Essayistische Ergänzungen großflächig entfernt, da wenig enzyklopädisch Bearbeiten

@Emu: Du mögest dich bitte zu "Essayistische Ergänzungen großflächig entfernt, da wenig enzyklopädisch" erklären (Difflink, Gesamtdifflink). Ich halte dies für erstens inhaltlich nicht berechtigt und zweitens auch nicht sonderlich nett.

Es mag ja sein, dass über das ein oder andere Detail der ach so "Essayistischen Ergänzungen", die gar so "wenig enzyklopädisch" sind (Ausgangsversion von mir heute 24. Mai 2019, 09:45, nach stundenlanger Arbeit) diskutiert werden kann - aber gleich per Rasenmäher? Fast bin ich versucht, dich zu revertieren, doch ich will keinen EW vom Zaun brechen. --Elisabeth 11:39, 24. Mai 2019 (CEST)Beantworten

Gern, ich habe es hier hoffentlich übersichtlich zusammengefasst:
dein Text Anmerkung
Über sein Familienumfeld ist er ebenso mit den Problemen der kleinen Wirtschaftstreibenden und der Bauern („Ich weiß, wie Selbstständige kämpfen müssen.“) und durch den Vater als „Bundesbahner“ mit dem Stammklientel der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) vertraut. Dass er selbst SPÖ-Mitglied wurde, war daher vorgezeichnet. Hier empfinde ich die Formulierung als essayistisch. Das Zitat trägt hier wenig zur Erhellung der Fakten bei. Wenn man schreiben möchte, dass er „im SPÖ-Milieu aufgewachsen“ ist o.ä., dann kann man das wahrscheinlich mit einiger Berechtigung tun.
wo er sich das Expertenwissen für Sozialrecht aneignete. Als Leiter der Abteilung dürfte er ein gewisses Wissen dazu schon gehabt haben, dass sich seine Kompetenzen in der Funktion wahrscheinlich steigern werden, halte ich für allgemeine Lebenserfahrung. Wenn man das extra betont, entsteht der Eindruck, dass hier etwas über den allgemeinen Lauf der Dinge hinaus passiert ist – dafür gibt es aber keine Anzeichen.
„Jolly“ Ich weiß schon, die betreffende Person wurde damals gerne so genannt, aber hier vermittelt es ein ungezwungenes Bild, das dann nicht mehr objektiv ist.
den „roten“ Ex-Mitarbeiter der Arbeiterkammer, im Jahr 2002 zum Sektionschef der Sektion II Sozialversicherung, was ihn für seine Parteigenossen „mehr als verdächtig“ machte und für Pöltner zu einer turbulenten Zeit wurde. Während der Bundesregierung Schüssel II (Mai 2003 als Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz) wurde 2003/2005 die schwarz-blaue Pensionsreform im Pöltners Sektion ausgearbeitet. In der SPÖ und in der Arbeiterkammer sah man Pöltner deshalb als „Verräter“, die Gewerkschaft und die Arbeiterkammer organisierten Streiks und Großdemonstrationen. „Mit AK-Präsident Herbert Tumpel arteten die Ressentiments, wie Sitzungsteilnehmer schildern, in Schreiduelle aus.“Haupt, in der Bundesregierung Schüssel II seit 28. Februar 2003 als [[Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz, wurde im Jänner 2005 von seiner Partei, der FPÖ, als Minister von Ursula Haubner (FPÖ/BZÖ) abgelöst. Walter Pöltner blieb jedoch bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand im Jahr 2015 Leiter der Sektion, des nach Haubner ab Jänner 2007 mit Erwin Buchinger und ab Dezember 2008 mit Rudolf Hundstorfer wieder SPÖ-geführten Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz. Sukkus: „Pöltner wurde von SPÖ-nahen Kreisen kritisiert.“ Wenn man möchte, kann man das in dieser oder einer ähnlichen Formulierung schreiben, aber dafür braucht es nicht die subjektiv gefärbten O-Töne.
Buchinger, von Pöltners Fachkenntnis und engagierten Einsatz beeindruckt, wird im August 2008 zitiert mit: „Ich konnte um zwei Uhr in der Früh anrufen, und er wusste wie aus der Pistole geschossen die Antwort auf meine Frage.“ Ähnliche Worte fand auch Winfried Pinggera, unter Bundeskanzler Schüssel einer seiner Kabinettsmitarbeiter und 2008 Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt (PVA). Demnach sei Pöltner das Pensionsrecht ein „‚persönliches Anliegen‘ weit über die Funktion als Sektionschef hinaus“. Und, so Pinggera, Pöltner glaube, „dass die Pension etwas Sicheres sein muss und tut alles dafür““. Er „sehe sich der Erhaltung des staatlichen Pensionssystems verpflichtet“. Sukkus: „Er wird als fachlich kompetent beschrieben.“ Das kann man ergänzen, aber dann würde sich dem unbefangenen Leser die Frage stellen, ob das nicht bei einem Sektionschef ohnehin der Fall sein sollte. Anders gesagt, die Tatsache, dass man das alles so wortreich beschreibt, lässt nur zwei Schlüsse zu: Entweder es geht um Selbstdarstellung oder es gibt einen Subtext, der aber nicht weiter ausgeführt wird. Beides halte ich für unglücklich.
dem gute Beziehungen zu Beate Hartinger-Klein (FPÖ) nachgesagt werden, die ab Dezember 2017 in der Bundesregierung Kurz dem bis dahin letzten SPÖ-Ressortminister Alois Stöger nachgefolgt ist, holte Pöltner als eine Art Berater aus dem Ruhestand zurück: Wer wem nachfolgt, ist im Artikel über Pöltner nur bedingt relevant bzw. vermittelt eine falsche Vorstellung, nämlich, dass Pöltner quasi rehabilitiert wurde. Tatsächlich ist er einfach in Pension gegangen. (Mag sein, dass es im Hintergrund Scharmützel gab. Dann bräuchte man aber eine Quelle.)
Mit „bis zum 25.Lebensjahr habe ich geglaubt, ich werde Musiker“ zitiert, spielt er Klavier und Gitarre und tritt auch mit verschiedenen Combos auf. Jeff Beck oder Eric Clapton nennt er seine Vorbilder und meint: „Von den Wilden war ich der Sanftere.“ Hier habe ich den Sukkus ergänzt. Die Details erscheinen mir allzu privat.
Die Kurzzusammenfassung ist, dass Pöltner a) offenbar sehr kompetent ist und b) als SPÖler angefangen hat, sich aber zunehmend einer blau-schwarzen Haltung (manche würden sagen realistisch, manche neoliberal, aber wie auch immer) angeschlossen hat, aber von späteren SPÖ-Ministern (trotzdem) nicht abgeschossen wurde. Ich habe die Befürchtung, dass durch deine umfassenden Ausführungen mit Verweisen, wer wann wem nachgefolgt ist, und umfangreichen Einsprengseln von Zitaten eine objektive Einordnung der Person im Leser eher erschweren als erleichtern. In jedem „Das ist der neue Minister“-Hintergrund-Artikel wären deine Ergänzungen sprachlich wie inhaltlich ausgezeichnet: Es wird durch sie zweifellos eine gewisse Nähe erzeugt. Das ist aber in einer Enzyklopädie eben nicht unbedingt das Ziel.
Vielleicht könnte man deinen Anmerkungsapparat in Einzelnachweise/Fußnoten verpacken? Dann wäre die Arbeit nicht umsonst, der interessierte Leser könnte nachschauen, aber der Blick für das Wesentliche wäre doch da. --emu (Diskussion) 12:19, 24. Mai 2019 (CEST)Beantworten