Chärstelenbach

Fluss im Kanton Uri, Schweiz

Der Chärstelenbach ist ein 11,8 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Reuss im Maderanertal im Schweizer Kanton Uri. Er ist der wasserreichste Zufluss der Reuss vor deren Mündung in den Urnersee.

Chärstelenbach
Kärstelenbach
Chärstelenbach im Maderanertal mit Blick Richtung Talende

Chärstelenbach im Maderanertal mit Blick Richtung Talende

Daten
Gewässerkennzahl CH: 737
Lage Glarner Alpen

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Reuss → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle am Hüfigletscher
46° 48′ 54″ N, 8° 49′ 38″ O
Quellhöhe bis ca. 2384 m ü. M.[1]
Mündung bei Amsteg (Gemeinde Silenen) in die ReussKoordinaten: 46° 46′ 9″ N, 8° 40′ 13″ O; CH1903: 694071 / 180528
46° 46′ 9″ N, 8° 40′ 13″ O
Mündungshöhe ca. 516 m ü. M.[2]
Höhenunterschied ca. 1868 m
Sohlgefälle ca. 16 %
Länge 11,8 km[3]
Einzugsgebiet 116,7 km²[4]
Abfluss am Pegel Mündung[5]
AEo: 116,7 km²
MQ
Mq
8,58 m³/s
73,5 l/(s km²)
Durchflossene Seen Hüfisee
Gemeinden Silenen
Chärstelenbach

Chärstelenbach

Chärstelenbach (Glarner Alpen)
Chärstelenbach (Glarner Alpen)
Quelle
Mündung
Glarner Alpen
Quelle und Mündung des Chärstelenbachs

Geographie Bearbeiten

Verlauf Bearbeiten

Der Chärstelenbach entspringt am Hüfigletscher zwischen Schärhorn und Gross Düssi nahe der Grenze zum Kanton Graubünden und bildet schon kurz später den Hüfisee. Er fliesst nun in südwestliche Richtung, nimmt von links den Brunnibach und den Etzlibach auf, und mündet kurz nach der Chärstelenbachbrücke der Gotthardbahn nach rund 12 Kilometern bei Amsteg in die Reuss.

Einzugsgebiet Bearbeiten

Das 116,7 km² grosse Einzugsgebiet des Chärstelenbachs wird durch ihn über die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 15,7 % aus bestockter Fläche, zu 11,9 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 0,3 % aus Siedlungsfläche und zu 72,1 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 2174,6 m ü. M., die minimale Höhe liegt bei 526 m ü. M. und die maximale Höhe bei 3268 m ü. M.[6]

Zuflüsse Bearbeiten

Zuflüsse von der Quelle zur Mündung mit Längenangaben, Grösse des Einzugsgebietes und dem mittleren Abfluss (MQ).

  • Haltenbach (rechts), 0,4 km
  • Widderlaui (rechts), 2,7 km, 1,3 km²
  • Ribital(bächli) (links), 0,9 km
  • Plattenbächli (rechts), 0,5 km
  • Wydenbergbach (rechts), 0,6 km
  • Talgraben (links), 0,7 km
  • Sufertal(bach) (rechts), 1,9 km
  • Hältelibach (rechts), 0,9 km
  • Etzlibach (links), 10,5 km, 28,9 km², 1,9 m³/s
  • Hältelibach (rechts), 0,9 km
  • Eistenchälen(bächli) (rechts), 0,9 km
  • Ribital(bach) (links), 1,3 km
  • Fruttbrunnen(bächli) (rechts), 0,4 km
  • Hinter Schinibächli (rechts), 0,4 km
  • Vorder Schinibächli (rechts), 0,6 km
  • Wassertalbächli (links), 0,6 km

Hydrologie Bearbeiten

Bei der Mündung des Chärstelenbachs in die Reuss beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 8,58 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist b-glaciaire[7], und seine Abflussvariabilität[8] beträgt 11.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Chärstelenbachs in m³/s[9]

Brücken Bearbeiten

 
Chärstelenbachbrücke der Gotthardbahn bei Amsteg

Auf seinem Weg wird er von 16 Brücken überquert.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Chärstelenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Quelle auf dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung.
  2. Mündung auf dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung.
  3. Länge (Memento vom 19. August 2014 im Internet Archive) Hydrologischer Atlas der Schweiz
  4. Einzugsgebiet auf dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung.
  5. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Gebietsauslässe. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. März 2016; abgerufen am 3. November 2015.
  6. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Chärstelenbach
  7. Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006..
  8. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  9. Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Chärstelenbachs, Bundesamt für Umwelt (BAFU)