Däfern

Weiler in der baden-württembergischen Gemeinde Auenwald im Rems-Murr-Kreis

Däfern ist ein Weiler[2] in der baden-württembergischen Gemeinde Auenwald im Rems-Murr-Kreis.

Däfern
Gemeinde Auenwald
Koordinaten: 48° 56′ N, 9° 32′ OKoordinaten: 48° 55′ 39″ N, 9° 32′ 6″ O
Höhe: ca. 304 m ü. NHN
Einwohner: 247 (31. Dez. 2008)[1]
Postleitzahl: 71549
Vorwahl: 07191
Blick vom Eulengreut nach Süden auf Däfern und die von links zulaufende Baumgalerie entlang dem Däfernbach. Im Hintergrund der Waldhang der Teufelshalde
Blick vom Eulengreut nach Süden auf Däfern und die von links zulaufende Baumgalerie entlang dem Däfernbach. Im Hintergrund der Waldhang der Teufelshalde
Däfern Ende des 17. Jahrhunderts

Geographische Lage

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Däfern liegt südöstlich von Lippoldsweiler auf etwa 304 m ü. NHN[3] im Däferntal zwischen zwei westlichen Bergvorsprüngen des Murrhardter Waldes in dessen Nachbarnaturraum der Äußeren Backnanger Bucht.[4]

Das Däferntal ist ein kleines Nebental des Weissacher Tals. Es wird westwärts vom Däfernbach durchflossen, dem durch Däfern von rechts der Raisbach zuläuft und der dann bei Oberweissach über den unteren Brucher Bach in die Weißach entwässert.

Däfern liegt im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald.

Umliegende Ortschaften (im Uhrzeigersinn) sind Ebersberg, Schlichenweiler, Waldenweiler, Lutzenberg, Bruch und Hohnweiler.

Südöstlich des Orts lag in der Tänisklinge die im 19. Jahrhundert abgegangene Däferner Sägmühle.

Geschichte

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Erstmals erwähnt wurde Däfern 1498 unter dem Namen Täffern.[2] Der ungewöhnliche Ortsname Däfern ist auf das lateinische Wort für Gasthaus („taberna“) zurückzuführen. Der Ortsname kommt auch andernorts vor, zum Beispiel Tawern, Bergzabern, Rheinzabern oder bei Zabern im Elsass. Alle diese Siedlungen gingen aus römischen Gründungen hervor. In der Antike konnte das Wort taberna auch noch andere Bedeutungen haben, zum Beispiel Hütte, Laden, Bude oder Werkstätte. Die Schreibweise des Ortsnamens Däfern wechselte in den Urbaren öfters. Zunächst hieß der Weiler Tefern, dann Teffern, Deffern, Täfern oder auch Teffers.[5] Falls Däfern aus einer römischen Siedlung hervorgegangen ist, wäre der Ortsname ein Beweis für eine Anwesenheit gallorömischer Bevölkerung auch nach dem Limesfall.

1593 erschien Däfern unter dem Namen Tofern auf einer Forstkarte von Georg Gadner.[6]

Im Dreißigjährigen Krieg hatte Däfern unter Einquartierungen und Plünderungen zu leiden, sodass die Einwohnerschaft drastisch abnahm. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 konnte sich der Ort nur langsam erholen. Die Bevölkerungszahl erreichte während des gesamten 17. Jahrhunderts nicht mehr das Vorkriegsniveau.[7] 1686 erschien Däfern als Deffern auf einer Ansicht von Andreas Kieser.

In Däfern war der Weinbau einst sehr bedeutend. Durch die Reblaus und andere eingeschleppte Schädlinge ging der Weinbau immer mehr zurück. Ende des 19. Jahrhunderts waren fast alle Weinberge im Weissacher Tal abgegangen. In Däfern konnte sich der Weinbau jedoch bis heute halten. Däfern gehört zur Großlage Unterland.

Einwohnerentwicklung

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Schultheißen

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Däfern hatte am Anfang des 19. Jahrhunderts noch eigene Schultheißen. Später wurde der Ort den Schultheißen von Lippoldsweiler unterstellt.

  • 1810: Martin Brenner[9]

Däfern verfügte nie über eine eigene Kirche und hat auch keinen Friedhof. Der Ort gehörte bis 1864 zum Kirchspiel Unterweissach, wo auch die Toten begraben wurden. Erst 1864 wurden Däfern mit Lippoldsweiler, Sechselberg und Hohnweiler aus dem Kirchspiel Unterweissach ausgegliedert und zu einer neuen Pfarrverweserei Lippoldsweiler/Sechselberg vereinigt.

Vereinsleben

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Literatur

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  • 750 Jahre Auenwald 1245–1995. Gemeinde Auenwald 1995.

Einzelnachweise

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  1. Gemeinde Auenwald | Strukturdaten |. Abgerufen am 23. März 2024.
  2. a b Däfern - Wohnplatz - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 5. Februar 2024.
  3. Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  4. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 171 Göppingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1961. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
  5. Hartmut Durst: Was bedeuten unsere Ortsnamen? In: 750 Jahre Auenwald 1245-1995. Auenwald 1995, S. 71.
  6. Landesarchiv Baden-Württemberg Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart - Dokumente. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  7. a b c d Erich Bauer: Der 30-jährige Krieg und seine Folgen im Kirchspiel Unterweissach. In: Die Weissacher Chronik. Weissach im Tal 2006, S. 144 f.
  8. a b Erich Bauer: Unterweissach um das Jahr 1700. In: Die Weissacher Chronik. Weissach im Tal 2006, S. 153 f.
  9. a b Königlich Württembergisches Hof- und Staats-Handbuch auf die Jahre 1809/1810. J. F. Steinkopf, Stuttgart 1810, S. 251.
  10. Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart 1871, S. 209.
  11. Gemeinde Auenwald | Strukturdaten |  . Abgerufen am 10. Februar 2024.