Gottfried Legler (* 4. Dezember 1921 in Göhe; † 6. Dezember 2017 in Steinen) war ein deutscher Maler.[1]

Ausstellungen

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  • 4. März 2018: Vernissage zur Ausstellung „Retrospektive Gottfried Legler“ Evangelisch-lutherische Gemeinde Lörrach + Steinen


Anlässlich seines 80. Geburtstags präsentierte Gottfried Legler im Vogtshaus in Steinen Bilder aus 40 Jahren Malerei, und zu seinem 90. Geburtstags zeigte das Museum am Burghof in Lörrach eine umfassende Retrospektive seines künstlerischen Lebenswerks.

Gottfried Legler wurde am 4. Dezember 1921 in damaligen Göhe, heute Haj im Nordosten Böhmens geboren. Als 1945 die Deutschen nach Ende von Hitler-Deutschland aus der Tschechoslowakei vertrieben wurden, gelangte die Familie von Gottfried Legler nach Sachsen. Die DDR konnte den jungen Lehrer brauchen, auch ein Weiterbildung wurde ihm erlaubt. Zwischen 1945 und 1951 stand er laut Lörracher Heft Nr. 14 so in engem Kontakt zu Hugo Gugg in Weimar. Weil er sich weigerte der FDJ beizutreten, wurde ihm die Aufnahme in die berühmte Kunsthochschule verwehrt, stattdessen kam er mit Frau und Tochter nach Steinen, wo seine Eltern schon lebten.

Als Künstler versuchte er sich und seine Familie durchzuschlagen, bis er Lehrer an der Hebelschule, später in Hauingen und Steinen wurde. Er war Kunstdozent an der der Pädagogische Hochschule in Lörrach und mitbeteiligt am Aufbau der lutherischen Gemeinde in Steinen. Doch immer zog es ihn hinaus in die Welt: ob mit dem Fahrrad schon in den 1950er Jahren nach Sizilien, später ins Tessin noch später hinaus in die ganze Welt. Gottfried Legler pendelte zwischen Welterfahrung und Liebe zu den Dörfern im Markgräflerland.

Die Bilder kamen etwa durch die Nachrichten in sein Haus

Und dann war da noch der Mahner, der aufrechte Bürger, der nicht schweigen konnte, zu all dem, was um ihn herum passierte. Er thematisierte den Mauerfall in Berlin genauso, wie den Völkermord in Srebrenica, die Sandoz-Gift-Katastrophe wie diejenige im indischen Bhopal, er malte rechtsradikale Skinheads und Verschwendungssucht vor dem globalen Hunger. Da braucht der Maler nicht vor der Natur zu malen, wie in Sizilien, dem Tessin oder in Schallbach. Die Bilder, die durch die Nachrichten ins Haus kamen, ließen ihn nicht los und er antwortet in seiner Sprache der kräftigen Farben und des dichten Farbauftrags, der kubistischen Formen und der reduzierten Bildsprache. Sein reichhaltiges Leben hat viele Facetten. Der Blick in die Museumssammlung des Dreiländermusuems lohnt.


Steinen/Lörrach. Gottfried Legler, 1921 im Sudetenland geboren, seit 1951 in seiner zweiten Heimat Steinen zu Hause, unterrichtete 25 Jahre lang am Schulzentrum und war zehn Jahre an der PH Lörrach als Ausbildungslehrer und Seminarleiter für Kunst tätig. Etliche Jahre lang war der Künstler im Künstlerkreis Lörrach aktiv, unter anderem als stellvertretender Vorsitzender.

Legler malte bis zu seinem 80. Lebensjahr sehr intensiv. In seinen Werken finden sich Erlebnisse aus allen Lebenssituationen wieder. Seine Bilder sind geprägt von impressionistischen, expressiven und kubisch-konstruktiven Elementen. Das Auszudrückende wird durch die Nutzung besonders kräftiger Farben betont.


Leglers Werke wollen der Gesellschaft immer etwas spiegeln, sie sind kritische Augenöffner, halten mahnend politisches Geschehen fest, zeigen aber auch schöne Natur und Landschaften im Landkreis Lörrach und im Ausland.

Im November 2010 richteten Kunst & Kultur – federführend dabei Ute Engler und Christel Mohr – eine lokale Ausstellung im Vogtshaus aus. Die Laudatio hielt Hansjörg Noe, der die Kunstwerke mit Hintergrundberichten und Geschichtsverweisen näherbrachte.

Ein Jahr später, im Dezember 2011, zeigte das Museum am Burghof (heute Dreiländermuseum) eine umfangreiche Jubiläumsausstellung zum 90. Geburtstag. Das zugehörige Lörracher Heft Nr. 14 „Ein Künstlerleben, Gottfried Legler“ erstellte Laudator Hansjörg Noe. Es ist im Museum erhältlich und online abrufbar.

Im Dezember 2017 verstarb Gottfried Legler im Alter von 96 Jahren.

Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Lörrach-Steinen war Gottfried Legler sehr verbunden und zeigte im März 2018 eine Retrospektive mit seinen Werken. Laudator hier war Bernd Wiedenbauer. Familie Legler zählte zu den Gründern dieser Kirchengemeinde. Gottfried Legler hatte beim Bau der Christuskirche in der Neumattstraße die Urkunde für die Grundsteinlegung entworfen und angefertigt. Die Christuskirche, entworfen vom Architekten O. A. Gulbransson, zählt seit 2011 zu den denkmalgeschützen Gebäuden Steinens.

Im Mai 2018 nutzen zahlreiche Besucher die Gedenkausstellung im Haus Ilse und Gottfried Leglers, um sich von einem gesellschaftskritischen und begabten Künstler und seinen Werken zu verabschieden.

Weitere Informationen: Das Dreiländermuseum verwahrt in seinem Museumsdepot eine repräsentative Auswahl von Gottfried Leglers vielfältigen Werken. Online zugänglich unter: https://loerrach.iserver-online2.de/ Heft 14 der Lörracher Hefte „Gottfried Legler, ein Künstlerleben“. Online zugänglich unter https://www.dreilaendermuseum.eu/de/Infos-Service/Publikationen

Literatur

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  • Hansjörg Noe (Bearbeiter): Gottfried Leger. Ein Künstlerleben. Katalog zur Ausstellung im Museum am Burghof 18.12.2011 – 29.1.2012 anlässlich des 90. Geburtstags des Künstlers, Heft 14 der Lörracher Hefte, Verlag Waldemar Lutz, Lörrach 2011[2] Dreiländermuseum Lörrach
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  • "Legler, Gottfried". Allgemeines Künstlerlexikon - Internationale Künstlerdatenbank - Online, edited by Andreas Beyer, Bénédicte Savoy and Wolf Tegethoff. Berlin, New York: K. G. Saur, 2021. [1]. Accessed 2024-02-27.

Einzelnachweise

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  1. siehe leobw
  2. Gottfried Leger (sic!) Name auf dem Titel falsch geschrieben.

Relevanzkriterien

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Allgemeine Kriterien für lexikalische Relevanz von zeitgenössischen bildenden Künstlern [1] Relevant sind bildende Künstler, auf die mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft:

  • Präsentation der Werke in oder von einem überregional bedeutenden und öffentlich zugänglichen Museum, einer Kunsthalle oder einer nichtkommerziellen Biennale.
  • Präsentation der Werke bei einer Ausstellung zu einer Künstlergruppe oder von Künstlern, die in der Öffentlichkeit nur als Gruppe wahrgenommen werden, sofern diese nicht nur einmalig unter einem Motto bei einer Ausstellung vereint waren.
  • Eine umfangreiche Begleitdokumentation einer Ausstellung in Buch- oder Bildbandform (Ausstellungskatalog). OK
  • Ehrung durch einen überregional bedeutenden Preis oder eine ebensolche Auszeichnung.
  • Personeneintrag in einem anerkannten Nachschlagewerk (auch regionaler Art), insbesondere im Thieme-Becker bzw. im Allgemeinen Künstlerlexikon (nur Verlag E. A. Seemann). OK
  • Monografischer Artikel in einer Fachzeitschrift (Kunstzeitschrift) oder personenbezogener Bericht im Feuilleton bzw. Kulturteil einer überregionalen Tageszeitung, Kultursendung etc.
  • Professur an einer staatlichen Kunstakademie oder Kunsthochschule.
  • Eintrag in der Bestandsliste des Deutschen Kunstarchives.




Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1921 Kategorie:Gestorben 2017 Kategorie:Mann

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