Diskussion:Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – 4 × 100 m (Männer)

Streichung von Staffelresultaten im Zusammenhang mit Doping

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Richtig ist, dass in der Regel ein Staffelergebnis aberkannt wird, wenn es einen Teilnehmer oder eine Teilnehmerin mit nachgewiesenem Dopingmissbrauch darin gibt. Allerdings ist das nicht, wie TK-lion schreibt, immer zwangsläufig der Fall. Es gab auch schon Ausnahmen von dieser Regel.
Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde der US-amerikanischen Frauenstaffel unter anderem mit der nachweislich gedopten Marion Jones zunächst die gewonnene Bronzemedaille aberkannt – Entscheidung des IOC-Exekutivkomitee vom 10. April 2008. Gegen diese Entscheidung klagten drei der vier anderen Läuferinnen – Chryste Gaines, Torri Edwards, Passion Richardson – vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS), der im Juli 2010 zu den Gunsten der Klägerinnen entschied.[1] So blieb alleine Marion Jones von der Aberkennung der beiden Staffelmedaillen betroffen, die Staffelmedaille wurde nicht aberkannt.--Fammautz (Diskussion) 15:36, 22. Jun. 2018 (CEST)Beantworten

@Fammautz: Die Entscheidungen bei Dopingfällen waren und sind tatsächlich nicht immer eindeutig. Zwar war es kein Doping bei einer Staffel, aber unmittelbar davor. In Innnsbruck 1976 gab es den Dopingfall Galina Kulakowa, ihr wurde nach positivem Test auf Ephedrin zwar ihre Bronzemedaille über 5 km aberkannt, sie durfte aber trotzdem unmittelbar danach über 10 km (Bronze) und in der Staffel starten, dort gewann sie dann gemeinsam mit ihren Teamkanmeradinnen sogar die Goldmedaille. Heute wäre das eher unmöglich. Bei der von Fammautz als Anlaß seines Beitrages zitierten Entscheidung haben aber nicht IOC oder IAAF (über deren Entscheidung im Fall Carter hatte ich geschrieben, und das ist und bleibt hoffentlich deren inzwischen übliche Praxis) diese endgültige Entscheidung getroffen, sondern der Internationale Sportgerichtshof (den aber hatte ich überhaupt nicht erwähnt) auf Einspruch hin. Inwieweit Carter gegen die Entscheidung vom Januar 2018 Einspruch erhoben hat, ist mir nicht bekannt, während des Verfahrens hat er über seine Anwältin versucht, das ganze Verfahren wegen angeblicher Formfehler zu verzögern oder beenden zu lasen. Übrigens steht die Streichung des Staffelresults von Peking 2008 in der ewigen Weltbestenliste durch die IAAF (Hallo, Sebastian!) auch noch aus. Von der IAAF wird dieses eigentlich zu streichende Resultat per 23. Juni 2018 als aktuell drittbeste Leistung aller Zeiten immer noch geführt. Der Umgang der IAAF mit Doping war in der Vergangenheit lange Gegenstand heftiger Kritik. Nun, immerhin hat es der dafür mit verantwortliche vormalige Präsident Lamine Diack im Jahre 2011 zu einem Verweis des IOCs wegen Bestechlichkeit und 2015 dann zu einem Strafverfahren wegen des Verdachtes der Vertuschung von Dopingvergehen gebracht. Hoffen wir mal, dass dies unter Coe, den ich als ehemaligen Spitzenathleten übrigens sehr schätze, besser wird. Viele Grüße --TK-lion (Diskussion) 13:56, 23. Jun. 2018 (CEST)Beantworten
Ich kann dir, lieber TK-lion nur zustimmen. Auch mir ist der Umgang mit der Dopingproblematik und mit Dopingsündern bis heute viel zu lasch. Immer noch spielen Geld, Interessen bestimmter Staaten, bestimmter Verbände, die Bedeutung eines Staates oder Verbandes, dessen Athleten überführt wurden, eine viel zu große Rolle. Dabei gibt es durchaus unterschiedliche Umgangsformen mit der Problematik, z.B. tut man sich beim internationalen Schwimmverband da besonders hervor. Aber auch in der Leichtathletik ist das alles noch viel zu wenig konsequent. Allerdings hat die IAAF sich immerhin dazu durchgerungen, die russischen Athleten auszuschließen, insofern sie keinen Nachweis über die vorgeschriebenen Dopingkontrollen erbringen. Aber was ist mit den Praktiken in Afrika, v.a. Kenia? Nichts passiert auch gegen Manager, die auch bei uns in Deutschland mit "ihren" Athleten durch die Sportfeste tingeln und die Kasse - die eigene natürlich - klingeln lassen. Es gibt nach wie vor eine hohe Dunkelziffer, das IOC mit dem Deutschen Präsidenten Thomas Bach kehrt Vieles unter den Teppich, kritische Stimmen aus dem IOC-internen Lager werden möglichst in die Ecke gedrängt. Aufgrund all dieser Zusammenhänge, die ich sehr kritisch sehe, ist es mir ein großes Anliegen, den Dopingmissbrauch an allen Stellen in Wikipedia-Beiträgen deutlich zu machen, wo das möglich ist. Dazu ist es natürlich notwendig und wichtig, exakte Aussagen zu machen und entsprechende Quellen zu benennen, damit die Darstellung unangreifbar ist. Jede Hilfe dazu begrüße ich sehr und selbstverständlich sollten Artikel, die ich eingestellt oder entsprechend aktualisiert habe, in dieser Richtung verbessert/korrigiert werden - so wie es das Wikipedia-Prinzip ja auch einfordert. In diesem Sinne auch von mir viele Grüße--Fammautz (Diskussion) 15:26, 23. Jun. 2018 (CEST)Beantworten
@Fammautz: Schlimm, wie unschuldig die ertappten Sünder mit Beihilfe derer, die sie eigentlich von Doping abhalten sollen, oft tun. Einige allerdings blamieren sich dabei durch ihre Unkenntnis in Biochemie und Genetik oder ihre dummfreche Unverfrorenheit. In den späten 1960er und 1970ern habe ich nicht im (Alb)Traum daran gedacht, welch vergifteter Pfuhl sich da zusammenbraut. Da wird unverfroren bei den Laborergebnissen manipuliert, fast alle NOKs mauern, die Funktionäre der internationalen Verbände kümmern sich fast nur um ihre nächsten Gratis-Reisen rund um die Welt und erwarten dafür auch noch Orden. So drückten die alternden Halbgötter der IAAF jahrelang auch noch alle Hühneraugen zu. Dabei wissen wir, dass Doping nicht nur Betrug an den Konkurrenten und Zuschauern ist, sondern die Sportler enormen Risiken für Spätfolgen aussetzt. So mancher sich für Olympia "mästende" Athlet hat mit frühem Tod durch Herzinfarkt, Schlaganfall oder Schäden seiner Kinder dafür teuer bezahlen müssen. Und ausserdem scheinen ja inzwischen fast alle Spitzensportler schwerkrank zu sein. Maria Scharapowa muss wohl herzkrank sein, ihr nachgewiesenes Medikament ist so stark und nebenwirkungsreich, dass es in den USA und Europa erst gar keine Zulassung bekam. Fast alle Teilnehmer der Tour de France Teilnehmer leiden unter Asthma oder hatten Krebs. Theoretisch hätten viele von ihnen bestimmt eine Startberechtigung bei den Paralympics. So, Wochenende, auch für dich. Tschüss. --TK-lion (Diskussion) 19:29, 23. Jun. 2018 (CEST)Beantworten
  1. Final Award – CAS 2008/A/1545 Andrea Anderson, LaTasha Colander Clark, Jearl Miles-Clark, Torri Edwards, Chryste Gaines, Monique Hennagan, Passion Richardson v/IOC (PDF; 210 kB). vom 17. Juli 2010, abgerufen am 18. März 2018