Édouard Chassaignac

französischer Chirurg

Pierre Charles Marie Édouard Chassaignac (* 24. Dezember 1804 in Nantes; † 26. August 1879 in Versailles), war ein französischer Arzt und Professor für Anatomie und Chirurgie.[1]

Medaillons von Chassaignac und Maisonneuve

Biografie Bearbeiten

Chassaignac studierte Medizin zunächst in Nantes, dann in Paris. Er promovierte dort 1835 mit einer Dissertation über Schenkelhalsbrüche. Zwei Jahre später wurde er an der medizinischen Fakultät außerordentlicher Professor und Prosektor der Anatomie. Danach bekleidete er verschiedene Ämter als Chirurg und war auch Vizepräsident der anatomischen Gesellschaft. 1857 wurde Chassaignac Präsident der chirurgischen Gesellschaft und 1868 Mitglied der medizinischen Akademie.

Namensgeber Bearbeiten

Nach Chassaignac ist die Symptomatik einer Radiuskopf-Subluxation benannt (Chassaignac-Lähmung) wie auch ein Verfahren zu deren Reposition (Chassaignac-Handgriff). Ebenso trägt ein bei der Tracheotomie eingesetztes Instrument sowie eine unblutige Operationsmethode (écrasement linéaire) der Gewebeentfernung seinen Namen.

Auch wird das am Querfortsatz des 6. Halswirbels besonders kräftig ausgebildete vordere Höckerchen (Tuberculum anterius), gegen das man die nahe verlaufende Halsschlagader (Carotis) pressen kann, als Tuberculum caroticum [Chassaignac] bezeichnet.[2][3]

Literatur Bearbeiten

  • Barbara I. Tshisuaka: Chaissaignac, Pierre Marie Édouard. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 239 f.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vgl. Eintrag CHASSAIGNAC Pierre Charles Marie Edouard im Internetauftritt des Comité des travaux historiques et scientifiques (CTHS) (französisch): « Édouard Chassaignac est né à Nantes le 24 décembre 1804 … »; abgerufen am 28. November 2019. Neben Édouard werden weitere Varianten von Vornamen in Normdateien angeführt, siehe Gemeinsame Normdatei (GND), Library of Congress Control Number (LCNAF), International Standard Name Identifier (ISNI), Virtual International Authority File (VIAF), World Cat Identities (OCLC).
  2. F. Anderhuber, F. Pera, J. Sreicher (Hrsg.): Waldeyer – Anatomie des Menschen. De Gyeter, 2012, ISBN 9783110228632, S. 753. eingeschränkte Vorschau
  3. Bernhard Tillmann: Atlas der Anatomie des Menschen. Springer, 2012, ISBN 9783110228632, S. 191. eingeschränkte Vorschau