Ede Virágh-Ebner

ungarisch-US-amerikanischer Ringer und Wrestler

Ede Virágh-Ebner (* 12. August 1912 in Budapest; † 22. Oktober 1951 in Thessaloniki) war ein ungarischer Ringer und US-amerikanischer Wrestler. Er wurde 1935 Europameister der Amateure im freien Stil und als Wrestler mehrmals Weltmeister der National Wrestling Alliance (Kansas).

Werdegang Bearbeiten

Ede Virágh, als Eduard Ebner 1912 in Budapest geboren, gehörte als Amateur dem Magyar-Athletik-Club (MAC) Budapest an. 1935 wurde er ungarischer Meister in beiden Stilarten (freier Stil und griechisch-römischer Stil) im Halbschwergewicht. Bereits 1934 war er in Stockholm in der gleichen Gewichtsklasse Vize-Europameister im freien Stil geworden. Im Finale unterlag er dort dem Schweden Knut Fridell.

1935 startete er in Kopenhagen bei der Europameisterschaft im griechisch-römischen Stil wieder im Halbschwergewicht, verlor dort aber beide Kämpfe die er bestritt und kam nur auf den 7. Platz. Um so besser trat er bei der Europameisterschaft im freien Stil in Brüssel auf. Er besiegte dort im Halbschwergewicht Fabio del Genovese, Italien, Émile Poilvé, Frankreich, Axel Cadier, Schweden, Paul Dätwyler, Schweiz und Hubert Prokop, Tschechoslowakei und wurde in überlegenem Stil Europameister.

1936 vertrat Ede Viragh-Ebner Ungarn bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. Er startete dort im freien Stil und wieder im Halbschwergewicht. In seinem ersten Kampf besiegte er Matti Lahti, Finnland, unterlag dann aber gegen August Neo aus Estland und Knut Fridell und erreichte nur den 7. Platz.

Nach dieser Enttäuschung unterschrieb er am 9. Oktober 1936 in Budapest einen Profi-Vertrag.

Erfolge als Amateurringer Bearbeiten

Jahr Platz Wettbewerb Stil Gewichtsklasse Ergebnisse
1934 2. EM in Stockholm F Halbschwer nach Siegen über Stanley Bissell, Vereinigtes Königreich und Karl Engelhardt, Deutschland und einer Niederlage gegen Knut Fridell, Schweden
1935 1. Ungarische Meisterschaft GR Halbschwer
1935 7. EM in Kopenhagen GR Halbschwer nach Niederlagen gegen Axel Cadier, Schweden und August Neo, Estland
1935 1. Ungarische Meisterschaft F Halbschwer
1935 1. EM in Brüssel F Halbschwer nach Siegen über Fabio del Genovese, Italien, Emile Poilvé, Frankreich, Axel Cadier, Paul Dätwyler, Schweiz und Hubert Prokop, Tschechoslowakei
1936 7. OS in Berlin F Halbschwer nach einem Sieg über Matti Lahti, Finnland und Niederlagen gegen August Neo und Knut Fridell
Erläuterungen
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • F = freier Stil, GR = griechisch-römischer Stil
  • Halbschwergewicht, Gewichtsklasse bis 87 kg Körpergewicht

Karriere als "Wrestler" Bearbeiten

Ede Virágh-Ebner ging anfangs 1937 in die Vereinigten Staaten und wurde in Wichita (Kansas) ansässig. In Amerika nannte er sich meist Ed Virag, aber auch Eddie Virag oder Ed Viragh. Er startete für die National Wrestling Alliance (NWA). Seinen ersten Kampf bestritt er am 8. März 1937 in New York und besiegte dabei Bobby Roberts. Insgesamt bestritt er als Wrestler über 300 Kämpfe. Er wog dabei meist zwischen 100 und 105 kg. Die Liste seiner prominenten Gegner, die er besiegte, ist lang. 1942 wurde er auch NWA-Weltmeister. Diesen Titel gewann er mehrmals. 1943/44 war er als Soldat in der US-Army Teilnehmer im Zweiten Weltkrieg. Während seiner Militär-Dienstzeit musste er den WM-Titel niederlegen.

1948 kehrte er nach Europa zurück und bestritt in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland noch viele Kämpfe. 1950 nahm er auch an der Weltmeisterschaft der Berufsringer in Zürich teil, konnte dort aber nur wenige Kämpfe gewinnen und blieb unplatziert. 1951 startete er auch noch bei einem Turnier in Hannover und besiegte dort Willi Müller.

Ed Virag ist tragischerweise schon im Oktober 1951 im Alter von nur 39 Jahren bei einem Verkehrsunfall in Thessaloniki ums Leben gekommen.

Wichtige Kämpfe von Ed Virag als "Wrestler" Bearbeiten

Datum Ort Titelkampf Ergebnis
8.3.1937 New York - Sieg über Bobby Roberts
22.3.1937 New York - Sieg über John Gudiski
15.9.1937 New York - Sieg über Iwan Wachturoff
13.1.1938 Santa Barbara - Sieg über Abe Goldberg
28.8.1939 Detroit - Sieg über Alex Kasaboski
14.5.1940 Greeley - Sieg über Walter Sirois
23.3.1942 Wichita - Sieg über Frank Sexton
28.4.1942 Wichita NWA-Title Sieg über Roy Dunn
4.5.1942 Wichita NWA-World-Title Sieg über Bobby Burns
12.8.1942 Topeka NWA-World-Title Niederlage gegen John Grandovich
26.10.1942 Wichita NWA-World-Title Sieg über John Grandovich
28.9.1943 Wichita - Sieg über Wladek Zbyszko
27.12.1943 Wichita NWA-World-Title Sieg über Jack Nasworthy
27.12.1945 Columbus NWA-World-Title Niederlage gegen John Pesek
9.1.1946 St.Louis - Sieg über Ed Lewis
29.4.1946 Wichita - Niederlage gegen Roy Dunn
16.11.1946 Wichita NWA-World-Title Niederlage gegen Orville Brown
27.10.1948 Zürich - Niederlage gegen Iwan "Jan" Martinsson
28.11.1948 Paris - Niederlage gegen Paul Berger
30.12.1948 Minneapolis - Niederlage gegen Bronko Nagurski
13.4.1949 Wichita NWA-World-Title Unentschieden gegen Lou Thesz
7.2.1950 Berlin - Niederlage gegen Kurt Zehe
28.5.1950 Zürich - Niederlage gegen Axel Cadier
27.1.1951 Hannover - Sieg über Willi Müller

Literatur Bearbeiten

  • Fachzeitschrift Athletik
  • Documentation of International Wrestling Championships 1896 bis 1976, Herausgeber FILA, 1976

Weblinks Bearbeiten