moreno war Eduardo Rosende ein typischer Maler der granadinischen Schule. Seine Ausbildung spiegelte die Möglichkeiten eines Malers der granadinischen Schule. Er versuchte sich durch eine zusätzliche Ausbildung in Madrid weiterzuentwickeln: „Der andere Faktor, der die Verbesserung der lokalen Kunstlandschaft auslöste, war die Ausbildung einer beträchtlichen Anzahl von Malern aus Granada auf der Escuela Especial de Pintura in Madrid, wo sie die Möglichkeit hatten, mit Carlos Haes Landschaftsmalerei zu studieren. Das Ergebnis war eine große Verbreitung von Gemälden mit Landschaften oder Alltagszenen.“[10] Damit verbunden war zwar eine „Rückkehr zur Romantik, nun aber mit einer realistischen Technik umgesetzt“.[11]

Literatur Bearbeiten

  • María Dolores Santos Moreno: Pintura del siglo XIX en Granada. Arte y sociedad. Universidad Granada, 1998

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Mariano Fortuny. El Defensor de Granada, III, 1882-11-21, Nr. 776, spanisch
  2. El Arte granadino en Madrid. El Defensor de Granada. III, 1882-03-25. Nr. 537, spanisch
  3. Sueltos de miscelánea. Artista. El Defensor de Granada, IV., 1883-09-25, 1081, spanisch
  4. Techo de salón. La Alhambra, I., 1884-09-10, Nr. 25, S. 8, spanisch
  5. Ricardo Fuente: El estudio de Eduardo Rosende. In: La Propaganda. 30. März 1889, S. 5, abgerufen am 3. Februar 2023 (spanisch).
  6. a b María Dolores Santos Moreno: Pintura del siglo XIX en Granada. Arte y Sociedad. Vol. V. Universidad de Granada, Granada 1998, S. 2531 (spanisch).
  7. María Dolores Santos Moreno: PINTURA DEL SIGLO XIX EN GRANADA. ARTE Y SOCIEDAD. Teil IV. Universidad de Granada, 1998, S. 2242–2250, abgerufen am 30. Januar 2023 (spanisch, In diesen Zeilen werden die folgenden Bilder erläutert.).
  8. María Dolores Santos Moreno: PINTURA DEL SIGLO XIX EN GRANADA. ARTE Y SOCIEDAD. Teil IV. Universidad de Granada, 1997, S. 2243, abgerufen am 30. Januar 2023 (spanisch).
  9. Red Digital de Colecciones de Museos de España - Museos, Ficha completa. Ministerio de Cultura, ceres colecciónes en red, 2022, abgerufen am 4. Februar 2023 (spanisch).
  10. María Dolores Santos Moreno: Pintura del siglo XIX en Granada. Arte y Sociedad. Vol. V. Universidad de Granada, Granada 1998, S. 2533 (spanisch).
  11. María Dolores Santos Moreno: Pintura del siglo XIX en Granada. Arte y Sociedad. Vol. V. Universidad de Granada, Granada 1998, S. 2533 f. (spanisch).