Dimethylcadmium

chemische Verbindung

Dimethylcadmium ist eine flüchtige cadmiumorganische Verbindung, die flüssig und farblos ist. Das lineare Molekül hat Cd–C-Bindungslängen von jeweils 213 pm.[4] Es ist eine schwache Lewissäure, die mit Bipyridin und Ether ein Addukt bildet.[5]

Strukturformel
Struktur von Dimethylcadmium
Allgemeines
Name Dimethylcadmium
Summenformel C2H6Cd
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 506-82-1
ECHA-InfoCard 100.007.324
PubChem 10479
ChemSpider 10254476
Wikidata Q27237219
Eigenschaften
Molare Masse 124,48 g·mol−1
Dichte

1,98 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−4,5 °C[1]

Siedepunkt

105,5 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Petrolether[1]

Brechungsindex

1,549[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​250​‐​261​‐​302+312+332​‐​314​‐​410
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Dimethylcadmium wird mittels Reaktion von Cadmiumbromid und Methylmagnesiumbromid gewonnen:[5]

 

Verwendung Bearbeiten

Die Verbindung findet in begrenztem Umfang Verwendung als Reagenz in der organischen Synthese und der MOCVD. Weiter fand es Verwendung bei der Synthese von Cadmiumselenidnanopartikeln. Diese Verwendung wurde aufgrund seiner Toxizität beendet.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 89. Auflage. (Internet-Version: 2009), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-196.
  2. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von Dimethylcadmium im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 11. Mai 2018.
  3. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Cadmiumverbindungen, mit Ausnahme von Cadmiumselenosulfid (xCdS.yCdSe) und Reaction mass von Cadmiumsulfid und Zinksulfid (xCdS.yZnS), Reaction mass von Cadmiumsulfid und Quecksilbersulfid (xCdS·yHgS) sowie der Cadmiumverbindungen, die in diesem Anhang gesondert aufgeführt sind im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 23. März 2019. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Felix Hanke, Sarah Hindley, Anthony C. Jones, Alexander Steiner: The solid state structures of the high and low temperature phases of dimethylcadmium. In: Chemical Communications. Band 52, Nr. 66, 2016, S. 10144–10146, doi:10.1039/c6cc05851e.
  5. a b Douglas F. Foster, David J. Cole-Hamilton, Richard A. Jones: Electronic Grade Alkyls of Group 12 and 13 Elements. In: Inorganic Syntheses. John Wiley & Sons, Inc., Hoboken, NJ, USA 2007, ISBN 978-0-470-13262-3, S. 29–66, doi:10.1002/9780470132623.ch7.
  6. Julia Hambrock, Alexander Birkner, Roland A. Fischer: Synthesis of CdSe nanoparticles using various organometallic cadmium precursors. In: Journal of Materials Chemistry. Band 11, Nr. 12, 2. November 2001, S. 3197–3201, doi:10.1039/b104231a.