Datei:Stift St. Thomas Leipzig Gruendungsurkunde.jpg

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Beschreibung

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Deutsch: Von Kaiser Otto IV. auf dem Frankfurter Reichstag am 20. März 1212 besiegelte Gründungsurkunde des Augustiner-Chorherrenstifts zu St. Thomas in Leipzig und seines Hospitals St. Georg („Spittal sente Jorgen“).
Diese Urkunde gilt ebenfalls als Gründungsurkunde der zum Stift gehörenden Klosterschule und ihres Knabenchores, obwohl in der Urkunde nur die Gründung eines namenlosen Klosters und Hospitals (monasterium et hospitale) bestätigt wird und das eigentliche Gründungs- oder Stiftungsdatum fehlt. Die Vergangenheitsform fundavit et dotavit („begründet und beschenkt“) besagt nur, dass die Gründung bei Ausfertigung der Urkunde schon stattgefunden hatte. Eine Kirche, eine Schule oder ein Chor werden in der Urkunde nicht erwähnt.
Datum
Quelle Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden
http://www.sanktgeorg.de/
Urheber Autor/-in unbekanntUnknown author


Deutsch: Augustiner-Chorherren-Stift zu S. Thomas.
No. 1. 1212. 20. März.
Kaiser Otto IV. bestätigt die Stiftung und Ausstattung eines Klosters und eines Hospitals zu Leipzig durch Markgraf Dietrich und bestimmt, dass die Vogtei beider Häuser mit der Markgrafenwürde unzertrennlich verbunden bleiben solle.[1]


Latina: DEI GRATIA OTTO ROMANORUM IMPERATOR ET SEMPER AUGUSTUS. Notum facimus universis presentem paginam inspecturis, quod nos advertentes puram fidem et sinceram devotionem, quam dilectus consanguineus noster Thedericus marchio Missenensis et Orientalis hactenus nobis exhibuit, quia preces ipsius aure clementi semper admittere decrevimus, ad petitionem ipsius monasterium et hospitale, que ipse apud Libuiz fundavit et dotavit, legittima censemus roboramus et autenticamus omnesque possessiones, quas nunc habent vel quas ipse marchio divina inspiratione in posterum de patrimonio suo seu de bonis marchie Missenensi attinentibus usque ad redditus quinquaginta marcarum ipsis contulerit seu quas etiam iusto acquisitionis titulo acquisierint, auctoritate imperiali ipsis confirmamus.

Advocatiam quoque memoratarum domorum nulli unquam persone nisi qui marchiam Missenensem habuerit cedere volumus, et ipse marchio eandem advocatiam ex constitutione imperiali a manu sua nunquam alienare poterit; statuentes et imperiali auctoritate firmiter precipientes, ut nulli unquam persone licitum sit, hanc nostre confirmationis divalem paginam infringere seu aliquo ei temeritatis ausu obviare.

Ad cuius rei certam in posterum memoriam presentem paginam conscribi iussimus et maiestatis nostre bulla consignari.

Testes huius rei sunt
Heinricus comes palatinus Reni,
Theodericus marchio Missenensis,
Heinricus dux Brabantie,
Ludowicus dux Bawarie,
Gebhardus burggravius de Maideburc,
comes Heinricus de Svarzpurc,
Heinricus de Korun
et alii quam plures.

Datum apud Frankenfurt anno domini M°. CC°. XII. XIII. Kal. April. indictione XV.[1]


Deutsch: Von Gottes Gnaden, Otto [IV.], Römischer Kaiser und ständiger Mehrer des Reiches, durch eine beglaubigte und allgemein gültige Urkunde verfügt, eingedenk unseres festen Glaubens und der aufrichtigen Frömmigkeit unserem lieben Verwandten Dietrich, Markgraf von Meißen und der Ostgebiete, der durch seine besondere Milde aufgefallen ist, das Kloster und Hospital rechtmäßig zu übertragen, welche einzurichten und auszustatten sind. Wir beschließen, bekräftigen und autorisieren die Übergabe aller Besitztümer, die jetzt vorhanden sind und mit Gottes Unterstützung dem Markgrafen zu Meißen gegen Abgabe von 50 Mark die unbegrenzte Ermächtigung und Amtsgewalt zufließen.

Mit der Berufung erinnern wir daran, dass niemals einem Herrscher der Besitz des Stifts übergeben werden darf. Selbst der Markgraf von Meißen kann niemals aufgrund seiner souveränen Macht den Besitz verändern oder erwerben. Durch die Festlegungen und kaiserlichen Vorschriften darf keiner Person erlaubt werden, unseren Besitz durch Unbesonnenheit anzugreifen.

Um den diesbezüglichen Vorgang abzusichern, wird diese Urkunde unterschrieben und mit dem königlichen Siegel (Bulle) bestätigt.

Zeugen dieser Angelegenheit sind:
Heinrich, Pfalzgraf bei Rhein,
Dietrich, Markgraf von Meißen,
Heinrich, Herzog von Brabant,
Ludwig, Herzog von Bayern,
Gebhard, Burggraf von Magdeburg,
Heinrich, Graf von Schwarzenburg,
Heinrich von Korun,
und viele andere.
Frankfurt, im Jahre des Herrn 1212, am 13. Tag vor den Kalenden des April, in der 15. Indiktion.

(Der deutsche Text ist eine berichtigte Fassung der von Gerhard Thiele[2] veröffentlichten Übersetzung.)

References

  1. a b Karl Friedrich von Posern-Klett (Hrsg.): Urkundenbuch der Stadt Leipzig. Band II. (Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae. Zweiter Hauptteil, IX. Band), Giesecke & Devrient, Leipzig 1870, S. 1
  2. Angelika Raulien: Von Anfang an mit sozialer Mission. Klinikum St. Georg steckt in den Vorbereitungen zum 800-jährigen Bestehen. Leipziger Volkszeitung, 18. Juli 2011, S. 17, ISSN 0232-3222

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