Carl Stahlschmidt

1831 bis 1902 Beruf/Funktion Chemiker Konfession - Namensvarianten Stahlschmidt, Johann Carl Friedrich

Johann Carl Friedrich Stahlschmidt (* 4. Dezember 1831 in Plettenberg; † 6. September 1902 in Aachen) war ein deutscher Chemiker, Geheimer Regierungsrat und Hochschullehrer.[1]

Nach dem Studium von 1851 bis 1854 in Gießen[2] war Stahlschmidt von 1854 bis 1857 Assistent an der Königlichen Gewerbeakademie Berlin und von 1860 bis 1870 Lehrer für anorganische Chemie an der Königlichen Provinzialgewerbeschule in Schweidnitz. Ab 1870 war er Professor an der Königlichen Technischen Hochschule Aachen. Seine Arbeiten beschäftigten sich unter anderem mit der Herstellung von Hohlglasfabrikaten zur Aufbewahrung von Nahrungs- und Genussmitteln und der Reinigung von Zuckerrübensaft.[1] Er publizierte Arbeiten über Nikotin,[3] Strychnin und Brucin,[4] sowie über die Bestimmung von Zucker im Wein.[5] Stahlschmidt beschrieb als erster den Pilzfarbstoff Polyporsäure.[6] Auf dem Gebiet der anorganischen Chemie gibt es von Stahlschmidt Arbeiten zur Konstitution des Chlorkalks,[7] zu Iodstickstoff,[8] zu Reduktionsversuchen mit Zink[9] und zur Herstellung von Knallquecksilber.[10]

Carl Stahlschmidt wurde 1872 Mitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Aachener Bezirksvereins des VDI.[11]

Einzelnachweise

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  1. a b F. Stahlschmidt †. In: Zeitschrift für Angewandte Chemie. Band 15, Nr. 39, 30. September 1902, S. 977, doi:10.1002/ange.19020153902.
  2. Carl Stahlschmidt †. In: Chemiker-Zeitung. 26, Teil 2, 1902, S. 861 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Carl Stahlschmidt: Untersuchung über einige methylirte organische Basen. In: Annalen der Chemie und Pharmacie. Band 90, Nr. 2, 1854, S. 218, doi:10.1002/jlac.18540900214.
  4. C. Stahlschmidt: Einige Beiträge zur Kenntniss des Strychnins und des Brucins. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 184, Nr. 12, 1859, S. 513, doi:10.1002/andp.18591841202.
  5. C. Stahlschmidt: Ueber die Bestimmung des Zuckers im Wein. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 1, Nr. 1, Januar 1868, S. 141, doi:10.1002/cber.18680010164.
  6. C. Stahlschmidt: Beiträge zur Kenntnifs der Polyporsäure. In: Justus Liebig’s Annalen der Chemie. Band 195, Nr. 3, 1879, S. 365, doi:10.1002/jlac.18791950309.
  7. Stahlschmidt: Die Constitution des Chlorkalks. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 8, Nr. 1, Januar 1875, S. 869, doi:10.1002/cber.187500801285.
  8. Stahlschmidt: Ueber die Einwirkung des Iodmethyls auf Iodstickstoff; Zusammensetzung desselben und über eine neue Iodstickstoffverbindung. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 195, Nr. 7, 1863, S. 421, doi:10.1002/andp.18631950706.
  9. C. Stahlschmidt: Ueber einige Reductionsversuche mit Zink. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 204, Nr. 7, 1866, S. 466, doi:10.1002/andp.18662040711.
  10. Stahlschmidt: Ueber die Darstellung des Knallquecksilbers aus Lignon. In: Annalen der Physik und Chemie. Band 186, Nr. 8, 1860, S. 547, doi:10.1002/andp.18601860803.
  11. Angelegenheiten des Vereines. In: Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 16, Nr. 2, Februar 1872, S. 133.