Der Bremer Solidaritätspreis wird seit 1988 alle zwei Jahre vom Senat der Freien Hansestadt Bremen verliehen. Mit ihm soll der Einsatz von Personen und Gruppen, die sich für Freiheit und Selbstbestimmung und für die Überwindung von Ungerechtigkeit im Nord-Süd-Verhältnis und der Folgen von Kolonialismus und Rassismus einsetzen, gewürdigt werden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.[1] Neben dem Preisgeld wird auch eine moderne Skulptur, die vom Bremer Künstler Bernd Altenstein geschaffen wurde, überreicht. Die Skulptur bringt symbolhaft die Bremer Stadtmusikanten als solidarisch Handelnde zum Ausdruck.

Der Preis wurde erstmals 1988 an Nelson Mandela und Winnie Mandela verliehen. Die Verleihung findet mit dem Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen in der Oberen Halle des historischen Bremer Rathauses statt. Für die Laudatio werden bekannte Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Wissenschaft oder Medien gewonnen. Die Auszeichnung ist auch mit der Absicht verbunden, dass die so geschaffene Öffentlichkeit einen Beitrag zum Schutz des Preisträgers leisten kann.[2]

Kuratorium Bearbeiten

Bei der Auswahl der Preisträger setzte der Senat 1999 einen unabhängigen Beirat ein zur Unterstützung und Vorbereitung der Preisverleihungen ein, der später als Kuratorium bezeichnet wurde. Dieses setzt sich aus anerkannten entwicklungspolitischen Experten und Persönlichkeiten zusammen.[2]

Der Senat beruft die Mitglieder des Kuratoriums. Aktuell (2023) sind das (alphabetisch geordnet):

  • Asia Abdulkadir, Landeskoordinatorin für die Kindernothilfe in Somalia
  • Bernd Bornhorst, Bischöfliches Hilfswerk Misereror
  • Bärbel Dieckmann, Oberbürgermeisterin a. D. von Bonn, Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN)
  • Cornelia Füllkrug-Weitzel, ehemalige Präsidentin des Werkes Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe
  • Gertraud Gauer-Süß, Geschäftsführerin des Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (BIZ)
  • Ernesto Harder, Geschäftsführer des DGB Region Bremen-Elbe-Weser
  • Monika Hauser, Gründerin und Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation medica mondiale
  • Monika Hoegen, freie Fachjournalistin, Moderatorin und Medientrainerin mit entwicklungspolitischen Schwerpunkt
  • Horst Janus, Pastor a. D., Bremische Evangelische Kirche (BEK), Vorsitzender von Zuflucht – Ökumenische Ausländerarbeit
  • Renata Campos Motta, Leiterin der Forschungsgruppe Food for Justice: Power, Politics and Food Inequalities in a Bioeconomy am Heidelberg Centrum für Ibero-Amerika-Studien
  • Petra Pinzler, Journalistin (DIE ZEIT) mit entwicklungspolitischen und wirtschaftlichen Schwerpunkt

Preisträger Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hans-Heinrich Bass, Markus Wauschkuhn und Karl Wohlmuth: Menschenrechte, Arbeitsverhältnisse und Gewerkschaften in China – internationale Perspektiven, herausgegeben aus Anlass der Verleihung des 5. Bremer Solidaritätspreises an Han Dongfang, Berichte des Arbeitsbereichs Chinaforschung im Institut für Weltwirtschaft und Internationales Management der Universität Bremen, Nr. 6, 1996, ISSN 0947-7977 (beinhaltet u. a. die Laudatio von Dieter Schulte sowie eine Biographie Han Dongfangs und ein Interview mit ihm in deutscher Übersetzung)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. rathaus.bremen.de, Bremer Solidaritätspreis (Memento vom 16. Juli 2019 im Internet Archive)
  2. a b Pressestelle des Senats - 16. Bremer Solidaritätspreis geht an Menschenrechtsanwälte aus Honduras. Abgerufen am 23. April 2020.