Ecitoninae
Die Ecitoninae sind die einzige Unterfamilie der Wanderameisen aus der Neuen Welt.
Ecitoninae | ||||||||||||
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Soldat der Art Eciton burchelli | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ecitoninae | ||||||||||||
Forel, 1893 |
Systematik
BearbeitenDie Unterfamilie gliedert sich in die beiden Tribus Cheliomyrmecini und Ecitonini. Die Cheliomyrmecini bestehen nur aus der Gattung Cheliomyrmex. Die Ecitonini umfassen die Gattungen Neivamyrmex, Nomamyrmex, Labidus und Eciton, wobei letztere der Unterfamilie den Namen gab. Die am besten beschriebenen Arten aus dieser Gruppe sind Eciton burchelli und Eciton hamatum. Zu den Ecitonini gehören 150 Ameisenarten, deren Verbreitungsgebiet einiger von Kansas bis Argentinien reicht. Neivamyrmex allein umfasst 120 Arten, wobei einige auch in den wärmeren Regionen der USA vorkommen.
Vorkommen
BearbeitenEcitoninae-Arten kommen in Nord-, Mittel- und Südamerika vor. Die in Nordamerika vorkommenden Wanderameisen werden weniger häufig beobachtet, da die Individuen sehr klein sind (ca. 5 mm) und ihre begrenzten Raubzüge zumeist nachts stattfinden.[1] Eciton kommt in den tropischen Regenwäldern und Feuchtsavannen[2] von Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Guayana, Surinam, Britisch Guayana, Französisch-Guayana, Ecuador, Peru, Bolivien, Paraguay und Brasilien vor. In Costa Rica kann man Eciton-Wanderameisen häufig im Cahuita National Park, Monteverde Cloud Forest Reserve oder Santa Elena Cloud Forest Reserve beobachten.[3]
Beschreibung
BearbeitenWander-, Heeres- oder Treiberameisen werden auf Englisch „army ants“ (‚Armeeameisen‘) oder „driver ants“ (‚Treiberameisen‘), auf Spanisch „Marabunta“, „hormigas legionarias“ (‚Legionärsameisen‘), „hormigas devastadoras“ (‚Zerstörungsameisen‘), in Costa Rica „ronchadoras“, in Kolumbien „tambochas“, eindrucksvoll beschrieben im Romanklassiker La Vorágine (‚Der Strudel‘) von José Eustasio Rivera, und auf Portugiesisch „formiga-de-correição“ (‚Laufameisen‘) genannt. Bolton beschrieb die Unterfamilie der Ecitoninae durch folgende gemeinsame Merkmale: die Männchen besitzen deutlich definierte Präskleriten auf dem Unterleibsabschnitt IV bis VII. Das Auge ist reduziert zu einem einzigen Ommatidium oder fehlt.[4]
Lebensweise
BearbeitenAm auffälligsten sind die Arten der Gattung Eciton, die vom südlichen Mexiko bis in die tropischen Regenwälder Südamerikas vorkommen und durch breite Jagdformationen sichtbar sind. Die lichtscheuen Ameisen leben überwiegend auf dem Waldboden oder in abgestorbenen Bäumen und brechen zu bestimmten Tagesstunden (meist in der Morgen- oder Abenddämmerung) zu ausgedehnten Raubzügen auf. In den frühen Morgenstunden sind es Späher und Patrouillen aus Arbeiterinnen, welche ein bestimmtes Areal nach Nahrung erkunden und sobald Beute gemacht wird, den Weg mit Pheromonen kennzeichnen. Als Nahrung werden alle Lebewesen angesehen, die überwältigt werden können. Ihre Kolonien und ihre Könige werden bei den Raubzügen mitbewegt, dabei werden häufig Biwaks aus lebendigen Ameisen gebildet. Der Lebenszyklus dieser Wanderameisen wechselt von stationärer und Wanderphase ab.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- William H. Gotwald: Army ants: The biology of social predation, 1995, ISBN 0-8014-2633-2.
- Bert Hölldobler & Edward O. Wilson: Ameisen, 2001, ISBN 3-492-23414-3.
- T.C. Schneirla und H. R. Topoff: Army ants. A study in social organization, W. H. Freeman & Co, San Francisco 1971, ISBN 0-7167-0933-3.
Weblinks
BearbeitenAnmerkungen und Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ The Identification and Distribution of Army Ants of the United States of America (Hymenoptera, Formicidae, Ecitoninae). In: archive.org. Ehemals im ; abgerufen am 3. Februar 2016 (englisch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ antmacroecology.org: Eciton Distribution Map ( vom 28. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Army Ant in Costa Rica ( vom 30. Juni 2011 im Internet Archive)
- ↑ B. Bolton: Synopsis and classification of formicidae. In: Memoirs of the American Entomological Institute Band 71, 2003/2004, S. 370.