Film
Titel Der Beschützer
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2021
Länge 88 Minuten
Produktions­unternehmen Wüste Film
Stab
Regie Philipp Osthus
Drehbuch
Produktion
Musik Maurus Ronner
Kamera Frank Küpper
Schnitt Tobias Peper
Besetzung

Der Beschützer ist ein deutscher Thriller von Philipp Osthus aus dem Jahr 2021 mit Tobias Oertel in der Hauptrolle. Der Film hatte am 4. Oktober 2021 auf dem Filmfest Hamburg seine Premiere und wurde am 12. Februar 2022 erstemals im TV gezeigt.[1]

Handlung

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Der BKA-Beamte Jan Schäfer lebt normalerweise zurückgezogen auf dem Land und wird bei brisanten Fällen eingesetzt. Schon vor seinem eigentlichen Auftrag zeigt er seine Fähigkeiten, als er einen jungen Lybier dazu bringen kann sein geplantes Selbstmordattentat aufzugeben. Für Schäfer war der junge Mann nicht per Zufall aufgetaucht, sondern offensichtlich wird er beobachtet. Diesmal soll er Fiona Weibel beschützen. Sie ist nicht nur zur Kronzeugin brutaler Morde, sondern auch Mitwisserin illegaler Geschäfte der Reederei, für die sie arbeitet. Da sie dem Anschlag nur mit Glück entgangen ist, will sie nun gegen die eigene Firma vor dem Internationalen Seegerichtshofs in Hamburg aussagen.

Schäfer und sein Kollege Lansing holen die Zeugin vom Flughafen Hannover ab und bringen sie in ein Safe House, wo sie zu ihrem weiteren Schutz bleiben sollen. Dort erhält sie einen Anruf, der sie davor warnt bei ihrer Aussage gegen die Reederei zu bleiben. Verunsichert nimmt sie dies zur Kenntnis, redet aber mit ihren Beschützern nicht darüber. Denen wird aufgrund kleinerer Vorkommnisse ihre Unterkunft zu unsicher und Schäfer beschließt auf eigene Faust „was neues“ zu suchen. Auf der Fahrt fällt ihm ein Wagen auf, der sie zu verfolgen scheint. Da ihnen ihre Gegner heimlich einen Sender am Auto angebracht haben, müssen sie diesen dringend wechseln. Während Lansing die Verfolger ablenkt, warten Schäfer und Weibel an einer Raststätte auf den Zweitwagen vom BKA. Da ihre Gegner das aber durchschaut haben, nimmt sich Schäfer ein unbeobachtetes Privatfahrzeug. Trotzdem können sie die Verfolger nicht abschütteln. In einem kleinen Ort kommt es zum Schusswechsel, wo ein Fluchthelfer stirbt, den Weibel zu sich bestellt hatte, um sich von ihrer Bewachung zu lösen und abzutauchen. Die alarmierte Polizei setzt dem ganzen ein Ende und die Killer fliehen, aber auch Schäfer und Weibel entziehen sich ungewollter Befragung. Zu Fuß flüchten sie in die nächste Ortschaft und nehmen dort Quartier in einer Pension. Schäfer ist sich sicher, dass jegliche Dienstkommunikation zwischen ihm und dem BKA abgehört wird. Mit fremden Geräten nimmt er Kontakt zu seinem Kollegen Lansing auf. Doch das war möglicherweise ein Fehler, denn sowohl Lansings Handy, als auch der Wagen stehen noch immer unter Kontrolle ihrer Gegner. Als Weibel in das Auto steigen will, wird sie von zwei Kugeln getroffen. Das hatte Schäfer jedoch geplant, denn nun können die Killer davon ausgehen, ihren Auftrag erfüllt zu haben. Wohlweislich hatte er Weibel mit einer Schussweste ausgestattet, sodass die Schüsse daran abprallten.

Am nächsten Tag kann Weibel zwar ihre Aussage machen, wird aber anschließend von einem Scharfschützen getötet. Zuvor hatte sie Schäfer einen Datenchip zugesteckt, damit er für die ausstehende Hauptverhandlung die nötigen Beweise hätte, falls ihr bis dahin etwas passieren sollte. Dadurch konnten letztendlich die Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden.

Rezeption

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Einschaltquote

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Die Erstausstrahlung von Der Beschützer wurde bei seiner Erstausstrahlung in Deutschland am 12. Februar 2022 von 6,45 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte somit einen Marktanteil von 22,3 Prozent für das Das Erste.[2]

Tilmann P. Gangloff wertete für Tittelbach.tv schrieb: „ein schnörkellos inszenierter Thriller, der sein großes Spannungspotenzial einer permanenten Bedrohung sowie der mitreißenden Musik verdankt. Tobias Oertel spielt einen Personenschützer, der eine Zeugin zum Internationalen Seegerichtshof nach Hamburg bringen soll. Brisant wird die Geschichte durch den Hintergrund: Die Aussage der jungen Frau würde ein internationales Kartell auffliegen lassen; ein Killerkommando soll das verhindern. Die Story ist komplexer, als sie zunächst scheint. Gleiches gilt für die Hauptfiguren: Beide müssen lernen, sich gegenseitig zu vertrauen, um gemeinsam zu überleben. Oertel verkörpert den stoischen BKA-Beamten reduziert, Tanczik bestätigt ihren Status als eine der interessantesten Entdeckungen der letzten Jahre.“[2]

Die TAZ meinte: „Der ARD-Thriller ‚Der Beschützer‘ beginnt heiter. Doch das sind nur Rückblenden, die über den wahren Verlauf des gelungenen Krimis täuschen.“[3]

Harald Keller von der Frankfurter Rundschau stellte fest: „Kriminalfilme rund um die Tätigkeit des Personenschützers bieten nur wenig Variablen. Erwarten darf das Publikum, dass sich Leibwächter und Schützling auf eine Odyssee begeben. Gezwungenermaßen, denn in Aufpasserkreisen gibt es beinahe immer einen Verräter. Manchmal treibt der oder die Schutzbefohlene ein doppeltes Spiel. Das Spiel verläuft ein wenig wie in der Geschichte vom Hasen und vom Igel. Die Killer sind immer schon da. Oder lassen nicht lange auf sich warten.“[4]

Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm kamen zu dem Urteil: „Wem kann man trauen? Diese Frage wirft das Drehbuch von Michael Ehnert und Oke Stielow immer wieder auf. Das Erzähltempo ist derart schnell, dass nicht viel Zeit bleibt, die einzelnen Charaktere näher kennenzulernen. Was in anderen Filmen ein Manko wäre, ist hier eine Stärke: Bis zum Ende kommen immer wieder Zweifel an der Aufrichtigkeit der handelnden Personen auf.

Besonders Marlene Tanczik lässt mit ihrem abwechslungsreichen Spiel bis zum Ende offen, ob Whistleblowerin Weibel reumütig, berechnend oder beides ist. Schießereien, Verfolgungsjagden und Debatten zum Thema Recht vs. Gerechtigkeit tragen zusätzlich zur Spannung bei. Nur die lahme Nebenhandlung um Schäfers Schwester bremst den Film immer wieder kurz aus.“[5]

Oliver Armknecht von film-rezensionen.de meinte, der Film „ begleitet zwei Personenschützer und eine Kronzeugin, die gegen ihr kriminelles Unternehmen aussagen will. Vergleichbare Thriller werden hierzulande eher selten gedreht. Tatsächlich sehenswert ist das aber nicht: Die Geschichte ist ohne Ideen, die Figuren geben wenig her, selbst die Actionszenen sind nicht besonders.“[6]

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Einzelnachweise

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  1. Der Beschützer. In: filmfesthamburg.de. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  2. a b Tobias Oertel, Marlene Tanczik, Ehnert/Stielow, Philipp Osthus. Mit Leib und Leben. In: Tittelbach.tv. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  3. Filmkritik. In: TAZ. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  4. Kritik zum Film. In: Frankfurter Rundschau. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  5. Goldmull/Der Beschützer. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  6. Filmkritik. In: film-rezensionen.de. Abgerufen am 13. Januar 2024.

Kategorie:Filmtitel 2021 Kategorie:Deutscher Film Kategorie:Thriller