Cheetah Mobile

chinesisches Unternehmen für Softwareentwicklung und Anbieter für Mobiles Internet mit Hauptsitz in Peking

Cheetah Mobile (amtlich 猎豹移动公司, englisch Cheetah Mobile Inc., ehemals Kingsoft Network[1]) ist ein chinesisches Unternehmen für Softwareentwicklung und Anbieter für Mobiles Internet mit Hauptsitz in Peking. Das Unternehmen hat einige der weltweit beliebtesten mobilen Apps entwickelt und hatte im Januar 2017 mehr als 634 Millionen aktive Nutzer pro Monat.[4]

Cheetah Mobile Inc.

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung November 2010[1]
Sitz Peking China Volksrepublik Volksrepublik China
Leitung China Volksrepublik Sheng Fu (CEO)
Mitarbeiterzahl 2209[2]
Umsatz 480 Mio. USD (2020)[3]
Branche Softwareentwicklung, Mobiles Internet
Website cmcm.com

Geschichte Bearbeiten

Gründung Bearbeiten

Das Unternehmen wurde im November 2010 als Zusammenschluss von Kingsoft Security und Conew Image unter dem damaligen Namen Kingsoft Network gegründet.[1] Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Jianguo Rd im Stadtbezirk Chaoyang in Peking in der Volksrepublik China. Im Juli 2011 bekam das Unternehmen ein Investment in Höhe von 20 Millionen US-Dollar vom chinesischen Internet-Unternehmen Tencent.[1] Drei Jahre später wurde das Unternehmen in den heutigen Namen Cheetah Mobile umbenannt.[1]

Börsengang Bearbeiten

Im Mai 2014 ging Cheetah Mobile an die Börse. Die Aktie wird unter dem Kürzel „CMCM“ an der New Yorker Börse NASDAQ gehandelt. Bei dem Börsengang wurden 13 Millionen American Depositary Receipt zu einem Preis von 14 US-Dollar pro Aktie verkauft und damit 168 Millionen US-Dollar aufgebracht.[5] Der Börsengang wurde von Morgan Stanley, JPMorgan Chase & Co. und der Credit Suisse Group geleitet.[6] Kingsoft und Tencent sind mit einem Anteil von 54 % bzw. 18 % Hauptinvestoren von Cheetah Mobile.[7]

Nach dem Börsengang Bearbeiten

Ende 2015 gab Cheetah Mobile bekannt, dass es eine globale strategische Partnerschaft mit Yahoo eingegangen sei. Das Unternehmen integrierte die Such- und nativen Werbeplattformen von Yahoo in seine eigenen Apps. Infolgedessen gab Cheetah Mobile an, dass die von Yahoo generierten Einnahmen innerhalb der ersten zwei Wochen täglich um 30 % gestiegen seien.[8]

Im Februar 2016 stellten Cheetah Mobile und Cubot das CheetahPhone,[9] ein auf Android 6.0 Marshmallow basierendes Smartphone, beim MWC Barcelona in Spanien vor.[10]

Übernahme Bearbeiten

Am 2. August 2016 gab Cheetah Mobile die Übernahme des französischen Start-up-Unternehmen News Republic für 57 Millionen US-Dollar bekannt.[11] News Republic ist ein Nachrichtenaggregator.[12]

Kontroversen Bearbeiten

Trotz der Beliebtheit seiner Clean Master Android App wurde 2014 berichtet, dass Anzeigen, die für Clean Master werben, Android-Benutzer mit betrügerischen Taktiken manipulieren, wenn sie auf Websites innerhalb des Werberahmens der App surfen. Im April 2014 verzeichnete Ferenc László Nagy vom Sicherheitssoftware-Unternehmen Sophos einige Pop-up-Anzeigen, die zu Clean Master führten und vor einer Infektion des Geräts mit einem Virus warnten.[13]

Im Juli 2014 forderte Cheetah Mobile die Nutzer auf, Google Chrome zu deinstallieren und während des Aufräum- und Optimierungsprozesses von Clean Master durch den eigenen Browser von Cheetah Mobile zu ersetzen. Diese Praxis ermöglichte es Cheetah Mobile, eine unfaire Position auf dem Markt zu erlangen und führte zu einem harten Vorgehen seitens Googles.[14]

Im Ende 2018 war Cheetah Mobile in ein massives Klickbetrugsschema verwickelt,[15] was Google dazu veranlasste, zwei Apps von Cheetah Mobile aus dem Play Store zu entfernen.[16] Cheetah Mobile hat die Vorwürfe bestritten. Im Februar 2020 verbannt Google fast 600 Apps aus dem Play Store, darunter alle Apps von Cheetah Mobile.[17] „Apps mit irreführender oder störender Werbung sind nicht zulässig. Die Werbeanzeigen dürfen nur innerhalb der jeweiligen App erscheinen. In Ihrer App geschaltete Werbeanzeigen werden als Teil Ihrer App angesehen und müssen daher sämtlichen Richtlinien entsprechen.“ (Googles Werberichtlinien).[18]

Mit Wirkung vom 10. März 2020 wurden alle von Cheetah Mobile erstellten Apps sowie die Benchmarking-Apps von AnTuTu aus dem Google Play Store verbannt.[19]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e cheetahmobile - About. Company. In: cmcm.com. Abgerufen am 28. November 2020 (englisch).
  2. CHEETAH MOBILE INC. - Unternehmensprofil. In: de.marketscreener.com. Abgerufen am 28. November 2020.
  3. CHEETAH MOBILE INC. - Übersicht. In: de.marketscreener.com. 20. November 2020, abgerufen am 28. November 2020.
  4. Lara O'Reilly: BrandZ 10 most powerful Chinese brands. In: Business Insider. 17. Januar 2017, abgerufen am 28. November 2020.
  5. Cheetah Mobile Inc. (CMCM) - Company Overview. In: NASDAQ. Abgerufen am 28. November 2020.
  6. Leslie Picker: Cheetah Mobile Gains in Trading Debut After $168 Million IPO. In: Bloomberg.com. 8. Mai 2014, abgerufen am 28. November 2020 (englisch).
  7. IPO Preview: Cheetah Mobile. In: Seeking Alpha. 7. Mai 2014, abgerufen am 28. November 2020 (englisch).
  8. Ken Yeung: Cheetah Mobile says its Yahoo search and advertising partnership shows early promise. In: venturebeat.com. 18. November 2015, abgerufen am 28. November 2020 (englisch).
  9. Cheetah Phone - Hands On auf YouTube, 1. März 2016, abgerufen am 28. November 2020
  10. Cubot and Cheetah Mobile unveil the CheetahPhone, headed to Europe for €199. In: gsmarena.com. 23. Februar 2016, abgerufen am 28. November 2020 (englisch).
  11. Romain Dillet: TechCrunch ist jetzt Teil von Verizon Media. In: TechCrunch. 2. August 2016, abgerufen am 28. November 2020.
  12. Bien Perez: Cheetah Mobile to accelerate move into content after News Republic acquisition. In: scmp.com. 23. August 2018, abgerufen am 28. November 2020 (englisch).
  13. John Zorabedian: Google takes aim at deceptive advertising of Play Store apps. In: nakedsecurity.sophos.com. 4. April 2014, abgerufen am 28. November 2020 (englisch).
  14. A Potential Impaling Blow To Cheetah Mobile As Flagship Product Removed From Google's App Store Rankings. In: Seeking Alpha. 31. Juli 2014, abgerufen am 28. November 2020 (englisch).
  15. Oliver Posselt: Cheetah Mobile und Kika Tech: Diese Android-Apps erschleichen angeblich Provisionen. In: Stadt-bremerhaven.de. 27. November 2018, abgerufen am 28. November 2020.
  16. André Westphal: Google entfernt erste Apps von Cheetah Mobile und KikaTech aus dem Play Store. In: Stadt-bremerhaven.de. 23. November 2020, abgerufen am 28. November 2020.
  17. Jules Finn Birner: Google entfernt knapp 600 Apps aus seinem Play Store. In: techbook.de. 6. April 2020, abgerufen am 28. November 2020.
  18. Richtlinienübersicht - Werbung. In: support.google.com. Abgerufen am 28. November 2020.
  19. Witold Pryjda: AnTuTu: Beliebte Benchmark-App wurde aus dem Play Store verbannt. In: winfuture.de. 9. März 2020, abgerufen am 28. November 2020.