Fritz Jakob von Anweil (* um 1460; † vor 1537 in [[ ]])[1] war ein

Herkunft und Familie

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Fritz Jakob stammt aus dem Thurgauer Adelsgeschlecht derer von Anweil. Er heiratete


am 1. Dezember 1526 in zweiter Ehe Anna von Klingenberg.

1506 wurde Anweil Hofmeister des Bischofs von Konstanz Hugo von Hohenlandenberg und 1508 dessen Obervogt in Bischofszell. Bereits 1522 stand er in Briefverkehr mit Huldrych Zwingli. 1523 leitete er die Delegation des Bistums Konstanz bei der Ersten Zürcher Disputation, wobei bereits seine Sympathien für die Reformation erkennbar waren. Im Spätsommer 1523 vertrat er noch das Bistum bei der eidgenössischen Tagsatzung, aber ein Jahr später hatte er offenbar sein Amt als Hofmeister verloren und wird nur noch als Vogt von Bischofszell genannt.[2] 1526 trat korrespondierte er auch mit Joachim Vadian. Dieser überlieferte in seinen Schriften auch politische Reime des von Anweil.[3] Auch andere bedeutende St. Galler Chronisten hoben von Anweils Anteil an der Reformation in Bischofszell hervor.[4]

Nach dem Verlust seiner Ämter im Hochstift Konstanz lebte er in Andwil, wo er Kirchenlieder[5] und eine Geschichte des Thurgaus[6] schrieb, die er Hans Landschad von Steinach[7] widmete, der ebenfalls ein Anhänger der Reformation war.

Literatur

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  • Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, Heidelberg 1894, Band 1, S. 15–17 Digitalisat
  • Fritz Jacob von Anwyl, Johannes Meyer: Eine kurze Beschreibung des Thurgaus. In: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Band (Jahr): 26 (1886), S. 124-136 Digitalisat; Anwyls Manuskript abgedruckt mit einer Einleitung von Meyer zur Familie Anweil
  • Philipp Wackernagel: Das deutsche Kirchenlied: von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII Jahrhunderts, Band 3, S. 804-806 Digitalisat
  • Emil Egli: Ritter Fritz Jakob von Anwyl, ein thurgauischer Edelmann und Verehrer Zwinglis. In: Zwingliana 2/2 (1905), S. 44-51 Digitalisat
  • P. Albert: Fritz Jakob von Andwil, ein verschollener Chronist? In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, 1895, S. 671–674


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Commons: Familie von Anweil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Einzelnachweise

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  1. André Salathé: Anwil, Fritz Jakob von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. siehe Egli S. 46
  3. Joachim von Watt (Vadian): Deutsche historische Schriften. Auf Veranstaltung des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen. Hrsg. von Ernst Götzinger. St. Gallen: Zollikofer, Band 3: Joachim von Watt (Vadian) Fragment einer roemischen Kaisergeschichte. Geschichte der fraenkischen Koenige. Epidome. - Diarium. S. 447im Internet Archive
  4. siehe Johannes Kessler, Historischer Verein des Kantons St. Gallen (Herausgeber): Johannes Kesslers Sabbata, mit kleineren Schriften und Briefen. St. Gallen 1902, S. 305 im Internet Archive; Ernst Götzinger (Herausgeber): Fridolin Sichers Chronik. St. Gallen 1885 im Internet Archive
  5. siehe Philipp Wackernagel: Das deutsche Kirchenlied: von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII Jahrhunderts, Band 3, S. 804-806 Digitalisat
  6. siehe Fritz Jacob von Anwyl, Johannes Meyer: Eine kurze Beschreibung des Thurgaus. In: Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Band (Jahr): 26 (1886), S. 124-136 Digitalisat
  7. Joh. Schneider: "Steinach, Hans Landschad von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 35 (1893), S. 670-675 [Online-Version]; [1]

SORTIERUNG:Anweil, Fritz Jakob von Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1460 Kategorie:Gestorben 1537 Kategorie:Mann