Der Distrikt Duderstadt war eine Verwaltungseinheit des Harzdepartements im Königreich Westphalen, die zwischen 1807 und 1813/14 bestand.

Der Distrikt Duderstadt im Harzdepartement (gelb), 1809

Territorium Bearbeiten

Der Distrikt wurde im Wesentlichen gebildet aus dem ehemaligen preußischen Landkreis Unterkreis, den die Eichsfeld-Erfurtische Kriegs- und Domänenkammer 1803 im neu errichteten Fürstentum Eichsfeld eingerichtet hatte. Der untereichsfeldische Ort Lindau wurde dem Distrikt Osterode zugeordnet. Der Distrikt besaß 49.546 Einwohner und war bevölkerungsmäßig der zweitgrößte im Departement. Die Distriktshauptstadt war Duderstadt, gleichzeitig auch Sitz des Kantons Duderstadt.

Organisation Bearbeiten

Duderstadt war der Sitz des Unterpräfekten, des Distriktrates, des Zivilgerichts und der Gendarmeriebrigade. Die Friedensgerichte befanden sich in den Kantonshauptorten. Unterpräfekt war ein Herr Kramer, Distriktsekretär war ein Haber.

Kantonaleinteilung Bearbeiten

Kantone Kantonmaire Einwohnerzahlen (Stand 1808)[1] zugehörige Ortschaften
Duderstadt Carl Joseph Hof(f)mann 8528 Duderstadt mit Herbigshagen und Rothe Warte, Mingerode, Obernfeld, Breitenberg mit Hübenthal, Hilkerode, Immingerode mit Tiftlingerode, Gerblingerode, Westerode, Brehme, Ecklingerode, Wehnde mit Wildungen
Gieboldehausen Rüther (bis 1810)
Franz Ludwig Arend (ab 1811)
6845 Gieboldehausen mit Elbingen, Bilshausen, Bodensee, Krebeck, Wollbrandshausen, Wollershausen und Lütgenhausen, Rüdershausen, Rhumspringe, Rollshausen, Renshausen und Großthiershausen
Seulingen Franz Christian Friedrich Rust 4233 Seulingen, Seeburg, Bernshausen, Germershausen, Esplingerode, Desingerode, Werxhausen und Nesselröden
Weissenborn Karl Hunold 5498 Weißenborn mit Gerode, Langenhagen, Brochthausen, Fuhrbach, Jützenbach, Lüderode, Holungen, Bischofferode
Worbis Joseph Fütterer 6507 Worbis, Kirchohmfeld mit Kaltohmfeld, Adelsborn, Bodenstein und dem Vorwerk Seegel, Wintzingerode, Breitenbach, Gernrode, Kirchworbis, Breitenworbis
Teistungen Ludwig von Westernhagen 3530 Teistungen mit Kloster Teistungenburg, Tastungen, Ferna, Hundeshagen, Berlingerode, Neuendorf, Böseckendorf mit Bleckenrode
Beuren Carl Friedrich von Steinmetz (Siemerode) 5147 Beuren mit Kloster Beuren und dem Vorwerk Beusenburg, Steinbach, Bodenrode, Wingerode, Leinefelde, Breitenholz, Birkungen mit Reifenstein und Beinrode, Kallmerode
Niederorschel Bernhard Kleemann 4658 Niederorschel, Bernterode, Gerterode, Rehungen, Vollenborn, Deuna, Rüdigershagen, Kleinbartloff mit Oberorschel, Hausen

Literatur Bearbeiten

  • Christian Daniel Voß (Hrsg.): Die Zeiten oder Archiv für die neueste Staatengeschichte und Politik. 13. Band, Halle 1808, Seiten 377–379
  • Hussong Ulrich, Die Einteilung des Eichsfelds in Landekreise zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Mit einem Ausblick über die Kreiseinteilung in der Gegenwart, in: Eichsfeld Jahrbuch, Bd. 7 (1999), S. 185–222.
  • Hassel Georg, Hof= und Staatshandbuch des Königreichs Westphalen, Hannover 1811
  • Georg Hassel: Statistisches Repertorium über das Königreich Westphalen. Braunschweig 1815
  • Friedrich Thimme, Die inneren Zustände des Kurfürstentums Hannover unter der Französisch-Westphälischen Herrschaft 1806–1813, Bd. II, Leipzig/Hannover 1895.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Distrikt Duderstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Neueste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. 6. Band (Holland und Westphalen), Weimar 1808, Seiten 248–250