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Ein neuer "Trost der Philosophie" Bearbeiten

Das Buch

  • Alain de Botton: Trost der Philosophie: Eine Gebrauchsanweisung. Übersetzt von Silvia Morawetz. 2. Auflage, Fischer Taschenbuch, Frankfurt 2004. ISBN 3596156394; im Original:
  • Alain de Botton: The Consolations of Philosophy. New Edition. Penguin, 2001. ISBN 0140276610;

greifen Boethius Titel auf, ansonsten geht es in ihnen jedoch um Sokrates, Epikur, Seneca, Montaigne, Schopenhauer und Nietzsche. Wäre evtl. eine Information für einen zukünftigen Rezeptions-Abschnitt in diesem Artikel. --Emkaer 23:31, 21. Okt. 2009 (CEST)Beantworten

Zeit und Umstände der Abfassung Bearbeiten

Joachim Gruber argumentiert in seinem "Kommentar zu Boethius De consolatione philosophiae" (De Gruyter 1978), dass gerade dort, wo Boethius eine Quelle in der Consolatio nennt, den Schluss zulasse, dass mehrheitlich aus dem Gedächtnis zitiert wurde. Der Vergleich mit den Originalzitaten lasse doch schon eine erhebliche Abweichung erkennen. U. a. wird in der Consolatio 5, 1, 12 ein Vergleich auf die aristotelische Physik zurückgeführt, die aber eigentlich in der Metaphysik stehe. Gruber folgert aus diesen Hinweisen, dass einzelne Teile der Consolatio nicht auf bestimmte "Quellen" zurückgeführt werden können. Boethius hatte sich ca. 25 Jahre mit den Werken Platons und Aristoteles beschäftigt, ebenso sei er mit der philosophischen lateinischen Literatur gut vertraut gewesen. Was aber für unser heutiges Verständnis der Lösung der Quellenfrage wichtig ist: Boethius arbeitete nicht wie ein auf Quellen bedachter moderner Philologe. (nicht signierter Beitrag von Silvicultrix (Diskussion | Beiträge) 21:05, 16. Feb. 2012 (CET)) Beantworten

Na ja. Gruber führt S. 41f. (2. Auflage) einige Beispiele für Zitate aus dem Gedächtnis an, behauptet aber nicht, es werde "mehrheitlich" aus dem Gedächtnis zitiert. Die Aussage "mehrheitlich" wäre erst zulässig, wenn die Zitate einzeln diesbezüglich untersucht würden und dann eine Statistik erstellt würde - ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem versieht Gruber seine Ausführungen mit dem Vorbehalt, dass sie nur zutreffen, es sei denn, man sieht die Haft als Fiktion an. Eben letzteres behauptet aber Glei, der einen komfortable(n) Hausarrest mit Zugang zu Büchern und Umgang mit Freunden und Vertrauten annimmt und bestreitet, dass das Werk ganz ohne Bibliothekszugang hätte verfasst werden können. Gruber äußert sich im Lustrum eher positiv zu Gleis Position. Im Artikel wird bereits der von Glei (und auch Gruber) betonte literarische Charakter des Werks hervorgehoben, aufgrund dessen mit fiktionalen Elementen in der Darstellung der konkreten Umstände von Boethius' Gegenwart zu rechnen ist. Daher ist es erst recht selbstverständlich, ja trivial, dass der Autor eines solchen literarischen Werks beim Zitieren sehr frei mit seinen Quellen umgehen konnte, auch unabhängig von der Frage, ob bzw. in welchem Ausmaß er zum Zeitpunkt der Abfassung Zugang zu den zitierten Werken hatte. Nach heutigem Forschungsstand zitierte er manches sicher aus dem Gedächtnis, vieles aber vermutlich nicht, in den weitaus meisten Einzelfällen wird das nie geklärt werden können, und dabei muss man es bewenden lassen. Ein ganz normaler Befund übrigens. Wer von einer strengen Kerkerhaft ausgeht, muss natürlich ausschließlich Gedächtniszitate annehmen, doch erhebt sich dann die von Glei mit Recht gestellte Frage, wie das Werk überhaupt gerettet und publiziert werden konnte. Der Forschungsstand scheint mir im Artikel bereits korrekt dargestellt. Nwabueze 15:49, 18. Feb. 2012 (CET)Beantworten

Rolle gerade dieses Textes (nicht des Boe. allgemein) zwischen Antike und Humanismus Bearbeiten

diesen sofort folgenden abschnitt habe ich entfernt, da vor allem die Überschrift zu bombastisch ist. in der sache muss noch nachgedacht werden, ob die brückenfunktion gerade dieses textes nicht im lemma erwähnenswert ist.

Rezeption

Im Gefängnis, auf seine Hinrichtung wartend, erscheint ihm seine „Amme“, die Philosophie, „als eine ehrwürdige Frau“. In einem bewegenden Gespräch, das zwischen Poesie und Philosophie wechselnd erscheint, bringt sie ihn zuletzt dazu, sein Schicksal anzunehmen. Das Werk gehört zu den Grundtexten Europas, und die Rezeptionsgeschichte bis zur Renaissance ist beispielhaft für die europäische kulturelle Entwicklung, meint Céline Urlacher-Becht von der Universität Salzburg. (Corrigenda: sie wird 2013 als Prof. in Haguenau, Abt. der Oberelsäss. Univ., bezeichnet)

  • weitere Denkanstöße:
  1. Die Welt 22. November 2008: Olaf B. Rader, Europa lernt denken. Der Mediävist Johannes Fried legt die Wurzeln der europäischen Kultur frei. "Da unterhalten sich zwei Personen in einem Kerker über die Dinge des Lebens. Sie reden darüber, ob die Welt durch sinnlosen Zufall aufs Geratewohl getrieben werde oder ob in ihr irgendeine Leitung der Vernunft wirke und vieles andere mehr. Fast anderthalb Jahrtausend liegt dieser Dialog zurück. Doch nur eine der beiden Figuren war real, die andere war erdacht. Philosophia, die Schöne von unerschöpflicher Jugendkraft, angetan mit einem Gewand aus unzerstörbarem Gespinst, hieß die eine der Personen. Sie sprach zu der anderen Figur, einem tatsächlichen Sträfling und von diesem zum Troste halluziniert, über dem menschlichen Geist entstammende Probleme. Was die Weisheitsliebe mit dem im Kerker schmachtenden Boethius, einem Genie seiner Zeit, beredet, ist in Wirklichkeit der innere Dialog einer bedrängten Seele in Todesgewissheit, dessen Glücksrad sich im Jahr 526 von den Höhen der spätantiken Römischen Aristokratie und Ministerstellung am Hofe des Gotenkönigs Theoderich durch Intrigen zum Richtblock weitergedreht hatte. Doch Boethius Imaginationen waren nicht nur ein individueller Gedankenstrom vor seinem gewaltsamen Ende, sie bezeugen zudem ein letztes Aufleuchten antiker Bildung vor dem Erlöschen in den nächsten, dann so anders denkenden Jahrhunderten.
  2. 524 ap JC Ravenne, Boèce, le conseiller du Roi Ostrogoth Théodoric est condamné à mort pour haute trahison; dans la prison où il attend son exécution, sa nourrice, Philosophie se présente à lui sous l'aspect d'une vénérable femme et parvient à lui faire accepter son sort au terme d'un émouvant entretien mêlant poésie et philosophie. Ce dialogue que retranscrit la Consolation de la philosophie fait partie des textes de référence de la culture occidentale. Son histoire de l'Antiquité à la Renaissance, est digne d'intérêt car elle est emblématique de l'histoire de la pensée occidentale. Besagte Frau Urlacher, Mitteilung der Stadt Colmar März 2013 zur Veranstaltung am 26. März ebd.
  3. "Im Zentrum des (Latein-)Unterrichts stehen lateinische Grundtexte der europäischen Kultur vor allem aus dem 1. Jh. vor und nach Christus, der sogenannten klassischen Zeit (es folgen rund 20 Namen)(Doch werden auch spätere Autoren wie Apuleius, Augustinus, Boethius oder Einhard, Kopernikus, Erasmus von Rotterdam, Thomas Morus u. v. a. m. gelesen.) Diese Literatur hatte mit ihren Gattungen, Inhalten, und Motiven Modellcharakter und so sind viele nationalsprachliche Literaturen Europas in produktiver Auseinandersetzung mit diesen lateinischen Vorbildern entstanden." Wozu Latein?
  4. Rolf Schönberger: "Boethius und Dionysius Areopagita: Wegbereiter des Mittelalters." In: Brockhaus. Die Bibliothek - Kunst und Kultur, ed. Brockhaus-Redaktion, F. A. Brockhaus, Leipzig 1997, Sp. 228-230
  5. zum schluss noch einmal die protagonistin selbst: "Dame Philosophie," de Boèce aux éditeurs humanistes'", conférence présentée et animée par Céline Urlacher-Becht, professeur agrégé de latin à l'Université de Haute-Alsace et spécialiste de l'Antiquité tardive. Stadt Haguenau, 15 septembre 2012 ("dame philosophie" bezieht sich ausdrücklich auf diesen Text)
  • noch Lit. zu Boe. allgemein im Verhältnis zum MA: Thomas Ricklin: ..."Quello non conosciuto da molti libro di Boezio". Hinweise zur Consolatio Philosophiae in Norditalien, in: Boethius in the Middle Ages. Latin and Vernacular Traditions of the Consolatio Philosophiae, ed. by M. Hoenen and L. Nauta, Brill, Leiden 1997, S. 267-286;
    • ders.: Femme-philosophie et hommes-animaux: essai d'une lecture satirique de la Consolatio Philosophiae de Boèce, in: Boèce ou La chaîne des savoirs. Actes du colloque international de la Fondation Singer-Polignac, Paris, 8 - 12 juin 1999, éd. par A. Galonnier, Editions de l'Institut supérieur de philosophie. Peeters, Louvain 2003, S. 131-146.
  • Zur Consolatio: YU, Jiyuan et GRACIA, Jorge J. E., Rationality and Happiness. From the Ancients to the Early Medievals, Reihe: Rochester Studies in Philosophy, 4, University of Rochester Press, 2003, darin J. Marenbon zu diesem text, wird wie folgt bewertet: en examinant quelques passages des livres III et IV de la Consolation de Philosophie, il (Marenbon) montre comment Boèce philosophe, à travers le dialogue entre Boèce personnage et Philosophie, met en scène l’échec de la philosophie à mettre en œuvre un concept strictement rationnel et en même temps réellement opératoire du bonheur.

So long, --Eisbaer44 (Diskussion) 20:31, 15. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Na ja, an Literatur zum Thema herrscht wahrlich kein Mangel und es kommt immer noch mehr und noch mehr dazu, wobei oft längst bekannte Fakten und Meinungen nochmals wiedergekäut werden, damit jemand seine Publikationsliste verlängern kann. Das Problem ist also nicht, wo man noch Literatur findet, sondern ob und wie man die Flut überschauen und meistern kann. Das Thema ist bereits im Artikel Boethius, den ich geschrieben habe, breit dargestellt, Redundanz ist grundsätzlich zu vermeiden - was ist also mit dem Artikel über das Werk anzufangen? Er kann seinen Zweck nur dann wirklich erfüllen, wenn er auf ausgewogene Weise das Werk und dessen Rezeption noch breiter darstellt, als es der Artikel über den Autor kann. Dazu gehört etwa eine noch ausführlichere Inhaltsangabe. Falls Rezeptionsteil, dann ausgewogen, also die ganze Rezeption mit angemessener Gewichtung der einzelnen Epochen und Rezipienten behandelnd und nicht eine einzelne Region (wie Norditalien) oder die Meinung von diesem oder jenem Dozenten einseitig hervorhebend, weil das gerade bequem greifbar ist. Ausgewogen behandeln heißt: mindestens ein paar Dutzend Publikationen lesen und verarbeiten; eher mehr. Eine Riesenarbeit. Für den Artikel über Boethius habe ich das gemacht und eine dreistellige Zahl von Publikationen aller Art herangezogen. Wenn du nun dasselbe für den Artikel über das Werk tun möchtest, dann mach's. Ich finde zwar, wir haben viel dringendere Baustellen, da das Thema wie gesagt bei Boethius schon sehr gründlich behandelt ist, aber das ist natürlich Geschmacksfrage. Nwabueze 00:10, 18. Mär. 2013 (CET)Beantworten