Blutregenalge

Art der Gattung Haematococcus

Die Blutregenalge (Haematococcus pluvialis) ist eine Grünalge aus der Klasse der Chlorophyceae. Diese maximal 0,05 mm (8–50 µm)[1] kleine, einzellige Süßwasseralge ist von einer Gallertschicht umgeben und besitzt einen becherförmigen Chloroplasten, zwei körperlange Geißeln und einen Augenfleck. Unter schlechten Lebensbedingungen kann sie in ein Dauerstadium übergehen und eine Cyste bilden, die durch Carotinoide (unter anderem Astaxanthin) eine charakteristische rötliche Farbe hat. Astaxanthin wird zum Schutz vor UV-Strahlung und auch bei Nährstoffmangel gebildet.[2]

Blutregenalge

Cysten von Haematococcus pluvialis
(Lichtmikroskopische Aufnahme, Differentialinterferenzkontrast)

Systematik
ohne Rang: Chlorophyta
ohne Rang: Chlorophyceae
Ordnung: Chlamydomonadales (Volvocales)
Familie: Haematococcaceae
Gattung: Haematococcus
Art: Blutregenalge
Wissenschaftlicher Name
Haematococcus pluvialis
Flot. emend. Wille

Den von ihr bewohnten Biotopen, wie beispielsweise Teichen, kleinen Wasserlöchern und Weihwasserbecken, kann die Alge bei Massenentwicklungen eine spektakuläre blutrote Farbe verleihen. Dieses Phänomen wird auch als „Blutregen“ bezeichnet. Astaxanthin ist auch für die Färbung des Blutschnees durch die Alge Chlamydomonas nivalis verantwortlich. Vom Astaxanthin dieser Alge rot gefärbter Schnee kommt häufig in Gebirgen vor.

Die Blutregenalge stellt eine der wichtigsten natürlichen Quellen für die industrielle Gewinnung von Astaxanthin dar.[3] Für den Farbstoff Astaxanthin wird teilweise auch der veraltete Name Haematochrom (oder englisch Haematochrome) verwendet.

Siehe auch

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Literatur

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  • D. v. Denffer, F. Ehrendorfer, K. Mägdefrau, H. Ziegler: Strasburger, Lehrbuch der Botanik. 31. Auflage 1978
  • Erich Heinz Benedix: Urania Pflanzenreich. Viren, Bakterien, Algen, Pilze 1. Auflage. Urania-Verlag. Leipzig, Jena, 1991. ISBN 3-332-00348-8
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Commons: Haematococcus pluvialis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Heinz Streble, Dieter Krauter: Das Leben im Wassertropfen. Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers. Ein Bestimmungsbuch. 12. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-440-12634-9, S. 162–163.
  2. Franz-Christian Czygan: Blutregen und Blutschnee: Stickstoffmangel-Zellen von Haematococcus pluvialis und Chlamydomonas nivalis In: Archives of Microbiology Volume 74, Number 1, März 1970
  3. Martin Guerin, Mark E. Huntley and Miguel Olaizola: Haematococcus astaxanthin: applications for human health and nutrition. In: Trends in Biotechnology 21(5) May 2003