Christof Paulus

deutscher Historiker

Christof Paulus (* 1974) ist ein deutscher Historiker.

Christof Paulus

Leben und Wirken Bearbeiten

Christof Paulus studierte ab 1995 Deutsch, Geschichte, Latein und Griechisch an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) (2002: Magisterprüfung in Bayerischer Geschichte, Mittelalterlicher Geschichte, Mediävistik und 2001: Erstes Staatsexamen) und in Rom. Von 2002 bis 2004 war er Promotionsstipendiat. Nach der Promotion 2005[1] (Auszeichnung mit dem Michael‐Doeberl‐Preis 2006) legte er 2007 das zweite Staatsexamen ab und war im Lehrdienst am Gymnasium tätig, den er später abbrach, um eine Universitätslaufbahn einzuschlagen. 2010 wurde er Lehrbeauftragter an der LMU. Von 2011 bis 2013 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU. Nach der Habilitation 2012 mit venia legendi in Mittelalterlicher Geschichte und Bayerischer Landesgeschichte (Auszeichnung mit dem Max-Spindler-Preis 2014) vertrat er im Sommersemester 2013 den Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Universität Erlangen. Dort ist er seit 2013 Dozent. Paulus wurde 2019 zum außerplanmäßigen Professor an der Universität München ernannt. Im Sommersemester 2021 hatte er eine Lehrstuhlvertretung für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Regensburg.

Paulus ist auf lokaler Ebene wissenschaftspolitisch aktiv. Er ist Vorstand in der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Beirat des Verbands bayerischer Geschichtsvereine, außerordentliches Mitglied der Bayerischen Benediktinerakademie, Wahlmitglied der Gesellschaft für fränkische Geschichte, Vorstand im Historischen Verein für Schwaben und Vorstand im Verein für Augsburger Bistumsgeschichte e. V. Seit 2016 ist er abgeordnet an das Haus der Bayerischen Geschichte. Dort war unter anderem in die Landesausstellung „Bier in Bayern“ involviert, für die er den Festvortrag hielt.[2]

Paulus gab 2017 mit Roman Deutinger die erzählenden Quellen zur Fürstenhochzeit zwischen dem bayerischen Herzogssohn Georg und der polnischen Königstochter Hedwig in Landshut 1475 in einem Band zusammengefasst, kommentiert und mit Register versehen heraus.[3] Mit Deutinger arbeitet Paulus an einer Edition der Werke Gottschalks von Benediktbeuren aus der Mitte des 11. Jahrhunderts.[4]

Paulus gilt in der Region als versierter Kirchenchorsänger, der bei der Hochzeit Felipas von Bayern mit dem Filmproduzenten Christian Dienst auftrat.[5]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

Monographien

  • Das Pfalzgrafenamt in Bayern im Frühen und Hohen Mittelalter (= Studien zur Bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte. Band 25). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6875-9.
  • Machtfelder. Herzog Albrecht IV. von Bayern (1447/1465–1508) zwischen Dynastie, Territorium und Reich (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Band 39). Böhlau, Wien u. a. 2015, ISBN 978-3-412-50138-9 (online).

Herausgeberschaften

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Vgl. dazu die Besprechungen von Rudolf Schieffer in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 64 (2008), S. 777 (online); Immo Eberl in: Historische Zeitschrift 289 (2009), S. 743–744.
  2. pm: title. Abgerufen am 29. Juli 2019.
  3. Vgl. dazu die Besprechungen von Peter Rückert in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 77 (2018), S. 447–449 (online); Melanie Burgemeister in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2018, S. 378–379; Gerhard Tausche in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. 81 (2018), S. 835–837 (online); Claudia Feller in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. 127 (2019), S. 222–224 (online); Benjamin Müsegades in: Neues Archiv für sächsische Geschichte 89 (2018), S. 339–341 (online); Friedrich Battenberg in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde 76 (2018), S. 337 (online); Jasmin Hauck in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 77 (2021), S. 201–202; Mara R. Wade in: Renaissance Quarterly 72 (2019), S. 1557–1558.
  4. Martina Hartmann Monumenta Germaniae Historica. Bericht über das Jahr 2021/22. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 78, 2022, S. I–XIX, hier: S. XI.
  5. Ständchen für Europas Hochadel. 9. Mai 2012, abgerufen am 12. Juli 2019.