Diskussion:Industriegewerkschaft Metall (DDR)

Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von GiftBot in Abschnitt Defekter Weblink

Rolle der Gewerkschaft in den Betrieben

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"Die IG Metall war keine Arbeitnehmervertretung gegenüber der Betriebsleitung, da ein Gegensatz zwischen Betriebsleitung und Belegschaft in der DDR offiziell nicht existierte" - das klingt SED-artig mit umgekehrtem Vorzeichen, und gibt weder die propagierten noch die tatsächlichen Verhältnisse wieder.

Fakt ist, dass Vertreter der Gewerkschaft (also in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie FDGB-Mitglieder der IG Metall) an den Leitungssitzungen jeder Ebene bis herunter zu den Abteilungen teilnahmen und dort durchaus die Aufgabe "Interessenvertretung der Werktätigen" hatten und auch wahrnahmen - bis hin zum tatsächlichen Einspruchsrecht zur Verhinderung von Gesetzesverstößen z.B. im Arbeitsrecht oder Arbeitsschutz. Das müsste mal, ordentlich aufbereitet nach wp-Grundsätzen, mit Quellen, eingearbeitet werden. Am besten unter FDGB, da es kaum Unterschiede bei den Einzelgewerkschaften gab. Wer kann und will das machen? -84.179.147.177 18:39, 9. Jun. 2015 (CEST)Beantworten

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GiftBot (Diskussion) 02:30, 18. Jan. 2016 (CET)Beantworten

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Folgender Diskussionsbeitrag wurde im Abschnitt "Rolle der IG Metall in der DDR" von Benutzer:Wolf schuenke gepostet:

Übertrag

Das erfordert eine Ergänzung: Allerdings gab es im Zentralvorstand der IG Metall eine klare Gliederung nach den in der Organisation vertretenen Wirtschafts-/Idustriezweigen. Das waren neben den Maschinenbaubereichen Werkzeug- und Verarbeitungsmaschinenbau, Schwermaschinen- und Anlagenbau, Allgemeiner Maschinen-, Landmaschinen- und Fahrzeugbau der Industriezweig Elektrotechnik-Elektronik sowie die Metallurgie. Für jeden Wirtschaftszweig gab es einen Beauftragten des Zentralvorstandes, der Gewerkschaftspartner auch des zuständigen Ministers war. Die Minister informierten die Mitglieder des Zentralvorstandes in unregelmäßigen Abständen auch auf turnusmäßigen Tagungen des Zentralvorstandes. In der Zusammenarbeit zwischen der IG Metall und den Industriezweig-Ministern ging es regelmäßig neben der Verbesserung der materiellen Arbeitsbedingungen und der Arbeitssicherheit auch um Qualifizierungsfragen (besonders für Arbeitskräfte ohne Berufsabschluss). Analog zu den Industriezweigbeauf-tragten (immer Vorstandsmitglieder) gab es in den Vorstandsabteilungen Mitarbeiter, die für einen ständigen Kontakt (zuerst zu den VVB, später) zu den Kombinaten in den Wirtschaftszweigen zuständig waren. Zwar konzentrierte sich dieser Kontakt vor allem auf die Funktion als Bindglied zwischen den Kombinats-Gewerkschaftsleitungen und dem Zentralvorstand (und wart damit zugleich gegenseitiger Informationsstrang), aber in fast allen Fällen hatten die Kombinatsbeauftragten des Zentralvorstandes auch sehr gute Kontakte zu den staatlichen Wirtschaftsleitungen (Kombinatsdirektoren) und waren in der Regel akzeptierte Gesprächspartner. Zwar überlagerten etwa ab Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre in der Arbeit des Zentralvorstandes immer stärker sogenannte Initiativen im sozialistischen Wettbewerb (Wettbewerbsinitiativen) die gesamte Tätigkeit der Gewerkschaft, die sich ja wie die gesamte Gewerkschaftsbewegung in der DDR analog zur Sowjetunion als Transmissionsriemen der Partei und damit kollektiver Organisator der SED-Politik verstand. Es wäre jedoch eine zu einseitige Sichtweise, die Tätigkeit der IG Metall ausschließlich darauf zu beschränken.

Ende Übertrag