Community Health („Gesundheitswesen“) ist eine Disziplin, die sich mit der Gesundheit spezifischer Gruppen befasst und als ein Teilgebiet von Public Health („Öffentliches Gesundheitswesen“) betrachtet werden kann.

Gegenstand Bearbeiten

Im Zentrum der Betrachtungen stehen vor allem die Prävention, Gesundheitsförderung, sowie die vorherrschende gesundheitliche Versorgungssituation von sozialen Zielgruppen. Dabei definiert sich die Gemeinschaft als Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Eigenschaften. Zu diesen Eigenschaften können beispielsweise die Gemeinsamkeit von Diversitätsmerkmalen (Alter, Geschlecht, Kulturalität oder Herkunft), ein gemeinsamer Lebens- bzw. Sozialraum, gemeinsame Arbeit oder Interessen zählen.

So heißt es nach Bernard J. Turnock (University of Illinois at Chicago, School of Public Health): "a group of people who have common characteristics: communities can be defined by a location, race, ethnicity, age, occupation, interest in particular problems or outcomes or common bonds."[1] (deutsch: "Eine Gruppe von Menschen mit gemeinsamen Eigenschaften: Communitys können durch gemeinsame Wohnorte, Abstammungen, Ethnizitäten, einer gemeinsamen Altersgruppe, Arbeit, einem gemeinsamen Interesse an speziellen Fragestellungen, deren Lösungen oder einem Zusammengehörigkeitsgefühl definiert werden.")

Mc Kenzie et al. definieren Community Health wie folgt: „Community health refers to the health status of a defined group of people and the actions and conditions to promote, protect, and preserve their health.“[2] (deutsch: „Community Health bezieht sich auf die gesundheitliche Situation einer bestimmten Gruppe von Menschen, sowie auf Aktionen und Voraussetzungen der Förderung, des Schutzes und Erhalts ihrer Gesundheit.“) Die Förderung, der Erhalt oder auch der Schutz von Gesundheit kann durch die Schaffung geeigneter (Lebens-)Bedingungen und dem Empowerment (Ermächtigung) der jeweiligen angesprochenen Zielgruppe geschehen. Dabei versteht sich Gesundheit, im Sinne der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als ein Zustand des allgemeinen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur als das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.

Beteiligung verschiedener Fachbereiche Bearbeiten

Community Health vereint als interdisziplinärer Ansatz verschiedene Disziplinen und Professionen, je nach vorherrschender Problemstellung. Mögliche Fachbereiche können Versorgungsforschung/-gestaltung, Prävention und Gesundheitsförderung, Sozialraumorientierung, Diversität, Behinderung und Inklusion, Alterswissenschaften, Gesundheitspsychologie, Gesundheitskommunikation, Gesundheitsdidaktik, Gesundheitspolitik oder Gesundheitsökonomie sein.

Community Health in Deutschland Bearbeiten

Community-Health-Ansätze sind in Deutschland bislang vor allem in Form des US-amerikanischen Community-Health-Assessment in der Pflege vorzufinden.[3][4]

Ein Beispiel für die Umsetzung des Community-Health-Ansatzes bietet das EU-geförderte Projekt CHANCE, welches auf einem stadtteilbezogenen Gesundheitsmanagement beruht und von der Hochschule Fulda koordiniert wurde.[5]

Seit 2002 gibt es an der Universität Greifswald eine Abteilung für Versorgungsepidemiologie und Community Health, die dem Institut für Community Medicine zugeordnet ist.

An der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum werden im Department of Community Health (DoCH) aktuell die Bachelorstudiengänge „Gesundheit und Diversity“ und "Gesundheit und Sozialraum" sowie der Masterstudiengang „Gesundheit und Diversity in der Arbeit“ angeboten.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bernard J. Turnock: Public Health: What It Is and How It Works. Jones Bartlett, Boston 2004, S. 363.
  2. Mc Kenzie et al.: An introduction to community health. Jones and Bartlett, Boston 2011, S. 7.
  3. S. Caesar et al.: Community Health Assessment für Bielefeld. Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld, 2000, ISSN 1435-408X (uni-bielefeld.de [PDF]).
  4. Alexandra Kurka-Wöbking: Community Health Assessment – Stadt Landshut. Wie versorgt die Stadt Landshut ihre älteren Mitbürger mit einem (potentiellem) Hilfe- und Pflegebedarf? (PDF) 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. März 2016; abgerufen am 22. Dezember 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.consozial.de
  5. Hochschule Fulda: Projekt CHANCE. Community Health Management to Enhance Behavior - Stadtteilbezogenes Gesundheitsmanagement zur Verhaltensänderung. Fulda (community-health.eu [PDF]).