Chlor(dimethyl)silan

chemische Verbindung
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Chlor(dimethyl)silan ist eine siliciumorganische Verbindung aus der Gruppe der Silane. Chlor(dimethyl)silan ist eine extrem entzündliche farblose Flüssigkeit, die mit Luft explosive Dämpfe bildet.

Strukturformel
Strukturformel von Chlor(dimethyl)silan
Allgemeines
Name Chlor(dimethyl)silan
Andere Namen
  • Chlordimethylsilan
  • Dimethylchlorsilan
  • Dimethylsilylchlorid
  • DMSC
Summenformel C2H7ClSi
Kurzbeschreibung

farblose, stechend riechende Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1066-35-9
EG-Nummer 213-912-0
ECHA-InfoCard 100.012.648
PubChem 66108
Wikidata Q1032513
Eigenschaften
Molare Masse 94,62 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

0,85 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

−103 °C[1]

Siedepunkt

35 °C[1]

Dampfdruck

58,2 kPa (bei 20 °C)[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[1]

Brechungsindex

1,382 (20 °C, 589 nm)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 224​‐​261​‐​331​‐​314
EUH: 014​‐​071
P: 210​‐​231+232​‐​280​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​403+233[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Gewinnung Bearbeiten

Chlor(dimethyl)silan wird aus Chlormethan und Siliciumdioxid bei 300 °C und Kupfer als Katalysator gewonnen.

Eigenschaften Bearbeiten

Chlor(dimethyl)silan zersetzt sich bei Wasserkontakt. Die dabei entstehende wässrige Lösung reagiert stark sauer.[1]

Verwendung Bearbeiten

Aus Chlor(dimethyl)silan und 2,6-Dibrompyridin wird 2,6-Bis(chlormethyl)pyridin gewonnen.

Organohalogensilane allgemein werden als Ausgangsstoffe für Silicone, Hydrophobierungsmittel, Haftvermittler, Bautenschutzmittel etc. verwendet.[1]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Dimethylchlorsilan in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt Chlordimethylsilan bei Merck, abgerufen am 8. Mai 2013.