Ms.

Fachgebiet Feminismus
Sprache Englisch
Verlag Liberty Media for Women, LLC (Vereinigte Staaten)
Hauptsitz Arlington County, Virginia
Erstausgabe Preview Juni 1972
Gründer Gloria Steinem, Dorothy Pitman Hughes
Erscheinungsweise vierteljährlich (zuvor auch zweimonatlich)
Verbreitete Auflage 110.000 Exemplare
Weblink msmagazine.com
ISSN (Print)
ISSN (online)

Ms. ist eine US-amerikanische, feministische Zeitschrift, die 1972 von den beiden Feministinnen der zweiten Welle Gloria Steinem und Dorothy Pitman Hughes gegründet wurde.

Das Magazin behandelte feministischen Themen wie Lohngleichheit, dem Recht auf legale Abtreibung und prangerte das „Unrecht des Patriarchats“ an. Modeberichte oder Kochrezepte veröffentlichte die Redaktion nicht. Die höchste Auflage in seiner Geschichte hatte das Magazin mit mehr als einer halben Million Exemplaren.[1]

Als Ende der 1970er Jahre feministische Anliegen in der US-amerikanischen Gesellschaft stärker berücksichtigt wurden, verlor Ms. Leserinnen, Anzeigen und Auflage. Im September 1987 stieg Gloria Steinem aus, die Australierinnen Sandra Yates und Anne Summers übernahmen die Leitung. Das Magazin wurde innerhalb von sechs Monaten zweimal verkauft, zunächst an den australischen Konzern John Fairfax Ltd., der es nach einem halben Jahr weiterverkaufte.[2]

Von Juli 1972 bis 1987 erschien das Magazin monatlich. Heute erscheint es vierteljährlich.

Entstehungsgeschichte Bearbeiten

Gloria Steinem und Letty Cottin Pogrebin gründeten Ms. Anfang der 1970er Jahre. Zu dieser Zeit war die Frauenbewegung darauf ausgerichtet, gegen die sozialen und familiären Normen zu kämpfen, die Frauen benachteiligten. Bei der Testausgabe wurden die Gründerinnen vom Herausgeber der Zeitschrift New York, Clay Felker unterstützt. Sie kam zuerst – am 20. Dezember 1971 – im Vorabdruck als herausnehmbare Beilage der Zeitschrift New York[3][4] heraus und eigenständig im Januar 1972. Das Titelbild zeigte eine Frau, die einer indischen Göttin ähnelte. Sie hatte blaue Haut und acht Arme, die eine Uhr, eine Pfanne, eine Schreibmaschine, eine Harke, einen Spiegel, ein Telefon, ein Lenkrad und ein Bügeleisen halten.[5] Die erste Ausgabe behandelte den „Moment der Wahrheit für Hausfrauen“, Erfolgsangst von Frauen und eine Bewertung der Präsidentschaftskandidaten aus feministischer Sicht. Von der ersten Ausgabe wurden 300.000 Exemplare gedruckt, die innerhalb von acht Tagen verkauft waren und zu 26.000 Abonnements führte.[6]

 
Das Titelbild der Ausgabe zum 35-jährigen Jubiläum von Ms. zeigte Wonder Woman als bildliches Zitat des Titelbilds der ersten regulären Ausgabe von Juli 1972.

Die erste reguläre Ausgabe von Ms. erschien im Juli 1972 und zeigte Wonder Women auf dem Titelbild (weiter ausführen) siehe [5]

Gloria Steinem sagte später die Motivation für die Gründung der Zeitschrift Ms. erklärt:

“I realized as a journalist that there really was nothing for women to read that was controlled by women, and this caused me along with a number of other women to start Ms. magazine.”

„Als Journalistin wurde mir klar, dass es für Frauen wirklich nichts zu lesen gab, das von Frauen kontrolliert wurde, und das veranlasste mich, zusammen mit einer Reihe anderer Frauen die Zeitschrift Ms. zu gründen.“

Gloria Steinem[7]

Steinem wollte eine Publikation, die sich mit Themen beschäftigt, die moderne Frauen interessieren, statt nur mit häuslichen Themen wie Mode und Haushalt.[5] Steinem wollte Ms. ursprünglich als Newsletter, war aber von ihren Kolleginnen überzeugt, es in eine Zeitschrift zu verwandeln. Patricia Carbine war der Meinung, dass eine Zeitschrift wegen des Geldes der Anzeigenkunden besser sei und dass sie ihr Publikum mit ihrem tragbaren, optisch ansprechenden, einfachen Format erreichen könne.[8]

Zuerst wollten die Initiatorinnen die neue Zeitschrift „Sojourner“ nennen, nach Sojourner Truth. Doch das verwarfen sie, weil dies nach einem Reisemagazin klang, ebenso wie „Sisters“, weil sie sonst als religiöse Zeitschrift wahrgenommen worden wäre. Letztendlich entschieden sie sich für „Ms.“ wegen seiner Symbolkraft und weil es wegen seiner Kürze gut geeignet als Logo war.[9] Die Aktivistin Sheila Michaels propagierte seit den frühen 1960er Jahren die Verwendung von „Ms.“ als Anredeform für Frauen, die nichts zum Ehestand aussagte. So auch in einer Pause während einer progressiven Radiosendung, in der sie zusammen mit der Gruppe The Feminists interviewt wurde. Gloria Steinem befürwortete den Vorschlag in einer Kolumne der Zeitschrift New York im August 1970. Die Verwendung von „Ms.“ als Titel der feministischen Zeitschrift hat maßgeblich zur Akzeptanz als Anredeform beigetragen.[10]

Von 1972 bis 1988 war Suzanne Braun Levine die erste Redakteurin von Ms.[11]

Historische Meilensteine Bearbeiten

„American Women's Petition“ Bearbeiten

Gloria Steinem platzierte Wonder Woman (in Kostüm) auf dem Cover der ersten Ausgabe von Ms. (1972) - Warner Communications, die Besitzerin von DC Comics, war eine Investorin - die auch einen anerkennenden Essay über die Figur enthielt.[16] Steinem war beleidigt, dass die berühmteste weibliche Superheldin der Welt depowered worden war. In Ausgabe #204 (Januar-Februar 1973) wurden die Kräfte und die traditionelle Tracht von Wonder Woman wiederhergestellt.[16]

Herbstausgabe 2006 der Zeitschrift Ms. für "Wir hatten Abtreibungen"Sie schrieb 1972 Geschichte, als sie die Namen von 53 Frauen veröffentlichte, die zugeben, dass sie eine Abtreibung vorgenommen haben, als das Verfahren in den meisten Vereinigten Staaten noch illegal war[18] Zu den namhaften Unterzeichnern gehörten Billie Jean King, Judy Collins, Anaïs Nin, Gloria Steinem, Susan Sontag und Nora Ephron.19] In der Petition wurde festgestellt, dass etwa jede vierte amerikanische Frau eine Abtreibung vorgenommen hatte, obwohl diese damals im größten Teil des Landes illegal war.[19] Ein Jahr später wurde durch die Entscheidung Roe v. Wade des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten die Abtreibung im ganzen Land legalisiert. Die so genannte "American Women's Petition" wurde von dem im Vorjahr veröffentlichten Manifest der 343 Frauen inspiriert, in dem 343 französische Frauen öffentlich erklärten, dass sie eine Abtreibung vorgenommen hatten, die damals auch in Frankreich illegal war.[19]

Ms. machte 1972 Geschichte, als es die Namen von 53 Frauen veröffentlichte, die zugaben abgetrieben zu haben. Abtreibung war zu diesem Zeitpunkt in den meisten Staaten der USA noch illegal. Zu den namhaften Unterzeichnern gehörten Billie Jean King, Judy Collins, Anaïs Nin, Gloria Steinem, Susan Sontag und Nora Ephron. Im Text der Petition stand, dass etwa jede vierte amerikanische Frau eine Abtreibung vorgenommen hatte, obwohl diese damals im größten Teil des Landes illegal war. Die als „American Women's Petition“ bekannt gewordene Aktion war inspiriert von dem im Vorjahr in Frankreich veröffentlichten Manifeste des 343, in dem 343 französische Frauen öffentlich bekannten, abgetrieben zu haben.[12] Ein Jahr später wurde durch die Entscheidung Roe v. Wade des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten die Abtreibung im ganzen Land legalisiert.[12] (Weitere Belege suchen)

 
Fall 2006 issue of Ms. magazine for "We Had Abortions"

Die Petition der Frau enthielt einen Ausreißteil, den die Frauen entfernen, unterschreiben und an die Zeitschrift zurückschicken sollten. Der Text hieß:

“The attitudes and laws against abortion in this country are causing untold suffering. Approximately one million American women had "illegal" abortions in 1971 — many of them self-induced or performed by the unqualified, some of them fatal. I have had an abortion. I publicly join millions of other American women in demanding a repeal of all laws that restrict our reproductive freedom.”

„Die Haltung und die Gesetze gegen Abtreibung in diesem Land verursachen unsägliches Leid. Ungefähr eine Million amerikanische Frauen hatten 1971 "illegale" Abtreibungen - viele von ihnen selbst vorgenommen oder von Unqualifizierten durchgeführt, einige davon mit tödlichem Ausgang. Ich habe abgetrieben. Ich schließe mich öffentlich Millionen anderer amerikanischer Frauen an, die die Aufhebung aller Gesetze fordern, die unsere reproduktive Freiheit einschränken.“

Diese Petition war die Inspiration für eine ähnliche Kampagne von Ms. im Jahr 2006.[13] Die Petition "Wir hatten Abtreibungen" erscheint in der Oktober-Ausgabe 2006 als Teil der Titelgeschichte der Ausgabe. Die Petition enthält Unterschriften von über 5.000 Frauen, die erklären, dass sie eine Abtreibung vorgenommen haben und sich "nicht für (die) Entscheidung schämen", darunter die Schauspielerinnen Amy Brenneman und Kathy Najimy, die Komikerin Carol Leifer und Steinem selbst[14]

Ironischerweise hatte der Science-Fiction-Autor Samuel R. Delany ebenfalls 1972 einen Handlungsbogen für den Wonder Woman-Comic geplant, der darin gipfeln sollte, dass Wonder Woman eine Abtreibungsklinik schützen sollte. Dieser Handlungsbogen wurde aufgrund von Steinems Intervention abgesagt - ihre Missbilligung, dass Wonder Woman kein Kostüm trug, wurde als Publicity-Gag und Ausrede benutzt, um Delany aus dem Comicbuch zu entfernen und die kontroverse Handlung abzubrechen.

Ironically, also in 1972, science-fiction author Samuel R. Delany had a planned story arc for the Wonder Woman comic book that was to culminate in Wonder Woman protecting an abortion clinic. This story arc was cancelled because of Steinem's intervention - her disapproval of Wonder Woman being out of costume was used as a publicity stunt and excuse to remove Delany from the comic book and cancel the controversial storyline.[15] [später überprüfen, ob das hier überhaupt reingehört]

Eine Titelgeschichte über geschlagene Frauen aus dem Jahr 1976 machte Ms. zum ersten nationalen Magazin, das sich mit dem Thema häusliche Gewalt auseinandersetzte. Auf dem Titelbild war eine Frau mit einem blutunterlaufenen Gesicht zu sehen.

In Verbindung mit anderen zeitgenössischen Bemühungen um eine feministische Sprachreform forderte sie den gemeinsamen Feiertagsgruß "Friede auf Erden, guter Wille zu den Menschen" heraus, indem sie die Anrede in "Friede auf Erden, guter Wille zu den Menschen" änderte. In den ersten Jahren des Magazins verkündete die Dezember-Titelseite diese veränderte Feiertagsbotschaft in fetten, farbenfrohen Entwürfen der brasilianischen Designerin Bea Feitler sowie in redaktionellen Ansprachen von Steinem[23].

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


[16]

A 1976 cover story on battered women made Ms. the first national magazine to address the issue of domestic violence. The cover photo featured a woman with a bruised face. The "We Had Abortions" petition appears in the October 2006 issue as part of the issue's cover story. The petition contains signatures of over 5,000 women declaring that they had an abortion and were "unashamed of (the) decision", including actresses Amy Brenneman and Kathy Najimy, comedian Carol Leifer, and Steinem herself.[17]

In conjunction with other contemporary efforts towards feminist language reform, Ms. challenged the common holiday greeting "Peace on earth, good will to men" by changing the salutation to "Peace on earth, good will to people." In its earliest years, the magazine's December cover proclaimed this altered holiday message in bold, colorful designs by Brazilian designer Bea Feitler, as well as in editorial addresses from Steinem.[18]

 
Ms. Magazine offices in Los Angeles, California

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ms. magazine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ifyouonlynews.com (Memento des Originals vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ifyouonlynews.com
  2. Schwache Brust. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1988 (online).
  3. Dennis McClellan: Innovative editor of New York magazine. In: Los Angeles Times. 2. Juli 2008, abgerufen am 21. Dezember 2019 (amerikanisches Englisch).
  4. New York Introduces Ms. In: New York. 21. Dezember 1971 (google.de [abgerufen am 21. Dezember 2019]).
  5. a b c Katie Kilkenny: How a Magazine Cover From the '70s Helped Wonder Woman Win Over Feminists. In: Pacific Standard. 22. Juni 2017, abgerufen am 9. Februar 2020 (englisch).
  6. About Ms. In: Ms. Magazine. Abgerufen am 9. Februar 2020.
  7. Gloria: In Her Own Words (2011 documentary, directed by Peter Kunhardt) [bessere Quelle hierfür finden]
  8. Amy Erdman Farrell: From a Tarantula on a Banana Boat to a Canary in a Mine: "Ms. Magazine" as a Cautionary Tale in a Neoliberal Age. In: Tulsa Studies in Women's Literature. Band 30, Nr. 2, 2011, ISSN 0732-7730, S. 393–405, JSTOR:23349341.
  9. Gloria: In Her Own Words (2011 documentary, directed by Peter Kunhardt) - Nachschlagen, bzw. bessere Quelle hierfür
  10. Ben Zimmer: Ms. In: The New York Times. 23. Oktober 2009, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 9. Februar 2020]).
  11. Suzanne Braun Levine - The Clayman Institute for Gender Research.
  12. a b Barbaralee D. Diamonstein: "We have had abortions". In: Ms. Juli 1972, S. 34–35 (nymag.com [PDF; abgerufen am 9. Februar 2020] Foto der betreffenden Seiten im Bildarchiv der New York Times.).
  13. #WeWontGoBack: Why Abortion Must Remain Safe and Legal – Ms. Magazine. In: Ms. 13. Januar 2016, abgerufen am 9. Februar 2020 (Der Artikel wird vom Titelbild der Testausgabe vom Dezember 1971 begleitet, nicht vom Titelbild der ersten regulären Ausgabe von Juli 1972 in der die Petition gegen Abtreibung erschien.).
  14. Lawrence Jackson / AP: Ms. magazine names women who had abortions. In: NBC News. 5. Oktober 2006, abgerufen am 9. Februar 2020 (englisch).
  15. https://www.monash.edu/__data/assets/pdf_file/0009/1772631/matsuuchi.pdf
  16. Wonder Woman Wears Pants: Wonder Woman, Feminism and the 1972 “Women’s Lib” Issue, by Ann Matsuuchi, in Colloquy: text theory critique, no.24 (2012); archived at Monash University
  17. Ms. magazine names women who had abortions. 5. Oktober 2006;.
  18. Ana Stevenson: "Peace on earth good will to people": Holiday reflections on Ms. Magazine. In: Australian Women's History Network. 18. Dezember 2016, abgerufen am 1. März 2019 (amerikanisches Englisch).