Bismut(III)-iodid ist ein Salz des Bismuts mit der Iodwasserstoffsäure. Es besitzt die Verhältnisformel BiI3. Bismut liegt hierbei in der Oxidationsstufe +3 vor.
Kristallstruktur | |||||||||||||||||||
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_ Bi3+ _ I− | |||||||||||||||||||
Kristallsystem | |||||||||||||||||||
Raumgruppe |
R3 (Nr. 148) | ||||||||||||||||||
Gitterparameter |
a = 751,3 pm | ||||||||||||||||||
Koordinationszahlen |
Bi[6], I[2] | ||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Bismut(III)-iodid | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
Bismuttriiodid | ||||||||||||||||||
Verhältnisformel | BiI3 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
dunkelgraues Pulver mit säuerlichem Geruch[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 589,69 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
5,78 g·cm−3[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Siedepunkt |
500 °C (Zersetzung[2]) | ||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Thermodynamische Eigenschaften | |||||||||||||||||||
ΔHf0 | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Darstellung
BearbeitenBismut(III)-iodid kann direkt aus den Elementen synthetisiert werden. Hierzu werden feinverteiltes Bismut und Iod zusammen erhitzt.[6]
Es kann auch aus einer Lösung von Bismut(III)-chlorid in Salzsäure mit konzentrierter Iodwasserstoffsäure gefällt werden.[4]
Eigenschaften
BearbeitenEs handelt sich um einen grauen bis schwarzen Feststoff, der bei 408 °C schmilzt. Sublimiert bzw. rekristallisiert bildet es schwarz-fettglänzende, graphitähnliche Blättchen[7].
Kristallstruktur
BearbeitenBismut(III)-iodid kristallisiert im trigonalen Kristallsystem in der Raumgruppe R3 (Nr. 148) mit a = 751,3 pm, c = 2071,8 pm und Z = 6. Die Iodidionen bilden eine hexagonal-dichteste Kugelpackung, in der jede übernächste Oktaederlückenschicht zu 2/3 mit Bismutionen besetzt ist. Die Bismutionen sind also oktaedrisch von sechs Iodidionen umgeben. Jedes Iodidion ist gewinkelt von zwei Bismutionen umgeben. BiI3 ist namensgebend für den BiI3-Strukturtyp, in dem auch AsI3, SbI3, BiI3, ScCl3, VCl3, FeCl3 kristallisieren.[8]
Verwendung
BearbeitenDa Bismut(III)-iodid unlöslich in Wasser ist, kann es zum Nachweis von Bismut genutzt werden. Aus Bi(III)-haltigen Lösungen fällt bei Zugabe eines wasserlöslichen Iodidsalzes (beispielsweise Kaliumiodid) graues Bismut(III)-iodid aus und zeigt so die Anwesenheit von Bismut an. Der Niederschlag löst sich bei weiterer Zugabe des Iodidsalzes unter Bildung eines orangefarbenen Tetraiodobismutat-Komplexes ([BiI4]−) wieder auf.[7]
Es wird zurzeit (2017) überlegt, ob man durch Einbringung von Bismut(III)-iodid in die Atmosphäre (sog. Geoengineering) die globale Erwärmung verlangsamen kann. David Mitchell von der University of Nevada schlägt vor, jährlich 160 t (Kosten: ca. 6 Millionen US-Dollar) hierfür zu verwenden.[9]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Datenblatt Bismut(III)-iodid bei Alfa Aesar, abgerufen am 7. Januar 2010 (Seite nicht mehr abrufbar).
- ↑ a b George W. Watt et al.: Bismuth(III) iodide. In: J. C. Bailar, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 4. McGraw-Hill, Inc., 1953, S. 114–116 (englisch).
- ↑ a b c d Datenblatt Bismut(III)-iodid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. März 2011 (PDF).
- ↑ a b Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 600.
- ↑ A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 952 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ H. Erdmann, F. L. Dunlap: Handbook of Basic Tables for Chemical Analysis, John Wiley & Sons New York, S. 76.
- ↑ a b Jander, Blasius, Strähle: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum. 14. Auflage. Hirzel, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-7776-0672-9.
- ↑ H. Braekken: Die Kristallstruktur der Trijodide von Arsen, Antimon und Wismut. In: Zeitschrift für Kristallographie. Band 75, 1930, S. 574–575.
- ↑ James Temple: The Growing Case for Geoengineering. In: MIT Technology Review. 18. April 2017, abgerufen am 28. Juni 2017 (englisch).