Diskussion:Schnulzenerlass

Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von H7 in Abschnitt Ironisch?

Schnulzenerlass und die Rolle Evamaria Kaisers Bearbeiten

Ich füge hier die - einigermaßen mühevoll isolierten - einschlägig relevanten Passagen des Weblinks ein:

"Ö3 sendete ab 1. Oktober 1967 und war anfänglich ein sehr verschiedene musikalische Richtungen (von Volksmusik über Operetten und deutschem Schlager bis Popmusik) anbietender Sender, eventuell mit Ausnahme der Musicbox, aber auch hier entwickelte sich die Sendung erst allmählich zu einem expliziten Portal der Subkultur. Erst mit einer unmissverständlichen Weisung, dem sogenannten „Schnulzenerlass“, des damaligen, ersten, Generalintendanten des ORF, Gerd Bacher, wurde der „deutsche Schlager“ oder Musikstücke ähnlicher Provenienz aus Ö3 verbannt, es erfolgte danach eine Selektion der Musikauswahl in Richtung fast ausschließlich englischsprachiger Popmusik. Gerd Bacher, zitiert in der Tageszeitung Express, 25. 7. 1968: „In den letzten Monaten beginnt eine mir unerklärliche Schnulzeninvasion über Ö3 hereinzubrechen. Wann immer man Allroundprogramme in Ö3 aufdreht, säuselt einem ein germanischer Schwachsinniger in die Ohren. Da ich mein Ersuchen seit Monaten – leider vergeblich – an die diversen Ö3 – Herren und Damen richte, würde ich nach meiner Rückkehr nicht mehr bitten, sondern entsprechende Konsequenzen ziehen.“ ( zitiert nach Paulus Ebner und Karl Vocelka: Die zahme Revolution. ´68 und was davon blieb, Wien 1998, S 93).

Durch die explizite Orientierung an englischsprachiger Rock- und Popmusik hätte sich Ö3, so Griebler, auch als Plattform für die österreichischen, sich teilweise noch in einer Nachahmungsphase angloamerikanischer Rock- und Popmusik befindlichen, (Nachwuchs)Musiker profilieren können. Selektionskriterien wie der „Schnulzenerlass“ oder der Hinweis auf Einhaltung der Programmrichtlinien und „Geschmacksgrenzen“ in Bezug auf vulgäre Sprache oder Verspottung von Institutionen, führten aber dazu, dass Ende der sechziger Jahre kaum noch österreichische Produktionen auf Ö3 gespielt wurden. Griebler sieht hier Evamaria Kaisers Rolle kritisch. Er meint: "Was für das „offizielle“ Ö3 förderungswürdig war, bestimmte zum allergrößten Teil Eva Maria Kaisers persönliche Präferenz für „kultivierte Chansons mit ‚braven’ Texten“ und ihre Orientierung am deutschen Schlagermarkt, Lieder, die Kaiser als „zu aggressiv“ einstufte oder die sie aus persönlichen Geschmacksgründen einfach „nicht mochte“, wurden weder befürwortet noch unterstützt. Robert Schediwy 19:41, 7. Jun. 2009 (CEST)korr. Robert Schediwy 19:50, 7. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

Zur wirtschaftlichen Bedeutung Bearbeiten

Der staatliche Rundfunk Österreichs liege nach Darstellung von Experten (die aber von mir unüberprüft ist), was die heimische Musikquote betrifft, sehr weit hinten. Beim staatlichen Radio (alle Stationen zusammen: Ö1, Ö-Regional, Ö3, FM4) befinde er sich weltweit auf dem drittletzten Platz, nur Neuseeland und Venezuela hätten eine noch niedrigere Quote. In Europa seien Quoten von 35-50% üblich, Spitzenreiter seien Kroatien und Finnland mit rund 60%. Österreichs ORF schaffe rund 15%, bei Ö3, dem Radiosender mit der höchsten Verbreitung, der etwa 70 Mio Euro jährlich an Tantiemen zahle, liege die Quote aber unter 5%. Dafür wurde die Grundlage im Schnulzenerlass gelegt. Robert Schediwy 07:41, 8. Jun. 2009 (CEST)Beantworten

P.S.: Siehe dazu hier: [1]

Im Gegensatz zu Dir weiß die Quelle (pressetext.austria) zumindest, dass es in Österreich keinen staatlichen Rundfunk gibt. --H7 (Diskussion) 14:44, 1. Jul. 2013 (CEST)Beantworten

Ironisch? Bearbeiten

Ich hab grad eine Online-Quelle für das Zitat von André Heller gefunden. Und ich bin jetzt nach dem Lesen des kompletten Textes ebenso ratlos wie vorher: Hat er das nun wörtlich gemeint oder ist das ironisch aufzufassen? Im Personenartikel zu ihm hatte ich auch schon nach der Antwort gesucht. Ich tendiere ja eher dazu, dass das wahrscheinlich ironisch gemeint war, bin mir aber nicht sicher. Kann das jemand besser einschätzen und im Artikel entsprechend darstellen? --H7 (Diskussion) 19:42, 20. Mai 2017 (CEST)Beantworten