Dieter Rexroth

deutscher Musikwissenschaftler und Dramaturg

Dieter Rexroth (* 6. März 1941 in Dresden; † 9. April 2024[1] in Berlin[2]) war ein deutscher Musikwissenschaftler und Dramaturg.

Leben und Wirken Bearbeiten

Dieter Rexroth studierte an den Universitäten Köln, Wien und Bonn Komposition, Dirigieren, Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie.

1969 wurde er in Bonn mit einer Arbeit über Arnold Schönberg promoviert. Von 1974 bis 1991 war er Gründungsdirektor des Hindemith-Instituts in Frankfurt am Main. Von 1980 bis 1994 war er außerdem Dramaturg an der Alten Oper Frankfurt am Main und Mitbegründer der „Frankfurter Feste“, deren künstlerischer Leiter er von 1986 bis 1994 war. 1995/1996 entwickelte er als Intendant der Niederösterreichischen Kulturszene für St. Pölten ein künstlerisches Veranstaltungskonzept.[3]

Von 1996 bis 2006 war er im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin Intendant der „Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH“.[4] 2000 holte er den US-amerikanischen Dirigenten Kent Nagano nach Berlin und wurde dessen dramaturgischer Berater.[5] 2000 wurde er außerdem künstlerischer Leiter des Festivals Young Euro Classic in Berlin und leitete von 2005 bis 2015 die Kasseler Musiktage.

Seit 2013 war er künstlerischer Leiter des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Hochschulwettbewerbs, für den er konzeptionell die Förderung der Preisträger in den Vordergrund stellte, und Juryvorsitzender des Faches Komposition.[6]

Dieter Rexroth war Verfasser und Herausgeber von Publikationen über klassische Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Anton Webern und Paul Hindemith sowie zu zeitgenössischen Komponisten wie Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm.

Im April 2024 starb er im Alter von 83 Jahren.

Schriften Bearbeiten

  • Arnold Schönberg als Theoretiker der tonalen Harmonik. Dissertation. Universität Bonn 1969.
  • Beethoven. Schott, Mainz u. a. 1982, ISBN 3-7957-2300-0. Taschenbuchausgabe: Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-33019-X.
  • Museum. 175 Jahre Frankfurter Museums-Gesellschaft e. V. Frankfurter Museums-Gesellschaft, Frankfurt am Main 1984.
  • mit Andres Briner, Giselher Schubert: Paul Hindemith. Leben und Werk in Bild und Text. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-0204-6.
    Italienisch: Paul Hindemith. Vita e opere. DeFerrari, Genua 1995, ISBN 88-7172-033-4.
  • Beethovens Symphonien. Ein musikalischer Werkführer. Beck, München 2005, ISBN 3-406-44809-7.
Herausgeberschaft

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Früherer DSO-Intendant Dieter Rexroth gestorben auf wdr.dr, 9. April 2024, abgerufen am 10. April 2024.
  2. Frederik Hanssen: Nachruf auf den Musikermöglicher Dieter Rexroth: Er hat Kent Nagano nach Berlin geholt. In: Der Tagesspiegel. 9. April 2024, abgerufen am 15. April 2024.
  3. Die Geschichte des Festspielhauses (Memento vom 3. Oktober 2015 im Internet Archive) auf festspielhaus.at
  4. Neue Überraschungen im geeinten Berlin (Memento vom 3. Oktober 2015 im Internet Archive) auf dso-berlin.de
  5. Manuel Brug: Sein vergifteter Abschied von Münchens Oper. In: Die Welt. 30. Juli 2013
  6. Jurymitglieder 2013: Rexroth, Dr. Dieter auf fmb-hochschulwettbewerb.de