Diskussion:KAC 1909

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Geschichte des FC KAC 1909 Bearbeiten

Der Klagenfurter AC wurde am 18. September 1909 im Gasthof »Goldener Anker« (heutiges Heimatwerk in der Klagenfurter Innenstadt) als erster Fußballverein Kärntens mit dem vollen Namen I. Fußballclub Klagenfurt ins Leben gerufen. Pioniere des Kärntner Fußballs waren Spieler und Lehrer des Gymnasiums und der Klagenfurter Realschule: Karl Bräuer, Hans Ploder, Felix Rautnig, Franz Scharnagl und Adolf Steiner – 1911 wurde der Verein in »1. Fußball- und Athletiksportklub Klagenfurt« umgetauft, in den Vereinssatzungen von 1920 dann als »Klagenfurter Athletiksportclub« genannt – der KAC wurde zum größten Allroundverein in Österreich, aus dem eine Legion von herausragenden Sportlern, ja Legenden, hervorgingen. In der Blütezeit entfalten bis zu 19 Sektionen unter dem Dach der Rotjacken, abgeleitet von den rot-weißen Dressen, sportliche Aktivitäten. Von Fußball bis zum Schwimmen, von der Leichtathletik bis zum Tischtennis, von Eishockey über Boxen, Handball, Tennis, Radfahren etc. (Quellen: Kärntner Landesarchiv).

Am 09 Juli 1911 kam es zur »ersten Fußballmeisterschaft von Kärnten«, welche um 17.30 h auf der Heide (Exerzierplatz) abgewickelt wurde; Gegner waren die »kombinierte Studentenmannschaft von Realschul- und Gymnasialabsolventen« und der KAC (der sich zu diesem Zeitpunkt noch »1. Fußball- und Athletiksportklub Klagenfurt« nannte); die Absolventen siegten 4:0 (Quelle: Kärntner Landesarchiv). Das erste offizielle Wettspiel fand bald darauf gegen den steirischen Verein Knittelfelder AC statt. Gemeinsam mit der Austria Klagenfurt, als "Kaufmännischer Amateur-Sportklub" gegründet, entwickelte sich der Klagenfurter AC bald zur spielstärksten Mannschaft des Landes und obsiegte sowohl in der ersten Meisterschaft 1921 als auch 1921/22 in der ersten komplett ausgetragen Kärntner Landesmeisterschaft mit 11 Mannschaften (Quelle: u.a. Kärntner Landesarchiv). Auch 1923/24, 1926/27, 1928/29, 1936/37 und 1938/39 vermochte der Klub sich in die Siegerlisten einzutragen und vertrat damit Kärnten mehrmals bei der österreichischen Amateurmeisterschaft. Bestes Resultat war hierbei 1936/37 das Erreichen des Ostkreisfinales gegen den Post SV Wien. Das Hinspiel in Wien ging 2:5 verloren, wobei man zwei Elfmeter in Kauf nehmen musste, das Rückspiel gewann der Klub allerdings 4:2, so dass fast die Sensation glückte. Als besondere Ehre war zudem kurz zuvor Walter Werginz 1936 zu den Olympischen Spielen 1936 nach Berlin berufen worden, wo er mit der österreichischen Mannschaft die Silbermedaille gewann. Aus den Unterlagen des Kärntner Landesarchives bzw. der dazu extra aufgelegten Broschüre "Nach_Spielzeit" geht dazu noch hervor, dass Werginz Spieler von Austria Klagenfurt war und dann zum KAC wechselte, was "einem Tabubruch gleichkam und für ihn einen Karriereknick bedeutete". Der KAC bestand wohl auch im Zweiten Weltkrieg weiter, doch dürfte seine Führung - wie auch bei anderen Sport- oder Fußballklubs - zumindest dem Regime nahegestanden sein. Jedenfalls geht aus den Unterlagen des Landesarchivs folgende Zusammenfassung hervor: "31.07.1945: ein »Vereinsreorganisationsgesetz« setzt die Auflösung der Vereine durch die nationalsozialistischen Behörden außer Kraft und schafft die gesetzlichen Grundlagen und Anweisungen für die nunmehrigen Vereinsneugründungen. Die Satzungen werden nicht nur von den Vereinsbehörden, sondern auch von der britischen Militärregierung geprüft. Zwischen 1945 und 1950 entstehen 54 neue Sportvereine, der Kärntner Fußballverband nimmt 47 neue Fußballvereine auf. Nicht immer ist es auch leicht, Vereinsfunktionäre zu finden (welche vom »Beauftragten für den Sport« als »kommissarische Leiter« eingesetzt wurden), weil es galt, die Vereine vom Nationalsozialismus zu säubern. Beim KAC wird daher Klagenfurts Bürgermeister Friedrich Schatzmayer als »kommissarischer Leiter« ernannt, der für die Verwaltung des KAC 6 Mitarbeiter, aber nur ein einiges ehemaliges KAC-Mitglied heranzieht – und bis Ende 1945 den Verein in »Klagenfurter Arbeiter Athletiksportklub« umtaufen und dem ASKÖ (damals noch »Arbeitsbund für Sport und Körperkultur Österreichs) anschließen lässt, was als »Angliederung des Vereines an die Sozialistische Partei« interpretiert wird. Auf Grund dieser Konflikte zieht sich die Neugründung des KAC bis März 1946 hin, letztlich – nach mehreren Interventionen – kommt es erst am 16.08.1946 zur endgültigen Neugründung." Weiteren Berichten ist zu entnehmen, dass der KAC vom ASKÖ ausgetreten und später dem ASVÖ (Allgemeiner Sportverband Österreichs) beigetreten ist und KAC-Ehrenpräsident Gustav Heinisch (1892-1979) 1958 ASVÖ-Vorsitzender wurde.

Der Klagenfurter AC war Gründungsmitglied der Tauernliga 1949/50, die nun im Bereich Kärnten und Salzburg die zweite österreichische Spielstufe darstellte. Bereits 1950/51 gelang nicht nur der Tauernliga-Titel, sondern darüber hinaus - durch 2 Siege gegen »Alpenliga«-Meister SW Bregenz - auch jener des »Westmeisters«, was seinen wohl größten Triumph der Nachkriegszeit darstellte.. Allerdings trat der Klagenfurter AC zu Gunsten des zweitplatzierten Villacher SVs von der Teilnahme an der Staatsligarelegation zwischen dem Staatsligaklub LASK Linz und Polizei SV Innsbruck zurück (welche letztlich den Weiterverbleib des LASK in der Staatsliga brachte). So blieb der Klub bis zur Regionalligareform 1959/60 in der zweitklassigen Tauernliga und nach dem Ausstieg des Kärntner Verbandes in der Kärntner Landesliga. Anmerkung: Im ersten Jahr der Regionalliga (1959/60) war Kärnten nur durch die WSG Radenthein vertreten. Die Chronik berichtet auch, dass der KAC am 20. November 1959 in der Handelskammer Klagenfurt eine Festversammlung zum "50-Jahr-Jubiläum" abhielt. Anfang der 1960er Jahre begannen mit Peter und Friedrich Koncilia zwei später berühmte Nationalspieler ihre Karriere beim Klagenfurter AC. Auch Walter Ludescher spielte vorerst beim KAC.

             Mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft 1964 konnte der Klub schließlich in die zweitklassige Regionalliga Mitte aufsteigen und blieb dort von 1964/65 bis 1968/69 insgesamt fünf Saisons.

In das Jahr 1964 fällt auch am 5. Mai die Wahl des KAC-Funktionärs Dir. Ernst Höfler zum Obmann der Kärntner Liga, einem Gremium des Kärntner Fußballverbandes (zuvor war Dir. Höfler bereits Obmann-Stellvertreter gewesen). Seit dem Abstieg als Letztplatzierter, das letzte Match war ein Heim-3:4 gegen den Kärntner Lokalrivalen Magdalener SC am 21. Juni 1969, konnte der Klub allerdings nicht mehr an die alten Erfolge anschließen. Bereits 1974/75 hätte es als Letzter der Kärntner Liga bereits zum Abstieg in die darunter liegende Unterliga kommen können, doch verzichtete der SV Ferndorf wegen finanzieller Engpässe auf seinen Ligaplatz. Trotzdem war es eine Saison danach so weit. Vorerst gelang zwar bereits 1977/78 der Wiederaufstieg in die Liga, doch wurde der KAC Letzter und musste erneut den Weg in die Unterliga antreten. Nachdem der KAC sich im Juni 1986 (als Vorletzter) in Abstiegs-Relegationsmatches noch vor dem Abstieg aus der Unterliga hatte retten können, gab es mit dem letzten Platz am 18. Juni 1988 kein Entrinnen und es ging in die 1. Klasse. Fünf Jahre später kam es sogar zum Abstieg in die 2. Klasse (unterste Spielklasse überhaupt). Am 23. Juni 1993 bestand darüber Gewissheit: „Als Vorletzter der 1C müssen die Athletiker, zugleich mit dem Letzten Maria Saal, absteigen – sie haben in der zweiten Abstiegs-Relegationsrunde bei Sillian 4:5 verloren, zu einem Rückspiel in Klagenfurt kommt es gar nicht mehr, weil die Umstände in den »höheren Regionen« (Nicht-Qualifikation des Kärntner Liga-Meisters SAK Celovec-Klagenfurt im Aufstiegsturnier für die 2. Division) einen Abstieg aller Vorletzten bewirkten.“ Weitere fünf Jahre später gelang der Wieder-Aufstieg in die 1. Klasse. Weil nach der Saison 2000/01 nur die Letzten abzusteigen brauchten, blieb dem KAC damals der neuerliche Weg in den untersten Keller erspart. Und es vergingen erneut fünf Jahre, als in einer erst in der Schlussrunde gefallenen Entscheidung die Rückkehr in die fünftklassige Unterliga Ost geschafft wurde (31. Mai 2003), in der der KAC auch aktuell (2015/16) vertreten ist. Ein Gastspiel in der Kärntner Liga in der Saison 2007/08, als der KAC als Zweiter der Unterliga Ost 2006/07 sich gegen den Zweiten der Unterliga West, SV BW Sachsenburg, deutlich behauptet hatte (A 4:1, H 6:1), dauerte nur ein Jahr.

Eine der vielen wichtigen Personen im Sportgeschehen des KAC war Bergrat DI Dr. hc. Gustav Heinisch (31.12.1892 in Oderfurth/Mähren bis 23.12.1979 in Klagenfurt); Er war seit 1930 in den Diensten der Bleiberger Bergwerks-Union und trat Anfang der 30er-Jahre dem KAC bei, wurde dort 1932 dessen Präsident; unter seiner Regie ging der Sportplatz in der Magazingasse in das Eigentum des KAC über. 1958 wurde er KAC-Ehrenpräsident.

Eine andere Meldung ist in der Lokalpresse zu lesen: „05.07.1988: Bei der 60. Jahreshauptversammlung des KAC unter Obmann Dr. Gert Seeber wird der Verkauf des Sportplatzes in der Magazingasse an die Stadt Klagenfurt um 10 Mio. S beschlossen; das Geld wird zur Abdeckung der Schulden (5,2 Mio. S) verwendet, der Rest geht in eine Stiftung“

Bekannte Spieler, die beim FC KAC spielten (in Klammer das Geburtsjahr, eventuell auch Todesjahr, der Spieler): Dieter Anhell Werner Arthofer (1941) Milovan Beljin (1936-?) Karl-Heinz Böck (1968) Johann „Buba“ Brugger Werner Bürgler (1960) Christoph Cemernjak (1982) Delina (Deliner) Durek Einöder Dr. Kurt Estl (1945) Fantur Robert Fendler SEN (1921-1994) Anton „Tono“ Fifnja (1936-2008) Flaschberger Mario Frank (1973) Heinz Frankl (1946) Horst Frattnig Fritz Grabmayer Dr. Granig Alfred Grill (1910.1990) Walter Hafner (1934-2010) Diar Hajdini (1978-2000) Otto Hrastnig (1938) Gerhard Hübner (1944) Peter Jaciw, späterer Name Peter Koch (1950) Alois Jagodic JUN (?) Othmar Kandolf (1931) Franz Kappl Dr. Kasper Kerker Albin Kesselbacher (1980) Friedl Koncilia (1948) Peter Koncilia (1949) Kowatsch Adi Krennmüller Ulrich Krassnig (1980) Heiner Kruse (1946) Toni Krijan (1990) Josef „Pepi“ Kullnig (1924-2015) Dr. Jozef Kurzeja (1948) Hermann Ladinig (1947) Ing. Herbert »Teddy« Launoy (1943) Thomas Lenuweit (1970) Kurt Lorber Löschnig Prof. Walter Ludescher (1942) Richard Mellitzer (-1963) Dr. Manfred Mertel (nur Trainer) Kurt Messner (1945) Mollik Gerhard Moser (1936) Christián Makanda Mpaka (1988) Hasan Muharemovic (1975) Armin Oberortner, KAC-Lord (1943-2010) Amilton Oliweira (1939) Öctuna Michael Pawluch (1959) Peter Pegutter (1943-2012) Thomas Pök (1995) Werner Pridnig (1943-2015) Helmut Rom (1989) Erich Romauch Manfred Romauch Rotschnig Laslo Rozgonyi (1984) Jürgen Sauerbier (1977) Konrad Schemmel (1943) Bernd Schierhuber (1981) Seppi Schreier (1950-2015) Günther Schrott (1944) Walter Seipt (1945) Ferry Sekerka I Sekerka II Smetana Gerdi Springer (1927-1999) Helmut Springer Gerold Strempfl (1951) Alfred Strieck Heinz Stromberger Tautscher Alfred Umgeher Zsolt Vari (1982) Vog(e)l I Vog(e)l II Hans Wagner (1923-1910) Wolfgang „Muffy“ Wallner (1951) Weinfurter Walter Werginz (1913-1944/vermisst) Kurt Widmann (1953) Beppo Winterhalten Marco Witteveen (1983) Leo „Leppe“ Wölbitsch (1921-2000) Wutti Franz Zechner (1950) Branko Zibert (1968) Matthias Zimmerling (1967) Hans Zollner (1921-2005)

--89.144.230.110 12:16, 16. Okt. 2015 (CEST)Beantworten