Bison (Schiff, 1930)

französisches Schiff

Die Bison war ein Großzerstörer der Guépard-Klasse der französischen Marine. Am 29. Oktober 1940 ging die Bison bei der Evakuierung von alliierten Truppen aus Namsos, Norwegen, verloren. Der französische Zerstörer Le Flibuster wurde am 1. April 1941 zum Gedenken an den gesunkenen Namensvorgänger in Bison umbenannt.

Bison
Zerstörer Bison (ca. 1932)
Zerstörer Bison (ca. 1932)
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Großzerstörer
Klasse Guépard-Klasse
Bauwerft Arsenal de Lorient
Kiellegung 14. März 1927
Stapellauf 29. Oktober 1928
Indienststellung 10. Oktober 1930
Verbleib 29. Mai 1940 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 130,2 m (Lüa)
123,1 m (Lpp)
Breite 11,76 m
Tiefgang (max.) 4,68 m
Verdrängung Standard: 2.436 ts
maximal: 3.220 ts
 
Besatzung 224–236 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 × Penhoët-Kessel
2 × Parsons-Turbine
Maschinen­leistung 73.738 PS (54.234 kW)
Höchst­geschwindigkeit 38,46 kn (71 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 5 × Sk 13,86 cm L/40 Modell 1923 (5 × 1)
  • 4 × Flak 3,7 cm L/60 Modell 1925 (4 × 1)
  • 6 × Torpedorohr ⌀ 55,0 cm (2 × 3)
  • 28 Wasserbomben,
    4 Werfer, 2 Abwurfgestell

Maschinenanlage Bearbeiten

Die Antriebsanlage der Bison bestand aus vier Penhoët-Kesseln und zwei Parsons-Turbinen. Diese trieben über zwei Antriebswellen die beiden Schrauben an. Die Maschinen leisteten 73.738 WPS. Damit konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 38,46 kn (etwa 71 km/h) mit einer Verdrängung von 2.600 ts erreicht werden.

Bewaffnung Bearbeiten

Die Hauptartillerie der Bison bestand aus fünf 13,86-cm-Geschützen L/40 des Modells 1923 in Einzelaufstellung. Diese Kanone konnte eine 40,4 Kilogramm schwere Granate über eine maximale Distanz von 19.000 m feuern.[1] Als Flugabwehrbewaffnung verfügte der Zerstörer bei Indienststellung über vier 3,7-cm-Flugabwehrkanonen (L/60) des Modells 1925 in Einzelaufstellung. Diese befanden sich links und rechts neben dem achteren Schornstein. Als Torpedobewaffnung verfügte die Bison über sechs Torpedorohre in zwei Dreiergruppen für den Torpedo 23DT, Toulon.[2]

Einsätze im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten

Am 12. April 1940 verließ die Bison unter Capitaine de Vaisseau Jean Adolphe Roger Bouan zusammen mit der 11ten Division de Contre-Torpilleurs Brest. Sie geleitete den Konvoi FP 1 A nach Greenock, Schottland. Dort traf der Konvoi am 14. April 1940 ein.

Im Mai 1940 gehörte die Bison zu den Schiffen, die alliierte Truppen (Maurice Force) aus Namsos evakuieren sollten.[3]

Untergang und Verbleib Bearbeiten

Während der Evakuierung von Namsos am 3. Mai 1940 wurde die Bison von Sturzkampfbombern vom Typ Ju 87 angegriffen. Die Flugzeuge gehörten zum Sturzkampfgeschwader 1 (I./StG 1). Eine Bombe durchschlug das Vordeck und detonierte in der vorderen Munitionskammer. 136 Mann der Besatzung kamen dabei ums Leben. Die Bison begann sofort über den Bug zu sinken. Der Zerstörer Afridi konnte 69 Schiffbrüchige aus dem Wasser retten und versenkte die nicht mehr zu rettende Bison. Die anderen Überlebenden wurden von der Grenade und der Imperial aufgenommen. Am selben Tag wurde die Afridi von Sturzkampfbombern angegriffen und versenkt. Weitere 35 Besatzungsmitglieder der Bison kamen dabei ums Leben. Die Überlebenden wurden von der Imperial und Griffin gerettet.

Literatur Bearbeiten

  • Jean Moulin: Les contre-torpilleurs type Guépard 1928–1942. Marines Éditions 2010, ISBN 2-357-43049-4.
  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Technik, Klassen, Typen. Motorbuchverlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01426-2.
  • John Jordan, Jean Moulin: French Destroyers: Torpilleurs d'Escadre & Contre-Torpilleurs 1922–1956. Seaforth Publishing, Barnsley ISBN 978-1-84832-198-4.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bison – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. 138.6 mm/40 (5.46") Model 1923 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  2. 23 DT, Toulon Torpedodaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  3. Seekrieg Mai 1940 Historie von Prof. Dr. Jürgen Rohwer auf Seite der Württembergischen Landesbibliothek. Abgerufen am 5. November 2019.