Carl von Hardenberg (Oberhofmarschall)

deutscher Jurist, kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Justizrat, Richter, königlich westphälischer Landdrost und Oberhofmarschall des Königreichs Hannover

Carl von Hardenberg (vollständiger Name Carl Philipp von Hardenberg;[1] * 14. Oktober 1756[2] in Hannover;[3]31. Januar 1840[2] ebenda)[3] war ein deutscher Jurist und Oberhofmarschall des Königreichs Hannover.[4]

Leben Bearbeiten

Carl von Hardenberg entstammte dem niedersächsischen Adelsgeschlecht von Hardenberg und kam 1756 als Sohn des Hans Ernst von Hardenberg und der Eléonore von Wangenheim zur Welt. Er war der Bruder unter anderem von August Wilhelm Carl von Hardenberg (1752–1824).[1]

Carl von Hardenberg studierte an verschiedenen Hochschulen Rechtswissenschaften[4] und wirkte zur Zeit des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg und während der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover ab 1777 als Auditor am Kurfürstlichen Hofgericht in Hannover. 1781 wurde er in Celle als Justizrat am dortigen Oberappellationsgericht tätig, wo er bis 1805, während er unterdessen 1803 in Hannover zum Hofgerichts-Assessor ernannt worden war. 1798 erwarb er das Rittergut Drönnewitz in Mecklenburg.[4]

Während der sogenannten „Franzosenzeit“ und in dem von Napoleon Bonaparte eingerichteten Königreich Westphalen wurde von Hardenberg im Jahr 1814 von der westphälischen Regierung mit den Aufgaben des Landdrosten von Ratzeburg betraut.[4]

Nach der Erhebung des vormaligen Kurfürstentums zum Königreich Hannover wurde Carl von Hardenberg durch den in Großbritannien residierenden König Georg III. Ende 1815 zum Oberhofmarschall des neugebildeten Staates ernannt.[1] Im selben Jahr wurde er mit dem Großkreuz des Guelphenordens ausgezeichnet.[4]

Von Carl von Hardenberg ist unter anderem ein Briefwechsel mit dem Schriftsteller und Staatstheoretiker Benjamin Constant erhalten.[1]

Familie Bearbeiten

Mit der 1786 in Hannover angetrauten Henriette Friederike, Gräfin von Wartenberg (* 27. Oktober 1771 in Mitau, † 21. Dezember 1814 in Drönnewitz), einer außerehelichen Tochter des Peter von Biron, Herzog von Kurland und Semgallen und zu Sagan, mit Anna Marie Friederike von Manteuffel gen. Szoege (1750–1829), hatte Carl von Hardenberg drei Söhne und zwei Töchter, darunter

  • Karl studierte Forstwesen, heiratete 1820 die Gräfin Adelheid von Kielmannsegg, mit der er bis 1823 mindestens zwei Söhne gezeugt hat.[1]
  • Adolf verstarb früh.[1]
  • Julie heiratete einen Grafen aus dem Geschlecht von Platen-Hallermund.[1]
  • Pauline ehelichte 1821 den adeligen Hauptmann aus der Familie du Plat.[1]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h Benjamin Constant: Oeuvres complètes, Teil: Correspondance générale, publiée sous la direction de C. P. Courtney, vol. 5: 1803 - 1805, textes établis et annotés par Paul Delbouille, Dennis Wood et Arianne Tooke avec la collaboration de Peter Rickard, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2007, ISBN 978-3-484-50455-4, S. 444; Vorschau über Google-Bücher
  2. a b Hardenberg, die Grafen von. In: Neues Preussisches Adels-Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern, mit der Angabe ihrer Abstammung, ihres Besitzthums, ihres Wappens und der aus ihnen hervorgegangenen Civil- und Militärpersonen, Helden, Gelehrten und Künstler; bearbeitet von einem Vereine von Gelehrten und Freunden der vaterländischen Geschichte unter dem Vorstande des Freiherrn L. v. Zedlitz-Neukirch, zweites Supplement zur ersten und zweiten Ausgabe. Berichtigungen und Nachträge seit 1839 enthaltend. Nebst einem Anhange über den Stand der Dom-Collegiat- und Fräulein-Stifte, so wie über Standes-Erhöhungen und Ordens-Verleihungen der neuesten Zeit. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1843, S. 50; Digitalisat über Google-Bücher
  3. a b Christoph Graf v. Polier: Carl Philipp von Hardenberg, Stammbaum auf der genealogischen Seite gw.geneanet.org [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 9. Mai 2020
  4. a b c d e Johann Wolf: 118. Georg und Karl Philipp sowie 122. Kinder des Herrn Grafen Karl Philipps, in ders.: Geschichte des Geschlechts von Hardenberg, Band 2, Göttingen: gedruckt bei J. C. Baier, 1823, S. 265–266, ; Digitalisat über Google-Bücher