Eduard Zorn

deutscher Generalmajor

Eduard Emil Karl Zorn (* 8. August 1901 in München; † 4. Februar 1945 in Colmar) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalmajor der Wehrmacht.

Eduard Zorn besuchte eine Kadettenschule und trat am 1. Mai 1921 als Fahnenjunker in das 19. (Bayerische) Infanterie-Regiment der Reichswehr ein. Am 1. Dezember 1924 erhielt er das Patent zum Leutnant und diente in einigen MG-Kompanien desselben Regiments. Ab 1932 war er, immer noch im gleichen Regiment, als Oberleutnant im Regimentsstab eingesetzt. Nach seiner Beförderung zum Hauptmann im Jahr 1934 wurde er ab Anfang 1938 im Generalstab des Heeres verwendet und im November selbigen Jahres Kommandeur einer Kompanie des Gebirgsjäger-Regiments 98.[1][2][3]

Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Major zunächst Erster Generalstabsoffizier (la) der 86. Infanterie-Division, wechselte im November gleichen Jahres in selber Position zur 2. Gebirgs-Division, die während des Westfeldzugs am Westwall stationiert war. Bei dieser erhielt er beide Klassen des Eisernen Kreuzes. Im Rahmen des Unternehmens Weserübung wurde Zorn mit der Division nach Norwegen verlegt, wo er mit ihr bis Narvik vorstieß. Danach verblieb er mit der Division als Garnison in Norwegen, bis er im Juni 1941, zu Beginn des Unternehmens Barbarossa, in Kämpfen in Murmansk beteiligt war. Am 1. Februar 1942 wurde Zorn zum Oberstleutnant und am 1. Januar 1943 zum Oberst befördert.[3][4]

„Charakterlich einwandfreier, körperlich zähe, alpin geschulte Person. Zuverlässig, intelligenter Führungsgehilfe. Klarer Kopf, Ehrgeizig. Persönlich tapfer, angriffsfreudig.“

Valentin Feurstein, Kommandeur der 2. Gebirgs-Division, über Zorn am 10. Mai 1941: Bundesarchiv

Am 1. März 1943 wurde Zorn Oberquartiermeister der in Frankreich stationierten Heeresgruppe B ernannt. Dies Position hatte er bis Ende Januar 1944 inne, als er in gleicher Position zur 19. Armee wechselte. Als die Lage durch die alliierte Landung in Südfrankreich militärisch schwierig wurde, plante Zorn ihren Rückzug durch Südfrankreich. Am 15. November wurde er mit der Führung der 189. Infanterie-Division beauftragt und erhielt für seine Führungsleistungen am 25. Dezember das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.[5][6]

Am 4. Februar 1945 fiel Zorn in Kämpfen im Brückenkopf Elsass. Posthum wurde er noch zum Generalmajor befördert und erhielt das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (739. Verleihung). Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof München. Zorn war Träger des Blutordens, sein Bruder war der 1943 gefallene General der Infanterie Hans Zorn.[7][8]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1932, S. 48.
  2. Zorn, Eduard, geb. 08.08.1901 - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 30. Mai 2024.
  3. a b Generalskartei Eduard Zorn. In: invenio. Bundesarchiv, abgerufen am 30. Mai 2024.
  4. Georg Tessin: Die Landstreitkräfte. Band 2. Biblio-Verlag, Bissendorf 1970, ISBN 3-7648-0871-3, S. 101.
  5. Franz Thomas: Die Eichenlaubträger 1939–1945. Band 2. Osnabrück 1998, ISBN 978-3-7648-2300-9, S. 475.
  6. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
  7. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 — Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile. Friedberg 2000, ISBN 978-3-7909-0284-6, S. 80.
  8. Eduard Zorn (1901-1945) – Find a Grave... Abgerufen am 30. Mai 2024.